Folgenden Text habe ich seit Mitte Juli immer mal wieder ergänzt – nun ist er endlich fertig. Das Trainingslager ist nun schon eine Weile her, aber vielleicht interessiert es Euch ja noch.
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Ob ich Österreich vermisse, das ist so eine beliebte Frage. Ja klar, war ne geile Zeit, dieses Trainingslager. Hart, anstrengend, brutal mitunter – aber dieser Stress ist positiver, angenehmer Stress. In traumhafter Landschaft das zu sehen, was man außerhalb der Familie am liebsten hat (Fußball), um das zu tun, was man am besten kann (schreiben) – und dafür auch noch Geld zu bekommen: Das ist ein Luxus, dem ich Tag für Tag demütig begegne. Das ist mir sehr bewusst.
Was Euch immer mehr interessiert – ich stelle es fest bei Twitter, Facebook, Direct Messages, Mails oder in persönlichen Gesprächen am Trainingsplatz (die ja jetzt wieder möglich sind): Wie funktioniert eigentlich der Job des Reporters in einem Trainingslager?
Schon vor einem Jahr nach der Tour nach Längenfeld habe ich Euch geschildert, wie das ablief – jetzt werde ich es auf Euren Wunsch noch präzisieren. Ich finde es immer klasse, wenn Ihr Transparenz fordert; auch wenn ich die Euch natürlich nicht bis ins letzte (Quellen-)detail präsentieren kann.
Was ich kann: Euch grob auflisten, was vom 28. Juni bis 10. Juli – ungewöhnlich lange 13 Tage, elf davon gemeinsam mit der Mannschaft – geschah. Für mich nicht nur beruflich eine große Herausforderung. Seit ich verheiratet bin und zwei Kinder habe, war ich nie so lange von meiner Familie weg, nicht einmal bei meinen beiden NFL-Touren im Jahr 2018.
Zur Übersicht / mit Erklärungen zu Beginn
Vorab zum Begriff „Tagesplan / erste Absprache“: Damit der Innendienst Bescheid weiß, ist es wichtig, schon ganz früh mitzuteilen, was die einzelnen Bereiche – a) digital inkl. Social Media, b) Mantelsport, c) Lokalsport Gelsenkirchen – erwarten können und welches Layout ich vorschlage (inkl. Zeilenlänge). Es erforderte schon ein wenig Selbstdisziplin, jeden Tag gegen 8.30 Uhr den Tag mit dem Aufklappen des Laptops zu beginnen. Und um die Routine perfekt zu machen, war ich exakt von 9.15 bis 9.45 Uhr beim Frühstück – fragt mal die Hotel-Angestellten: so viel preußische Pünktlichkeit hätte niemand von mir erwartet 🙂
Zu den Terminen: Es sind alle Termine genannt, die Schalke selbst in dieser Zeit gepostet hat und an denen ich teilnahm (Trainingseinheiten, Spiele, Fan-Talks) oder durch meine Tweets (Interviews), Eindrücke der Fans vor Ort (Mixed Zones) oder Texte der Konkurrenz-Portale (siehe unten) offensichtlich sind. Fest verabredete Hintergrundgespräche beim Mittag-/Abendessen oder ausführliche Hintergrundtelefonate haben natürlich auch stattgefunden, werden aber von mir nicht erwähnt. Die Sammlung der Termine ergibt, denke ich, einen guten Eindruck über mein Programm in Mittersill. Und nicht vergessen: Zwischen all den Terminen habe ich all diese Texte geschrieben, die als Link zugefügt sind.
