Einseitiges Spiel statt Fußballfest

Für die WAZ/NRZ Mülheim berichtete ich am 29. Mai 2003 über das Kreispokalderby zwischen den Verbandsliga-Rivalen Union 09 Mülheim gegen VfB Speldorf (2:4).

Rein in den Text:

Ein spannendes Fußballfest hatten sich die Fans erhofft, doch ein einseitiges Spiel sahen sie. Im der sechsten und letzten Runde des Kreispokals gewann der VfB Speldorf beim Verbandsliga-Rivalen Union 09 mit 4:2 (3:0) und zog in den Niederrheinpokal ein.

Zum Abschluss der Saison kamen bei Biergarten-Wetter immerhin noch 500 Zuschauer zur Südstraße. Die meisten davon hatten den 4:2-Erfolg der „09er“ im Verbandsligaspiel im März erlebt. Doch diesmal zeigten die Speldorfer keine Spur von Nervosität. Sie griffen früh an und stellten die Union-Abwehr mit Libero André Schwartz und den Manndeckern Marcello Latone und Andreas Pelmter vor unlösbare Probleme. Vor allem Dirk Roenz war nicht zu stoppen.

In der 5. Minute verpasste Thorsten Burgsmüller nach einer Roenz-Flanke nur knapp. Zehn Minuten später nutzte Roenz eine Vorlage von Stefan Majek zum 1:0. Die „09er“ befreiten sich nur langsam aus der eigenen Hälfte. Ein einziges Mal hatten sie die Chance, ins Spiel zurückzukehren. In der 28. Minute misslang die Speldorfer Abseitsfalle. Marco Siegmund und Kahraman Simsek liefen allein auf das VfB-Tor zu, brachten es aber nicht fertig, den Ball zu versenken. Im Gegenzug flankte Stefan Majek auf René Kägebein – der köpfte das 2:0 (29.). Es dauerte nur zwei weitere Minuten, bis Thorsten Burgsmüller das Spiel endgültig entschied. Nach einem Roenz-Pass erhöhte er auf 3:0.

Noch 59 Minuten mussten die Zuschauer danach überstehen. Die Speldorfer hatten das Spiel im Griff, schalteten aber einen Gang zurück. Viel mehr Aufmerksamkeit zog die kleine VfB-Fanschar auf sich, die eine Rauchbombe zündete und „Wir fahren nach Berlin“ schmetterte. Torchancen waren bis zum Spielende die Ausnahme. Eine gab es noch vor der Pause: Union-Torwart Daniel Homberg wehrte einen Burgsmüller-Kopfball ab (45.).

In Halbzeit zwei blieb das Derby langweilig – der Spielstand war zu eindeutig. Der beste Mann auf dem Platz erzielte in der 59. Minute das sehenswerteste Tor des Tages. Nach einer Flanke von Burgsmüller donnerte Dirk Roenz das Leder volley ins Netz – 4:0. „Es ist uns nicht gelungen, Roenz auszuschalten“, klagte Union-Trainer Ernst Bachmann. In der 61. Minute wurde Roenz ausgewechselt – und Union atmete auf. Die „09er“ kämpften bis zum Schluss und wurden durch zwei schöne Kopfballtore des eingewechselten Janus Briks belohnt (87./90.). Das war aber nur noch Ergebniskosmetik.

Somit endete die Saison für die Speldorfer mit einem Erfolgserlebnis. Die Analyse von VfB-Trainer Frank Kurth fiel dennoch knapp aus: „Wir haben verdient gewonnen. Schöne Ferien!“

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