Speldorfer stolpern zum 1:1

Am 21. August 2000 berichtete ich aus Hilden für die WAZ/NRZ Mülheim über das Fußball-Verbandsligaspiel zwischen dem SV Hilden-Nord und dem VfB Speldorf (1:1).

Rein in den Text:

Nein, ein Aufstiegsmitfavorit sind die Verbandsliga-Fußballer des VfB Speldorfin diesem Jahr nicht. Sie selbst sagten das schon immer, aber nach dem 1:1 (1:1)-Unentschieden beim SV Hilden-Nord glaubt das auch der letzte Fan.

VfB-Trainer Dirk Pusch stand neben der Bank und verzweifelte: „Das hat doch nichts mit Fußball zu tun! Das ist dasselbe wie letzte Woche!“ Puschs Rufe verhallten: Die Speldorfer begnügten sich mit einem 1:1-Unentschieden, obwohl sie erneut in Überzahl spielten: diesmal 27 Minuten lang.

Doch der Reihe nach: Das Spiel begann für die Speldorfer optimal. Einen gescheiten Pass von Mirhet Kokic verwandelte Dirk Roenz mit einem platzierten Flachschuss bereits in der 9. Minute zur 1:0-Führung. Zu Beginn hatte Dirk Pusch wenig zu meckern. Seine Abwehr kontrollierte das Geschehen, lediglich die Offensivabteilung wirkte ein wenig schläfrig. Die 300 Zuschauer wurden erst kurz vor der Pause wach: Nach einem Schnitzer von VfB-Torwart Markus Hangert erzielte Volkan Denizcu den Ausgleich. Ein Geschenk!

Munter wurde die zweite Hälfte: Während die Hildener aggressiver und schneller spielten, bauten die Grün-Weißen ab. Drei dicke Möglichkeiten vergab Hilden-Nord, eine der VfB: Mirhet Kokic stand frei (61.). In der 63. Minute sah Hildens Andreas Gellert nach einem Foul an Marcus Ochwat die rote Karte. Kurz darauf folgte der auf der Bank sitzende Ersatztorwart Hagen Nebgen, der Schiedsrichter Arnd Brandenberg die Worte „Du Hirni“ zurief. Marcus Carl hielt seine Klappe ebenfalls nicht und durfte in der 79. Minute duschen – Rot Nummer drei! Soviel Farbe verwirrte die Speldorfer, vor allem Stürmer Ömer Aydin. Der vergab zwei dicke Chancen (70./71.). Ansonsten regierte die Einfallslosigkeit. Schnell und direkt den Ball laufen lassen, dadurch den Gegner ausspielen – das hatte Pusch vorgegeben. Sein Team setzte es nicht um. Überhastete Torschüsse, dumme Fehlpässe, ungenaue Flanken – so spielt kein Aufstiegskandidat. In der 90. Minute stand Hildens Olaf Ketzer frei und schoss vorbei. So blieb dem VfB wenigstens ein kaum verdienter Punkt.

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