Saison 2013/2014 – Stadiontour, Teil 3.9 – Gelsenkirchen

1.48 Uhr in der Nacht von Sonntag auf Montag. Kann nicht pennen. Die Frau schläft schon, der Hund liegt dösend in seinem Körbchen und bellt leise. Läuft wohl eine Katze über die Straße. Hab mir wahllos eine DVD reingezogen. „Lost“, zweite Staffel, drittletzte Folge.

Denke über das Wochenende nach. Über das Derby. Freitagabend allein Spätdienst bis weit nach Mitternacht – anstrengend. Am Samstag dann das Derby – das ist der anstrengendste Samstag im Arbeits-Halbjahr. Organisieren, schreiben, ein Kicker-Doppel mit 10:0 gewinnen, die Kollegen krabbeln sehen, Redaktion abschließen. Mitternacht zu Hause. Am Sonntag dann wieder Innendienst ab zwölf. Puh. Könnte fünf Tage nonstop ratzen.

Kann’s aber nicht. Die Zeilen verschwimmen auf dem Bildschirm – und doch muss ich immer wieder an die Leuchtkugeln denken, die vor dem Spiel auf die Gegentribüne flogen. Dort saßen Familien. Fassungslos.

Denke an die 1:3-Niederlage der Blauen gegen die Schwarz-Gelben. Für Schalke geht es nur noch darum, „best of the rest“ zu sein. Bayern steht für Ballbesitz, für ein 4-1-4-1, für individuelle Klasse, Flexibilität. Der BVB steht für ein 4-2-3-1, für Gegenpressing auf Weltklasse-Niveau, für Vollgas- und Präzisionsfußball. Leverkusen steht für ein kompaktes und sauschnelles 4-3-2-1-Flügel- und Konterspiel mit einem sensationell guten Knipser in der Mitte.

Und wofür steht Schalke?

Für deprimierende Klatschen gegen die Großen und für ein zu oft gnadenloses Gestolpere gegen die Kleinen. Für die Champions-League-Quali reicht’s dann doch, weil Draxler, Farfan und Huntelaar diese David-gegen-Goliath-Spiele mit Einzelaktionen allein entscheiden. Nee Leute, das ist zu wenig.

Wo ist die Spielidee? Welche Spieler hat der Trainer weiterentwickelt? Waren mehr als fünf von den 37 Spielen unter Kellers Regie überzeugend? Hat sich Keller rhetorisch immer geschickt verkauft? Lag er mit seinen Aufstellungen oder Einwechslungen immer richtig?

Fünf Texte verfasste ich am Derbyabend (Samstag, 26. Oktober 2013):

Zur Einzelkritik („Hildebrand bester Schalker – Boateng und Draxler schwach“) kommt Ihr hier. Die Noten vorab: Hildebrand (2) – Uchida (3), Höwedes (4), Matip (4,5), Kolasinac (5) – Neustädter (4,5), Aogo (3) – Draxler (5), Boateng (5), Fuchs (4) – Szalai (4). Eingewechselt: Meyer (3), Jones (-), Clemens (-). Die Einzelkritik erschien am Montag (28. Oktober) auf 104 Zeilen in der WAZ Gelsenkirchen.

Zu einer etwas überraschenden Fan-Schelte holte Kapitän Benedikt Höwedes („Kapitän Höwedes kritisiert zu unruhige Schalke-Fans“) aus. Zum Text (am Sonntag nach dem Spiel in der DerWesten-Visit-Statistik auf Platz zwei!!) hier entlang.

Um die Rolle von Jens Keller geht es in diesem ebenfalls viel gelesenen Text („Kritik an Keller – Schalke-Manager Heldt verteidigt Trainer“).

Stimmen zum Spiel gibt es hier („Schwacher Draxler sieht sich nach Schalke-Pleite im Tief“) und hier („Derbysieg auf Schalke für BVB-Trainer Klopp ,nicht unverdient'“) – unter großartiger Mithilfe der Kollegen, diesmal aufgeteilt auf zwei Texte. Im Angebot: Keller, Klopp, Heldt, Meyer, Draxler, Boateng und Höwedes. Die Boateng-Zitate standen am Dienstag (29. Oktober) in der WAZ Gelsenkirchen.

Zusätzlich übernahm ich vor Ort die Online-Organisation für das Derby (mit einem am 22. Oktober verfassten Konzept) und twitterte fleißig.

Zwei Tage vor dem Derby (Donnerstag, 24. Oktober 2013) verfolgte ich die Abschluss-Pressekonferenz. Danach schrieb ich vier Texte:

Was Manager Horst Heldt über Favoriten und Außenseiter zu sagen hatte, findet Ihr hier („Heldt sieht Schalke im Derby gegen den BVB nicht als Außenseiter“). In diesem Text findet Ihr auch das – wie ich finde – bemerkenswerte, weil unglückliche Keller-Zitat, dass das Chelsea-Spiel für Kevin-Prince Boateng „eine gute Trainingseinheit“ war. Soso, eine Trainingseinheit…

Dass der ehemalige Dortmunder Felipe Santana nicht spielen wird (hat er dann auch nicht), habe ich hier aufgeschrieben („Schalkes Santana ist im Revierderby gegen Ex-Klub BVB nur zweite Wahl“).

Im Rahmen unserer diesmal etwas abgewandelten Serie „Pro & Contra“ (hier eher „Pro & Pro“) schrieb ich hier auf, warum Schalke gewinnen kann („Nervenstarke Schalker können im Derby gegen den BVB überraschen“).

Und dann steht hier noch etwas, was nichts mit dem Derby zu tun hat („Heldt verrät – Schalke-Transfers im Winter sind doch möglich“).

So, und jetzt gehe ich schlafen. Und kann’s auch. Vielleicht.

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