Kurioses 0:0

Für die Mülheimer Woche und Zehntausende Leser berichtete ich im Frühjahr 1994 über das Landesligaspiel zwischen dem VfB Speldorf und dem  FSV Kettwig (0:0). Einige (bestimt nicht alle) Tippfehler sind korrigiert (alte/neue Rechtschreibung), die Vorschau aufs nächste Spiel habe ich gekürzt, daher auch das Zeichen (…).

Normalerweise sind 0:0-Spiele sehr langweilig anzuschauen. Doch was sich am vergangenen Sonntag beim 0:0 zwischen dem VfB Speldorf und dem FSV Kettwig abspielte, wird kaum einer der 300 Besucher so schnell vergessen.

Von roten Karten über einen gehaltenen Elfmeter bis hin zu zahlreichen Strafraumszenen, und dies in einem Spiel, in dem es um nichts mehr ging.

Doch der Reihe nach: Die Speldorfer begannen wie die Feuerwehr: tolle Spielzüge und massenweise Torchancen. Martin Hoffterheide (10.), Semir Osmani (15.) und Jens Koppenborg (25.) scheiterten freistehend vor dem Gäste-Tor, Oliver Vössing traf nur die Latte (18.). Nachdem dann auch noch Stefan Freutel nach einem Schlag gegen Dirk Roenz das rote Papier vor die Nase gehalten bekam, war der VfB endgültig auf der Siegerstraße.

Nach der Pause dasselbe Bild: Auch gegen neun Gäste-Akteure, der erst eine Minute zuvor eingewechselte Michael Müller hatte wegen Nachtretens gegen Markus Langen Rot gesehen (72.) brachten die Grün-Weißen einfach keinen Treffer zustande, obwohl sie klarste Chancen vergaben, wie zum Beispiel Dirk Roenz, der mehrfach an Gäste-Torwart Heinz Förster scheiterte.

Und wie es so ist im Fußball: Wenn man die Chancen nicht nutzt, kann der Schuss nach hinten losgehen. Die beiden einzigen Gäste-Chancen, bezeichnenderweise nach Standardsituationen, vereitelte zum Glück Torwart Thomas Ernst mit einer Parade gegen einen Reiner-Nebe-Freistoß (44.) und gegen einen von Ralf Brücks an Nebe verursachten Foulelfmeter, den Frank Littmann geschossen hatte (48.). So lief den Speldorfern gegen neun Gäste-Spieler die Zeit davon, und zu allem Überfluss sah Oliver Vössing kurz vor Schluss noch die gelb-rote Karte, die zum Glück keine Sperre nach sich zieht. So blieb es beim 0:0, und wegen der Speldorfer Sturmleistung kann man nur Jürgen Wegmann zitieren: „Erst hatten sie kein Glück und dann kam auch noch Pech dazu.“ (…)

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