Munteres Toreschießen statt Showdown

Am 26. Mai 2003 berichtete ich für die WAZ/NRZ Mülheim über das letzte Verbandsligaspiel des VfB Speldorf in der Saison 2002/2003 gegen Fortuna Düsseldorf II (6:3).

Rein in den Text:

Eigentlich war alles ganz anders geplant. 25. Mai, Showdown im Aufstiegskampf, 1000 Zuschauer – das wäre schön gewesen. Doch gestern kamen nur 250 Besucher zum Blötter Weg, um das letzte Fußball-Verbandsligaspiel des VfB Speldorf gegen Fortuna Düsseldorf II zu sehen.

Das klingt verdächtig nach Tristesse zum Saisonschluss, doch weit gefehlt: Neun Tore servierten die beiden Teams den Fans. Der 6:3 (2:1)-Erfolg des VfB konnte diese indes nur wenig versöhnen – ihr Team landete in der Abschlusstabelle nur auf Platz vier.

Munteres Toreschießen heißt solch ein Ergebnis im Fachjargon. Das war beim 8:1 des VfB in Hilden-Nord auch schon so. Gestern vermuteten die treuesten der Treuen zunächst ein ähnliches Resultat. Thorsten Burgsmüller (15.) und René Kägebein (23.) brachten ihr Team jeweils nach Vorarbeit von Dirk Roenz in Führung. Und die Düsseldorfer Aufstellung gab nicht den Anlass, große Gegenwehr zu vermuten. Zehn der zwölf eingesetzten Spieler waren unter 21 Jahre alt, der elfte hätte wegen einer Verletzung nicht spielen dürfen, und der zwölfte – Interimstrainer David Moreno – steht eigentlich im Tor.

Doch genauso putzmunter wie in der ganzen Saison spielte der Fortuna-Kindergarten fortan drauf los. Kaum zu glauben hingegen die Speldorfer Leistung – ein Spiegelbild für die fehlende Konstanz in dieser Saison. Nichts wollte mehr gelingen, und schnell nahmen die Fans auf der Tribüne das Wort „Unverschämtheit“ in den Mund. Samuel Sibilski (28.), Emin Yesilöz (51.) und Vladimir Stanimirovic (57.) brachten Fortuna mit 3:2 in Führung und VfB-Trainer Frank Kurth zur Weißglut.

„Eine Altherrenmannschaft bewegt sich mehr“, brüllte er in der 58. Minute und schleuderte seine Notizen wutentbrannt auf den Rasen. Das kam an bei seinen Spielern. Sie lösten die Bremse – und sogar Fuat Güngör durfte sein erstes Saisontor schießen (63./3:3). Thorsten Burgsmüller (75.), René Kägebein (80.) und Thomas Maaßen (87.) erhöhten auf 6:3. Nach Maaßens Tor war Schluss – drei Minuten zu früh. Schiedsrichter André Berger tat den kaputten Düsseldorfern einen großen Gefallen.

Der einzige Speldorfer, der einen Titel holte, wurde in der 67. Minute ausgetauscht. Dirk Roenz feierte die Torjägerkrone mit dem 15-köpfigen Fanklub und bejubelte seine 21 Tore mit einer Welle.
Die Aufstiegsfeier hingegen müssen die Grün-Weißen verschieben. „Unsere Konzentration gilt dem 31. August“, sagte Kurth. Der letzte Spieltag der nächsten Saison soll schließlich spannender werden.

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