Saison 2012/2013 – Stadiontour, Teil 6.3 – Bochum

Am Tag, als der VfL Bochum Peter Neururer zurückholte, hatte ich frei. Eigentlich. Nach einem anstrengenden Spätdienst am Sonntag stellte ich den Wecker nicht und wurde nur deshalb schon um 9.30 Uhr wach, weil der Hund nicht damit einverstanden war, dass der Postbote den „Kicker“ und den „Spiegel“ durch den Briefschlitz warf. Ich verfluchte den Hund in diesem Moment, aber nur ein wenig, ich muss diesem Tier nach spätestens einer Sekunde verzeihen, immer. Kurze Zeit später schaute ich auf mein Telefon. WhatApps, SMS, meist mit „Er ist wieder da!“, ein-, zweimal auch mit „Jetzt ist alles vorbei“. Peter Neururer ist zurück – und damit viele Erinnerungen. An eine Zeit, als ich noch studierte, als der Sturzflug der Print-Auflagen noch nicht begonnen hatte, als es noch keine Smartphones gab, kein Facebook, kein Twitter.

Noch am Tag der Verpflichtung (Montag, 8. April), sogar vor der ersten Pressekonferenz, schrieb ich schnell diesen viel gelesenen Online-Kommentar („Neururer-Verpflichtung ist für den VfL Bochum ein großes Risiko“). Das 2:0 in Cottbus schaute ich mir zu Hause an – und das mit einer unglaublichen Euphorie angekündigte Spiel gegen den FC St. Pauli am Freitag, 19. April, auf der Pressetribüne. Der magischsten, emotionalsten, freudentränenreichsten 90 Minuten für alle Bochumer seit Tabellenführer-Zeiten im Herbst 2003. „Ein Wahnsinnsabend“, schrieb einer meiner Stadionkollegen per WhatsApp, um kurze Zeit später hinzuzufügen: „Alter, das sind doch dieselben Spieler!“ Nicht mehr 8000 Zuschauer. Sondern 26 000. Die eigene Mannschaft wird nicht verspottet, sondern gefeiert. „Die Mentalität im ganzen Verein ist komplett anders“, sagte Christoph Kramer in der Mixed Zone. Der Eindruck eines Zugereisten.

Und wir Bochumer haben wieder jemanden an der Seitenlinie, über den wir sagen: „UNSER Trainer“. Nicht mehr „DER Trainer“. Im Moment wohl auch die Kritiker.

Dabei entstanden folgende Texte:

Die Einzelkritik zum Spiel („Dedic und Luthe ragen beim starken VfL heraus“) gibt es hier. Die Noten vorab: Luthe (2)-Freier (2,5), Maltritz (3), Acquistapace (3), Lumb (3)-Kramer (2,5), Goretzka (2)-Tasaka (2,5), Rzatkowski (2,5)-Dedic (2), Aydin (3). Eingewechselt: Delura (-), Toski (-), Dabrowski (-).

Die Stimmen zum Spiel – im Angebot: Neururer, Luthe, Kramer, Dedic, Frontzeck – gibt es hier („Kramer bezeichnet VfL-Trainer Neururer als ,Zauberer'“) für Euch.

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