Rot für Raser

Für die WAZ Velbert, Lokalseite Langenberg, verfasste ich einen Text über den neuen Zebrastreifen an der Wilhelm-Ophüls-Schule, am 20. August 2008.

Direkt zum Text im DerWesten-Archiv geht’s hier:

Jahrelang kämpften Anwohner und Eltern an der Wilhelm-Ophüls-Schule für einen Zebrastreifen. Nun hoffen sie, dass an der Kuhler Straße nicht mehr so schnell gefahren wird. Die nächste Forderung: Radarkontrollen.

Kurz hinterm Bahnhof geht die Frohnstraße hinauf. Ein paar Meter lang ist sie nur und doch schmerzen die Waden nach dem kurzen Spaziergang etwas. Von oben ist der Ausblick nett und sogar die Senderspitze zu sehen.

Doch nicht nur das.

Vor der Wilhelm-Ophüls-Grundschule an der Frohnstraße gibt es jetzt einen Zebrastreifen. „Endlich“, sagen Anwohner und Eltern. Denn beantragt war dieser Zebrastreifen schon länger, doch es änderte sich zunächst nichts. Eltern und Anwohner meinten es mit ihrem Anliegen so ernst, dass sie nicht nur dachten: „Wir gehen bis zum Bürgermeister“, sondern genau das auch umsetzten.

Die Entstehungsgeschichte des Zebrastreifens umfasst mehrere Sichtweisen, Meinungen und Erklärungen.

Die Anwohner

Klaus Liebsch wohnt an der Kuhler Straße, die direkt an der Grundschule liegt. „Autofahrer“, sagt er, „nehmen immer die Straße, die am wenigsten Probleme bereitet.“ Beim Weg Richtung Mitte/Neviges durch den Tunnel hat Liebsch sechs Ampeln gezählt, beim Weg über die Voßkuhlstraße drei. Und beim Weg über die Kuhler Straße: null. „Das ist für Fahrer bequem“, meint er. Aber: Viele Fahrer denken nicht an die Kinder, die über die Straße gehen. An die vorgeschriebene Geschwindigkeit (30 km/h) halten sich laut Liebsch nur die wenigsten. Deshalb sei dieser Zustand für die Anwohner und die Grundschulkinder untragbar gewesen. Liebsch erkundigte sich oft bei der Stadt, wie dieses „Raserproblem“ zu lösen sei. Sein eigener Vorschlag war zunächst kein Zebrastreifen. „Eine Ampel wäre auch möglich gewesen“, sagt Liebsch.

Die Eltern

Liebsch kämpfte Seite an Seite mit Eltern der Grundschulkinder – einige dieser Kinder gehen bereits auf weiterführende Schulen. Heißt: Die Eltern bemühen sich schon sehr lange um eine Lösung. Sie gründeten sogar einen „Arbeitskreis Schulwegsicherung“ und wiesen mit den Anwohnern auf die Schwierigkeiten hin – aus Angst vor Unfällen. „Die Straßenverkehrsbehörde hat uns aber immer wieder gesagt, dass es aus rechtlichen Gründen nicht ging“, erklärt Elternvertreterin Regina Wedeking. Erst nach einer Unterschriftenaktion der Anwohner und einem Gespräch mit Bürgermeister Stefan Freitag im September 2007 sei etwas Bewegung in die Sache gekommen. Doch zunächst passierte wieder sehr wenig. Bis vor einer Woche dann schließlich die Bauarbeiter anrückten und die Straße anmalten.

Die Stadt

Bei der Straßenverkehrsbehörde ist Jan Schneider für die Kuhler Straße zuständig. Er nennt „bauliche Voraussetzungen“ als Ursache für die lange Verzögerung. „Der Gehweg musste abgesenkt und eine Beleuchtung hergestellt werden“, sagt Schneider und ergänzt: „Außerdem lag der erste Termin außerhalb der Markierungssaison.“

Die Zukunft

Für Klaus Liebsch, Regina Wedeking sowie die weiteren Anwohner und Eltern ist der erste Schritt geschafft. Liebsch und Wedeking meinen aber, dass viele Autofahrer immer noch zu schnell unterwegs sind. „Wir hätten gern Geschwindigkeitskontrollen“, sagt Regina Wedeking. Aber dafür ist die Polizei zuständig. Der „Arbeitskreis Schulwegsicherung“ wird also noch eine Weile tagen.

Das Fazit

Doch trotzdem sind alle mit diesem Zwischenschritt sehr zufrieden „Unser großes Ziel haben wir damit erreicht“, resümiert Regina Wedeking. Denn für die Kinder gibt’s ein bisschen mehr Sicherheit.

Dieser Beitrag wurde unter ... journalistisch!, Allgemein, Ruhrgebiet, Velbert, Weitere Texte abgelegt und mit verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.