Zug abgefahren

Im April 1995 berichtete ich für die Mülheimer Woche über das Fußball-Landesligaspiel ASV Wuppertal gegen VfB Speldorf (2:1). Ich war gerade 17 geworden und fuhr (kein Führerschein!) mit zwei Kollegen aus der Speldorfer A-Jugend mit Bus und Bahn nach Wuppertal. Ohne vrr.de (ohne Internet überhaupt!) ein ziemlicher Akt, wir suchten uns die Strecke via Kursbuch (!) heraus… Einige Tippfehler (alte/neue Rechtschreibung) sind korrigiert. Ab (…) wurde der Text mit einer Vorschau aufs nächste Spiel sowie ein paar Zeilen über den 1. FC Mülheim fortgesetzt, die ich nicht mitkopiere.

Die beiden Mülheimer Fußball-Landesligisten VfB Speldorf und 1. FC Mülheim steckten vor der Saison ihre Ziele fest. Die Speldorfer wollten aufsteigen, die Löwen den Klassenerhalt schaffen. Fünf Spieltage vor Schluss der laufenden Saison sieht es so aus, als ob beide Teams ihr Ziel nicht erreichen werden.

Die von Hans-Günter Bruns trainierten Speldorfer müssen es sich jedoch selbst zuschreiben, dass der Rückstand auf Tabellenführer Borussia Wuppertal durch die 1:2 (1:1)-Niederlage im Spitzenspiel beim ASV Wuppertal auf drei Punkte angewachsen ist. Trotz des frühen Rückstandes – Ernst Cebula hatte bereits nach drei Minuten die 1:0-Führung für den ASV erzielt – waren die Grün-Weißen über die gesamte Spielzeit die bessere Mannschaft, glichen durch Jens Koppenborg aus (23.) und hatten zahlreiche Chancen zu weiteren Toren, auch als Oliver Vössing (31.) durch eine Gelb-Rote Karte sein Team so lang dezimierte, bis auch ASV-Torjäger Marius Korpilla (25 Saisontreffer!) die Ampelkarte sah (43.). Beim Stand von 1:1 staunten viele der 800 Besucher über die spielerisch und kämpferisch glänzende Leistung der Speldorfer. Viele Wuppertaler Fans schwärmten: „Die beste Mannschaft der Landesliga!“ oder „Ein schmeichelhaftes Remis für den ASV“. Doch wie der Fußball so ist, in der 88. Minute nutzte Reiner Schmahl die einzige ASV-Chance der zweiten Halbzeit zum 2:1-Siegtreffer. Viel mehr als „Ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen“, brachte der sichtlich traurige VfB-Coach Bruns nach dem Schlusspfiff auch nicht heraus. Seine Mannschaft verlor sowohl den Anschluss an die Tabellenspitze als auch den zweiten Tabellenplatz, der eventuell zur Teilnahme an Relegationsspielen zum Aufstieg berechtigt. Der lang ersehnte Wiederaufstieg in die Verbandsliga ist also – trotz beständig guter Leistungen in dieser Saison – eher unwahrscheinlich. (…)

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