Montag, 28. Juni, Tag 1 – Absprache für die ersten beiden Tage, Mietwagen abholen, Abfahrt um 18 Uhr, Übernachtung irgendwo an der A3 nach etwa fünf Stunden Fahrt
Die Vorbereitung eines Trainingslagers beginnt nicht erst mit dem Tag der Abfahrt – wie das bei jeder Reise so ist. Es geht um einfache Dinge wie die Wahl des Verkehrsmittels oder die Hotelsuche, aber auch um inhaltliche Dinge wie eine detaillierte Planung der Tage (um einen groben Rahmen zu haben) und genaue, ausführliche Absprachen mit der Redaktionsleitung (inhaltlich, organisatorisch). Einige Dinge sind noch nicht zu planen, beispielsweise Interviews (Anzahl, Personen, Zeitpunkt des Gesprächs) oder Trainingstermine (entscheiden sich erst im Trainingslager am Abend zuvor). Es ist z. B. möglich, sich Interviewpartner zu wünschen – aber ohne Gewähr. Mir wurde in diesem Jahr kein Wunsch erfüllt, aber mit den drei Ersatz-Interviews war ich sehr zufrieden, vor allem mit Danny Latza.
Jedenfalls begann das Trainingslager für mich am Abend vor der Ankunft der Mannschaft in Österreich, nachdem ich den Mietwagen (ein Ford) abgeholt hatte und mit meiner Familie noch einmal zu Abend gegessen hatte. Damit ich nicht volle neun Stunden am kommenden Tag durchfahren muss, beschloss ich, die Hinfahrt nach etwa fünf Stunden gegen 23 Uhr zu unterbrechen (irgendwo bei Nürnberg). Die Fahrt wird als schlimmste Gewitterfahrt in mein Autofahrer-Leben eingehen (zwischen Frankfurt und Würzburg mit Warnblinker auf der rechten Spur bei 20 km/h). Im Autobahnhotel direkt an der A3 (zu günstig, um wahr zu sein) hatte ich ein Nichtraucher-Zimmer gebucht, in dem es bestialisch nach kaltem Rauch stank. Hatte schon bessere Nächte.
Dienstag, 29. Juni, Tag 2 – Ankunft & Check-In / Tagesplan unterwegs telefonisch mitteilen, 15.40 Uhr: Erstes Training (bis etwa 17 Uhr), anschließend Mixed Zone mit Reinhold Ranftl
Der klassische Anreisetag: Früh (aber nicht zu früh, ausgeschlafen sein ist wichtig) am Autobahnhotel los, ab über die Grenze, Hotel finden, einchecken, im Ort zurechtfinden (Sportplatz, Mannschaftshotel, Supermarkt, Restaurants / immer meine erste Amtshandlung, damit ich später nicht suchen muss), kurz Mittagessen. Inhaltlich war der erste „ganze“ Tag noch überschaubar – wir fingen die Print-Berichterstattung über Fotos der Bus-Ankunft und des ersten Trainings und eine Personal-Info ab. Wir S04-Reporter der verschiedensten Medien schauten am Abend das deutsche EM-Achtelfinale gemeinsam – unsere ganz persönliche Opening Ceremony. Um es vorwegzunehmen: Wir waren trotz der Konkurrenz der Verlage eine wirklich tolle Gruppe. Dass unser Verständnis so gut war, hat die 13 Tage enorm erleichtert. Denn man verbringt im Reporterkreis schon sehr viel Zeit zusammen, allein durch die festgelegten Journalistenplätze.
Der (finde ich) immer wieder besonders anstrengende Anreisetag endete für mich jedenfalls zeitnah nach dem EM-Spiel in meinem Hotel. Müüüde.
Link:
„Schalke reist ohne Ahmed Kutucu und Rabbi Matondo nach Mittersill“ – hier.
Mittwoch, 30. Juni, Tag 3 – bis 9.15 Uhr: Tagesplan / erste Absprache, 10.30 Uhr: Training (bis etwa 11.50 Uhr), anschließend erst Fan-Talk mit Dimitrios Grammozis und Rouven Schröder sowie dann Mixed Zone mit Schröder // zweites Training wegen eines Unwetters abgesagt
Am ersten „ganzen“ Tag hatte sich Mittersill noch von der schönsten Seite gezeigt: sonnig, wunderbar, 30 Grad im Schatten. Am zweiten aber zeigte sich ab dem frühen Nachmittag, was es auch bedeuten kann, in den Bergen zu sein. Gibt es dort ein Gewitter, hält es sich. Stundenlang. Deshalb fiel die für den Nachmittag geplante Einheit buchstäblich ins Wasser.
