Der allererste Bericht am 2. Dezember 1993

Am 2. Dezember 1993 – ich war 15 Jahre, 8 Monate und 2 Tage alt und besuchte auf dem Gymnasium Broich die zehnte Klasse (erstes Halbjahr, zwischen Herbst- und Weihnachtsferien) – erschien zum ersten Mal ein Text von mir in einer gedruckten Zeitung (Mülheimer Woche, ein WVW-Anzeigenblatt mit einer Auflage von knapp 90.000 Exemplaren), ich bekam 20 Pfennig pro Zeile dafür, für mich eine ganze Menge zusätzliches Taschengeld.

Pro Text verdiente ich damit etwa 20 Mark, bei sechs bis acht Texten im Monat macht das im Schnitt 130 Mark im Monat. Dazu noch pro Woche 20 Mark Taschengeld – macht ein Monatseinkommen von 200 Mark. Hui, ich war ein kleiner reicher Zehntklässler, der sich mit viel Selbstvertrauen den Chefredakteursposten der Schülerzeitung MONA LISA (Auflage 600 Exemplare) sicherte. Auch vor dem 2. Dezember 1993 hatte ich schon mehrere Fußball-Texte verfasst, allerdings nur für mich. Zudem notierte ich akribisch jede Statistik, die ich bekommen konnte (was dieser Homepage durchaus anzumerken ist, husthust).

Nun rein in den Text. Es geht um das Fußball-Landesligaspiel zwischen dem VfB Speldorf und Tura 88 Duisburg in der Saison 1993/94, Endstand 1:0. Einige Rechtschreibfehler sind korrigiert, einige nicht.

VfB Speldorf – Tura 88 Duisburg 1:0

Verdienter Erfolg der Grün-Weißen

Das Landesliga-Team des VfB Speldorf konnte den erwarteten Pflichtsieg gegen den Tabellenletzten Tura 88 Duisburg einfahren. Nach einem Treffer von Ralf Brücks in der 78. Minute gewann die Bruns-Truppe mit 1:0 (0:0) Toren.

Die 0:7-Schlappe beim Tabellenführer VfB Lohberg und der ungewohnte Samstag-Termin hatten auch bei den Zuschauern Wirkung hinterlassen: Gerade 150 Besucher wollten das Spiel des Tabellenachten bei Minustemperaturen sehen. In der 1. Halbzeit zeigten die Grün-Weißen den „Treuesten der Treuen“ dann aber, dass sie einiges wiedergutzumachen hatten. Mit sehenswerten Spielzügen, gutem Zweikampfverhalten und vielen herausgearbeiteten Torchancen imponierten sie den Fans. Riesenchancen für den VfB hatten Roenz (17.), Bertold (22./26.), Bonetzki (23./32.), der einmal den Außenpfosten traf. Was fehlte, war ein Torerfolg gegen einen sehr schwachen Tabellenletzten, der sich stur auf die Defensive beschränkte und sehr viel Glück hatte, dass die Speldorfer mit ihren Chancen zu leichtfertig umgingen. Auch Ex-Profi Dietmar Schacht, der als Mittelstürmer agierte und von Markus Langen zugedeckt wurde, fiel nur durch eine rüde Attacke gegen Michael Loth auf, für die er von Schiedsrichter Martin Krämer (Solingen) prompt die gelbe Karte bekam. Zur Pause eines Spiels auf ein Tor stand es 0:0.

Nach der Pause sahen die Zuschauer dann ein katastrophales Spiel. In der 46. Minute hatte Sven Bertold aus zwei Metern freistehend nur drüber geschossen und danach wurden die Grün-Weißen sehr nervös. Sie verloren durch unnötige Fehlpässe und durch verlorene Zweikämpfe viele Bälle. Doch da die Spieler von der Lotharstraße zu unfähig waren, die Speldorfer Nervosität auszunutzen, und selber nur auf Unentschieden spielten, war es ein niveauarmes Gekicke, in dem nun „Not gegen Elend“ spielte.

Der Führungstreffer für den VfB fiel so in der 78. Minute zwar nicht unverdient, aber doch aus heiterem Himmel.

Durch diesen Sieg rückte der VfB in der Tabelle auf den siebten Tabellenrang vor, die Duisburger bleiben Tabellenletzter und müssen nun langsam die Pläne für die Bezirksliga aus der Schublade holen, denn die Leistung war nicht landesligareif.

Beste Speldorfer waren Langen und Roenz, aus der homogen schlechten Tura-Truppe ragten höchstens der Manndecker Wasserkamp und Libero Jansen heraus.

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