Unglücksrabe Atik

Für die WAZ/NRZ Mülheim berichtete ich am 2. August 1999 über das Fußball-Niederrheinpokalspiel zwischen Vatan Spor (Landesliga) und dem SV Wermelskirchen (Verbandsliga), das der Favorit vor 39 zahlenden Zuschauern mit 6:5 nach Elfmeterschießen für sich entschied.

Rein in den Text:

Vom Helden zum Unglücksraben in nur wenigen Minuten im Elfmeterschießen geht das schnell. Mustafa Atik, Torwart des Fußball-Landesligisten Vatan Spor, durfte das im Niederrheinpokalspiel der ersten Runde gegen den Verbandsligisten SV Wermelskirchen erfahren. Bei der 5:6-Niederlage verschoss Atik den entscheidenden Elfmeter.

Nach der regulären Spielzeit stand es 1:1. In der ersten Runde des Elfmeterschießens hatte die Vatan-Mannschaft die Vorteile auf ihrer Seite. Zunächst verwandelten alle Spieler, dann scheiterte der Wermelskirchener Nico Sonnenschein an Mustafa Atik. Nun lief Vatan-Abwehrspieler Niyazi Bozkurt an. Hätte er verwandelt, stünde Vatan in der zweiten Runde. Doch SV-Torwart Michael Stach hielt, es blieb beim 4:4 im Elfmeterschießen. Michael Stach schöpfte aus dieser Szene so viel Selbstvertrauen, dass er den nächsten Elfmeter selber schoss. Sicher verwandelte er zum 5:4. Der Rest ist bekannt: Vatan-Torwart Mustafa Atik wäre am liebsten im Boden versunken.

Die 120 Minuten zuvor waren vor 39 zahlenden Zuschauern im Ruhrstadion langweilig. Es passierte nicht viel. Das lag vor allem daran, daß die von Niyazi Bozkurt und Hakan Turna organisierte Vierer-Abwehrkette von Vatan sehr gut stand. Die in der Verbandsliga spielenden Gäste bissen sich an der Mülheimer Verteidigung die Zähne aus und hatten nur eine Torchance. Die nutzte Dario Panadiso aber gleich zum 1:1-Ausgleich (53.).

Für die Vatan-Führung hatte Orhan Özcan gesorgt. Der Spielmacher traf mit einem Flachschuss (43.). Ansonsten brachte die Offensivabteilung der Mülheimer nicht viel zustande. Die Stürmer Senol Öztürk und Cengiz Polatkan bemühten sich zwar, hatten aber nicht genug Durchsetzungsvermögen. Für Farbe sorgten drei Feldverweise. Die Vatan-Talente Ufuk Karadag (86.) und Senol Öztürk (93.) sahen wegen Fouls Gelb-Rot. SV-Akteur Georgios Koseidis leistete sich im Zweikampf mit Hatem Guerbouj ein Revanchefoul und sah die rote Karte (51.).

Elfmeterschießen – das ist nichts für Vatan Spor. In der vergangenen Woche zog die Elf des türkischen Klubs bei diesem Nervenkitzel dreimal den Kürzeren.

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