Also verbrachte ich sehr ungewollt den 30. Juni, abgesehen von einem Abendessen, ab 12.30 Uhr auf meinem Hotelzimmer und dem dazugehörigen Balkon. Es entstanden dabei aber u. a. viele Online-Stücke und eine Lokalsport-Schalke-Seite.
Links:
„Warum Harit gegen den HSV nicht spielen soll“ – hier.
„Plakat-Panne: Schalke muss neues Trikot früher präsentieren“ – hier.
„Schröder sieht von E-Sport-Erlös keinen Cent“ – hier.
„Für Kabak liegen Anfragen aus In- und Ausland vor“ – hier.
„Danny Latza ist Favorit auf das Amt des Kapitäns“ – hier.
„Ranftl will Terodde zum Torschützenkönig machen“ – hier.
Donnerstag, 1. Juli, Tag 4 – bis 9.15 Uhr: Tagesplan / erste Absprache, 10 Uhr: Erstes Training (bis etwa 12.25 Uhr), anschließend Mixed Zone mit Marvin Pieringer, 13 Uhr: Podcast „Fußball Inside“ aus dem Hotelzimmer plus Vor- und Nachbereitung, 16 Uhr: Zweites Training (bis etwa 18.25 Uhr), 20 Uhr: Interview mit Marcin Kaminski im Schloss Mittersill / anschließend abtippen und aufbereiten
Ich glaube, ich spreche nicht nur für mich, sondern auch für alle Spieler, wenn ich sage: Wow, was ein Höllentrip…
So richtig klasse war das Wetter nach dem Gewitter-Horror des Vortages zwar immer noch nicht (Seahawks-Hoodie-Zeit) – aber das Training dafür umso anstrengender. An zwei Einheiten (von mir in den Tagen danach häufig erwähnt) quälte Trainer Grammozis die Spieler insgesamt fast fünf Stunden lang. Mit Athletik, Taktik, einem Trainingsspiel und, und, und. Was eine Tortur.
Für mich hieß es an diesem vierten Tag: der erste Podcast „Fußball Inside“ mit meiner Beteiligung. Themen waren aber nicht nur Schalke, sondern auch das EM-Aus der DFB-Elf und Borussia Dortmund. Zudem stand am Abend das erste Interview auf dem Programm – mit Abwehr-Zugang Marcin Kaminski im Mannschaftshotel „Schloss Mittersill“ (mit dem Auto etwa zehn Minuten entfernt). Kein Profi, über den ich besonders viel wusste bisher. Training 1 plus Podcast plus eine Seite Lokalsport plus digitale Berichterstattung plus Training 2 plus Interview… Das Motto: in die Vollen.
Aber eins kann ich noch hinzufügen: Wenn ich mich daran erinnere, wie langsam Marcin Kaminski die Treppenstufen zum Rittersaal hinunterging – so schlecht hatte ich es dann doch nicht erwischt, trotz eines Arbeitstages von 8.30 bis 22.30 Uhr.
Links:
„Die ersten Gewinner und Verlierer in Mittersill“ – hier.
„US-Nominierung: Schalke muss lange auf Hoppe verzichten“ – hier.
„Pieringer: Das unterscheidet mich von Terodde“ – hier.
„Podcast: EM-Aus – und Neuanfang bei Schalke und dem BVB“ – zur aktuellen Ausgabe des Podcasts „Fußball Inside“ geht es hier.
