Speldorfern fiel ein Stein vom Herzen

Am 18. März 2002 berichtete ich aus Düsseldorf für die Mülheimer WAZ/NRZ über das Fußball-Verbandsligaspiel zwischen TuRU Düsseldorf und dem VfB Speldorf, das der VfB mit 3:1 für sich entschied.

Rein in den Text:

Kilometerweit zu hören war der Stein, der den Verantwortlichen des VfB Speldorf am Samstagnachmittag vom Herzen fiel. Der Fußball-Verbandsligist holte bei der abstiegsbedrohten TuRu Düsseldorf einen „big point“ und setzte sich mit 3:1 (2:1) Toren durch. Für Trainer Axel Benzinger war es der erste Sieg als VfB-Coach.

Kurz vor dem Anpfiff warfen Benzinger und der Vorsitzende Klaus Wörsdörfer einen sehnsüchtigen Blick auf die Reservebank. Wie die Vögel auf der Stange hockten dort sechs nicht einsatzfähige Spieler (Ochwat, Häse, Karasalihovic, Majek, Müller, Olimski); ein paar Meter weiter stand Dirk Roenz. Elf Spieler fand Benzinger aber trotz Personalnot. Diese standen unter Druck: Bei einer Niederlage in Düsseldorf hätte ein harter Abstiegskampf gedroht.

Der Coach wählte eine Defensivtaktik: Ruhe ins Spiel bringen, den Ball halten, das Tempo hinaus nehmen, die Gegenspieler hauteng bewachen. Ein Tor in der Anfangsphase stand nicht auf seinem Plan. Doch seine Mannschaft überraschte ihn: Nach einer Ecke von Thomas Pröpper köpfte Mirhet Kokic das 1:0 (8.).

Das brachte die Düsseldorfer vor 200 Zuschauern aus dem Konzept. Der TuRu-Mannschaft eilt der Ruf voraus, dass die Spieler Großverdiener sind. Doch sie enttäuschte und wirkte lustlos. Den Speldorfern genügte eine sehr engagierte und konzentrierte Umsetzung des Defensivkonzepts, um die Führung zu verteidigen und auszubauen. Thomas Pröpper, der sich mit Rückenschmerzen sichtlich quälte, erhöhte auf 2:0 (40.). Lediglich einmal waren die Grün-Weißen unaufmerksam. René Gottwald erzielte daraufhin das 1:2 (44.).

Nach der Pause mussten die VfB-Fans nur zwischen der 50. und 60. Minute zittern. Musa Laladere (53.) und René Gottwald (55./56.) vergaben drei Chancen für TuRu. Doch mehr als diese starken zehn Minuten hatten die Gastgeber nicht drauf. Ertan Örs sorgte im Anschluss an eine Ecke für die Entscheidung (73.). Selbst der konditionelle Einbruch in der Schlussphase machte nichts mehr. Es blieb beim verdienten 3:1-Sieg. „Es war zu sehen, dass die Mannschaft trotz aller Defizite einen enormen Willen hat. Wichtig war das Gespräch am Donnerstag“, sagte Benzinger. Da hatte er sich mit Wörsdörfer, dem sportlichen Leiter Dieter Dech und der Mannschaft ausgesprochen. Wörsdörfer beglückwünschte Benzinger als erster: „Ich habe selten einen so engagierten Trainer erlebt. Ich freue mich für ihn besonders.“

Jetzt heißt die Devise „nachlegen gegen Ronsdorf“. Der nächste Gegner steht in der Tabelle abgeschlagen am Ende. Bei einem weiteren Sieg lacht über dem Blötter Weg wieder die Sonne.

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