Schulfest in Marxloh

Im Rahmen meines Volontariats durfte ich im Dezember 2007 und Januar 2008 (als das erste iPhone erschien) den Duisburger Norden kennenlernen – heißt: die Stadtteile Marxloh (mitten im Zentrum liegt die Redaktion…), Walsum, Hamborn, Bruckhausen, Meiderich …

Dabei besuchte ich am 27. Januar 2008 eine Grundschule mitten im Herzen des Duisburger Problemstadtteils Marxloh – während eines Schulfestes.

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Matthias Eckardt hält eine Spiegelreflexkamera in der Hand. Diesmal steht der Leiter der Regenbogen-Grundschule in Marxloh nicht hinter dem Pult, sondern spaziert ruhig durch jedes Klassenzimmer. Bei einem Trödelmarkt für den guten Zweck sind die Kinder die Verkäufer.

 

„Zum mittlerweile dritten Mal“, sagt Eckardt, „veranstalten wir diesen Trödelmarkt.“ 300 Kinder besuchen zurzeit die Marxloher Schule, davon haben 80 Prozent einen Migrationshintergrund. Sie kommen aus 21 Nationen. „Eine Multikulti-Schule“, sagt Eckardt. Innerhalb einer Woche organisierten Lehrer und Eltern den Markt. „Die Elternbeteiligung liegt bei 45 Prozent“, sagt er. Ein ordentlicher Wert, gerade in Marxloh? „Es gibt viele Vorurteile, die nicht stimmen. Der Job hier ist lohnenswert“, sagt Eckardt. Er hat den Schulleiter-Posten in Marxloh freiwillig übernommen.

Eckardt schlendert durch die Klassen. Er sieht die Kleidung und Spielzeuge auf den Verkaufstischen, das multinationale Buffet im Cafe? im Musikraum. Immer wieder wird Eckardt von Kindern angesprochen. „Herr Eckardt, Herr Eckardt, spenden Sie?“ Er wirft dann ein paar Cent in die Spendendose und zieht weiter.

Bisher ging der Erlös an Tsunami-Opfer in Südostasien und an Erdbeben-Opfer in Pakistan. Diesmal wird die Summe geteilt. Die eine Hälfte geht an die NRZ-Aktion „Schule in Chikhosi/Malawi“, die andere wird unter den Klassen aufgeteilt. Nach zwei Stunden räumen Kinder, Eltern und Lehrer auf, das Geld erhält Matthias Eckardt. Bereits am Nachmittag verkündet er das Ergebnis: 1052,70 Euro. „Das wird sich bestimmt noch nach oben verschieben, auf 1100 Euro“, sagt Eckardt. Dann lächelt er.

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