Freitag, 2. Juli, Tag 5 – bis 9.15 Uhr: Tagesplan für Freitag & Samstag / erste Absprache, 11 Uhr: Interview mit Michael Langer im Schloss Mittersill / anschließend abtippen und aufbereiten, 16.30 Uhr: Training (bis etwa 18.45 Uhr), vorher Mixed Zone mit Rouven Schröder
Ein Interview kommt selten allein. Die Profis durften morgens etwas länger schlafen – ich nicht. Bei diesmal etwas besseren Temperaturen konnte ich auf der Schloss-Terrasse mit Michael Langer sprechen. Er ist zwar „nur“ der dritte Torwart, hat aber doch sehr viel zu sagen. Schönes Gespräch!
Im Gegensatz zum Tag davor blieb diesmal genug Zeit, um bis zum Training und danach alles erledigen zu können – um 21 Uhr war ich pünktlich in einem italienischen Restaurant am Marktplatz zum Abendessen mit den Kollegen. Einmal Lasagne bitte.
Links:
„Ahmed Kutucu vor Istanbul-Wechsel: So viel Ablöse kassiert Schalke“ – hier.
„Fan-Ärger über hohe Trikotpreise ist verständlich“ – zum Kommentar hier.
„So denkt Schröder über Gastspieler Mikhailov“ – hier.
„Training zu hart: Salif Sané muss abreisen“ – hier.
„Wie Schalke-Trainer Grammozis die 26 Profis quält“ – hier.
Samstag, 3. Juli, Tag 6 – 16 Uhr: Testspiel in Kufstein (etwa 1:30 h Autofahrt entfernt) gegen Zenit St. Petersburg, anschließend Gespräche mit Dimitrios Grammozis, Marius Bülter und Blendi Idrizi
Kennt Ihr den Film „Happy Gilmore“ noch? Irgendeine 90er-Komödie mit Adam Sandler über einen rüpelhaften Golfspieler, der mit seltsamen Methoden den weltbesten Profi besiegt? Immer, wenn es dem Hauptdarsteller nicht gut geht, denkt er an irgendeinen „Happy Place“ – so hat er die Orte abgespeichert, die für ihn die schönsten sind. Auf dem Weg zum Testspiel in Kufstein (etwa 90 Minuten mit dem Auto pro Fahrt) hielten wir zum Mittagessen auf der Müllneralm mit großartigem Blick auf die Kitzbüheler Alpen bei über 30 Grad. Eindeutig ein Anwärter für einen Happy Place. Lange blieben wir leider nicht, die Pflicht…
War am Abend ein nettes Spiel in einem netten kleinen Stadion bei unglaublich wundervollem Wetter. Endete 0:0. Für den Lokalsport (erscheint nicht am Sonntag) musste ich diesmal sogar nicht mitarbeiten. Erleichterte den Abend etwas.
Links:
„Schalke-Zugang Kaminski: Ich bin eher Waldoch als Hajto“ – zum Interview geht es hier.
„Schalke holt 0:0 gegen Zenit – Pieringer vergibt den Sieg“ – zum Spielbericht geht es hier.
„Schalke-Trainer Grammozis: Darum habe ich Sané nicht geschont“ – hier.
„So bewertet Marius Bülter sein erstes Schalke-Spiel“ – hier.
Sonntag, 4. Juli, Tag 7 – trainingsfrei, Zeit am Vormittag für eine private, ausgiebige Wanderung nach Rettenbach // bis 9.15 Uhr: Tagesplan / erste Absprache, Themen am späten Nachmittag: Transfer von Ahmed Kutucu wird offiziell (17 Uhr), Auslosung der ersten DFB-Pokalrunde (18 Uhr)
Ein trainingsfreier Tag – gut, endlich einmal nicht zum Stadion laufen und zurück. Auch keine Interviews oder sonstige offizielle Gespräche mit Klubvertretern standen auf dem Terminplan. Nur: „18 Uhr Pokal-Auslosung“.
