Alles neu am Dicken Stein

Für die WAZ Oberhausen berichtete ich am 28. Juli 2008 vor Beginn der Saison 2008/2009 über den Landesligisten Sterkrade 06/07. Dazu interviewte ich im Stadion „Am Dicken Stein“ in Sterkrade das Trainerteam mit Frank Langela und Jörg Kessen.

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Frank Langela steht am Eingang. Am Tor und nicht mehr im Tor des Landesligisten Sterkrade 06/07. „Warte mal”, sagt der neue Co-Trainer. „Der Trainer ist irgendwo da hinten.”

Gesucht, gefunden.

Einmal um die Kurve. Konzentriert beobachtet Jörg Kessen ein A-Jugendspiel im Stadion „Am Dicken Stein”. Kessen/Langela – ein neues Duo ist verantwortlich. „Neu”. Ein einfaches, kurzes Wort mit drei Buchstaben, das die Situation bei 06/07 aber treffend beschreibt.

Die vergangene Saison beendete 06/07 auf dem siebten Platz. Eigentlich geräuschlos, wenn nicht Trainer Dirk Wißel mit seinem Rücktritt für einen lauten Knall gesorgt hätte. Wißel, jung und ambitioniert, ist weitergezogen zum Niederrheinligisten VfB Speldorf nach Mülheim. 06/07 suchte. Nicht in Oberhausen. In Duisburg. Und fand Jörg Kessen. Einer, der in Duisburg jede Sportanlage mit verbundenen Augen finden würde. Einer, der bisher nur zu Auswärtsspielen nach Oberhausen kam und sich mit seinem Ex-Klub Duisburg 1900 am Dicken Stein nur Klatschen abholte. Einer, der alle Tricks des Amateurfußballs kennt.

Kessen, 47, Ex-Profi des MSV Duisburg, hat bei Duisburg 1900 (Bezirks- und Landesliga) und zuvor bei Duisburg 08 (Verbandsliga) schon so einige Mannschaften zusammengestellt. Er weiß, worauf’s ankommt. Von den 13 Neuen holte er einige für bestimmte Positionen. Zum Beispiel zwei Torhüter (Mirko Kaulmann, Tim Grohmann) und Mark Bechtel (RWO U 23), der für die rechte Seite in der Viererkette eingeplant ist. Jeder neue Trainer hat Lieblingsspieler aus seinen Ex-Klubs – Kessen brachte Christian Zier von Duisburg 1900 mit. Wasilios Anastasiadis spielte bei TuRa 88 Duisburg unter Kessens Bruder Ralf. Auf der „Zugang”-Liste fast jeder Klubs stehen A-Jugendliche – bei 06/07 sechs. „Ein, zwei Junge werde ich reinschmeißen”, sagt der Trainer. Acht Spieler sind gegangen.

Neu. Nicht nur auf den Trainer und 13 Spieler trifft das zu. Auch auf die Taktik. Wißel baute auf das klassische System mit Libero und Manndeckern – Kessen setzt auf eine Viererkette. Das sah in den bisherigen Testspielen gut aus – meint der Coach. „Vielleicht kommt auch mal ein Einbruch. Im Training waren sie bisher sehr diszipliniert.” Mit Disziplin geht’s in die Saison.

Und wohin in der Tabelle? „Besser abschneiden als im Vorjahr”, lautet Kessens bescheidenes Ziel. Besser als Platz sieben also. Die Favoriten seien andere. Wie der GSV Moers, TuB Bocholt oder der 1. FC Bocholt. Unter Druck steht der „Neue” nicht. Er darf erst einmal ankommen.

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