Deshalb nahm ich mir am Vormittag zweieinhalb Stunden, um bei 28 Grad durch die Berge und Wälder zum Nachbarort Rettenbach zu wandern. Naja, eher zu spazieren als zu wandern. Kühe standen im Weg, nachdem ich mich verlaufen hatte, musste ich eine steile Wiese hochkraxeln – all inclusive eben. Herrlich. Könnte noch mehr schildern, bin aber kein Reisejournalist.
Ab 14 Uhr begann ich diesmal meine Produktionszeit im Hotel, dann aber durch bis zum späten Abend – Ahmed Kutucu & dem DFB-Pokal sei dank…
Links:
„Offiziell: Schalke verkauft Ahmed Kutucu nach Istanbul“ – hier.
„Kutucu geht: Nachvollziehbar – aber schmerzhaft“ – zum Kommentar geht es hier.
„DFB-Pokal: Wer sich in Villingen freut und was Schröder sagt“ – hier.
„Schalke im Trainingslager: Grammozis zieht Zwischenbilanz“ – hier (veröffentlicht am 5. Juli um 6 Uhr).
Montag, 5. Juli, Tag 8 – bis 9.15 Uhr: Tagesplan / erste Absprache, 10 Uhr: Erstes Training (bis etwa 12 Uhr), anschließend Mixed Zone mit Marcin Kaminski und Fan-Talk mit Gerald Asamoah, 13 Uhr: Podcast-Sonderfolge „Fußball Inside“ aus dem Hotelzimmer plus Vor- und Nachbereitung, 16 Uhr: Zweites Training (bis etwa 18 Uhr)
Schon die Hälfte des Trainingslagers rum, kaum zu fassen. Nach drei Tagen mit nur einer „Aktivität“ nun wieder zwei volle Trainingseinheiten. Weiter ging’s mit der Belastung, dazu kam die Aufzeichnung einer Sonderfolge „Podcast aus Mittersill“.
An diesem Tag hatte ich mich an das Pensum endlich gewöhnt – und es erschien normal, von morgens früh bis in den späten Abend hinein unterwegs zu sein und die beiden Handys zweimal am Tag aufzuladen.
Links:
„Wie Langer über den Torwarttrainer-Wechsel denkt“ – zum Interview mit Michael Langer geht es hier.
„Schalke-Podcast: Neue Abwehrspieler gesucht“ – zur Sonderfolge des Podcasts geht es hier.
„Nach Sané reist auch Raman vorzeitig ab“ – hier.
Dienstag, 6. Juli, Tag 9 – bis 9.15 Uhr: Tagesplan / erste Absprache, Vorbereitung, 10 Uhr: Erstes Training (bis etwa 12.15 Uhr), 13 Uhr: Live-Fan-Talk aus dem Hotelzimmer plus Vor- und Nachbereitung, 15 Uhr: Zweites Training (bis etwa 17.30 Uhr) inkl. Kurzgespräch mit Peter Knäbel
Finde es sehr erstaunlich, wie selbstverständlich die TV-Reporter oft am Tag live zugeschaltet werden und wie auf Kommando lächeln und eine grammatikalisch blitzsaubere Eine-Minuten-Analyse in die Kamera sagen können. Mein persönlicher Höhepunkt heute war der WAZ-Live-Talk. Was gut war: Alles klappte gut und zum ersten Mal in der Geschichte konnten wir nicht alle Fragen beantworten. Was schwierig war: Ist alles live. Nicht im Gesicht kratzen, deutlich sprechen (immer!), nicht nuscheln, auf die verabredete Kameraposition achten und, und, und.
Zwei Trainingseinheiten, Talk, Produktion plus eine Verabredung mit den übrigen Reportern zum EM-Public-Viewing mit Blick auf die Berge – ein schöner Tag.
Links:
„WAZ-Leser fragen Reporter“ – wer sich den Live-Talk ansehen möchte, hier entlang.
„So viele Neue haben bereits einen Stammplatz sicher“ – hier.
„Schrecksekunde um Ralf Fährmann – Mascarell überzeugt“ – hier.
„Harit bricht Training ab – Sonderschicht für Mendyl“ – hier.
„Schalke-Torhüter: Warum Fährmann einen Vorsprung hat“ – hier.
Mittwoch, 7. Juli, Tag 10 – bis 9.15 Uhr: Tagesplan / erste Absprache, 10 bis 14.30 Uhr: Journalisten-Wanderung via Schösswendklamm und Hintersee zur Meilinger Alm, 16 Uhr: Training (bis etwa 18.20 Uhr), anschließend Mixed Zone mit Florian Flick, 19.04 Uhr: Fan-Talk mit Christina Rühl-Hamers und Peter Knäbel (bis etwa 19.50 Uhr)
So eine Aktivität des Klubs mit Journalisten ist keine ultrageheime Sache, vielmehr üblich in allen Trainingslagern wahrscheinlich europa-, fast weltweit… Ich gehe damit nicht offensiv um, schon gar nicht in den sozialen Medien – weil es sich stets um Hintergrundgespräche handelt. Da es Kollege Frank Leszinski aber in den Ruhr Nachrichten öffentlich gemacht hat, möchte ich ihn zitieren: „Zu den angenehmen Terminen in einem Schalker Trainingslager gehört die Einladung des Vereins, etwas gemeinsam mit den Medienvertretern zu unternehmen. Da Schalke in Österreich zu Gast ist, lag es nahe, diesmal eine Bergwanderung zu machen. (…) Dass beim Start die Smartphones und Handys eingesammelt wurden, fand meinen uneingeschränkten Beifall. Ohne solche digitale Ablenkung lässt sich die Natur rund um Mittersill einfach viel besser genießen. Allerdings gab es eine Ausnahme. Sportdirektor Rouven Schröder musste unbedingt erreichbar bleiben. Ab und zu musste er telefonieren.“
Und meine private Einschätzung nach über zwei Stunden Wanderung über etwa 4,9 Kilometer und über 350 Höhenmetern: Der Hintersee gehört zu den Top-10-Zielen, die ich in meinem Leben bereist habe – eindeutig auch ein Happy Place.
Links:
„Schalke erwartet Ozan Kabak am Montag zum Training“ – hier.
„Flick fühlt sich auch für Abwehrrolle bereit“ – hier.
„Grevelhörster wird Asamoahs Assistent“ – hier.
Donnerstag, 8. Juli, Tag 11 – bis 9.15 Uhr: Tagesplan / erste Absprache, 10 Uhr: Erstes Training (bis etwa 12 Uhr), anschließend Mixed Zone mit Thomas Ouwejan, 16 Uhr: Zweites Training (bis etwa 17.50 Uhr), inklusive Mixed Zone mit Rouven Schröder zur Torwartfrage, 18.45 Uhr: Interview mit Danny Latza im Schloss Mittersill, 20.30 Uhr: Kamingespräch mit Dimitrios Grammozis im Schloss Mittersill / anschließend Latza-Interview abtippen und aufbereiten
Und direkt das nächste Ereignis, das Frank Leszinski verraten hat, ich aber nirgendwo offiziell erwähne… Auch ein Hintergrundgespräch (Fachjargon: Kamingespräch) mit dem Cheftrainer (der am Journalisten-Event nie teilnimmt) ist in einem Trainingslager üblich. Es fand diesmal am vorletzten Abend statt, während es draußen lautstark gewitterte. Frank schreibt hierzu: „(…) und am Abend traf sich der Schalker Trainer noch mit den mitgereisten Journalisten. Da gab es wie üblich bei solchen Terminen Hintergrundinformationen aus erster Hand, die ausdrücklich nicht zur Veröffentlichung bestimmt sind. Das ist ein ehernes Gesetz – und deshalb ist hier Schluss.“ Daran halte ich mich auch.
Der Tag bis zum Kamingespräch war einer der härteren – zwei lange Trainingseinheiten, dazu ein Interview mit Danny Latza (abtippen in der Nacht) plus Produktion. Und das Ganze bei einem Hintergrundgeräusch, das mit „Dauergewitter“ am besten zusammengefasst ist: toll.
Links:
„Schröder eröffnet Torwart-Baustelle – ein Fehler“ – zum viel diskutierten Kommentar geht es hier.
„Ouwejan: Härtestes Trainingslager meines Lebens“ – hier.
„Bleibt Schalke Mittersill treu? Entscheidung wohl im August“ – hier.
Freitag, 9. Juli, Tag 12 – bis 9.15 Uhr: Tagesplan / Absprachen für Freitag, Samstag & Sonntag, eigentlich Check-Out (der Hotelbesitzer gab mir aber kostenfrei bis 16 Uhr mein Zimmer samt Schreibtisch, DANKE!), 18.15 Uhr: Testspiel gegen Schachtjor Donezk in Mittersill, anschließend Gespräche mit Dimitrios Grammozis, Simon Terodde und Mehmet Can Aydin, ab 21 Uhr Rückfahrt
Letzte Tage sind immer blöd – ob bei einem Urlaub oder auch in einem Trainingslager. In diesem Fall fühlte ich mich fast an den Super Bowl erinnert. Auch da waren die Koffer nach anstrengenden Tagen bereits gepackt, viele Höhepunkte bereits erlebt – doch ein Highlight stand zum Abschluss der Reise, unmittelbar vor der Rückreise noch auf dem Programm. Naja, hier enden die Gemeinsamkeiten. Ein Super Bowl ist nicht vergleichbar mit einem Testspiel von Schalke gegen Schachtjor Donezk.
Die Besitzer meines Hotels erleichterten mir den Tag enorm, da sie mir mein Hotelzimmer unentgeltlich bis 16 Uhr zur Verfügung stellten. Deshalb war mein Output an diesem Tag ohne Vormittagstermin noch höher als an den übrigen Tagen. Und ein wenig Glück hatte ich auch an diesem Tag: Ich hatte das erste Interview mit dem neuen Kapitän Danny Latza.
Links:
„Schalkes neuer Kapitän Danny Latza: Diese Entscheidung ehrt mich“ – zum Interview geht es hier.
„Wie erwartet: Danny Latza neuer Kapitän“ – hier.
„Danny Latza ist Kapitän: Eine logische Entscheidung“ – hier.
„Warum Naldo nicht mehr unter Vertrag steht“ – hier.
„Schalke-Faktencheck: Will der AC Florenz Matija Nastasic holen?“ – hier.
„Schalke bleibt bei Test gegen Donezk erneut ohne Gegentor“ – der Spielbericht hier.
„Schalke-Trainer Grammozis: Wir haben einen Schritt nach vorn gemacht“ – hier.
Samstag, 10. Juli, Tag 13 – Ankunft im Ruhrgebiet, Nachbereitung
Mit der Ankunft zu Hause nach einer bis auf zwei Blitzer ereignislosen Nachtfahrt bis morgens um halb sechs (abgesehen vom Geisterfahrer am Offenbacher Kreuz, der eine erheblichen Umweg zur Folge hatte) ist alles vorbei? Mitnichten, und damit ist nicht nur das Koffer auspacken gemeint. Der Mietwagen muss nach sehr wenigen Stunden Schlaf noch zurückgebracht werden – und die Redaktionen benötigen für die zwei Tage nach dem Trainingslager auch noch Schalke-Texte. Also noch einmal im Pott ab an die Tastatur…
Links:
„Startelf gegen HSV: Mehmet Can Aydin hat gute Chancen“ – hier.
„Schalke-Fazit: Wer gesetzt ist, wer ins Team drängt“ – hier (veröffentlicht am 11. Juli um 9 Uhr).