Mein persönlicher Jahresrückblick 2013

Das Jahr 2013 brachte uns einen Dog-Scooter für unsere Hündin Athina und grandiose Familien-Rollertouren durch den Uhlenhorst in Mülheim. Es brachte Schalke-Spiele in der Champions League, Gravity 3D im Kino, großartige Urlaube mit der Liebsten im Zillertal und an der Nordsee, das Comeback von @AndiErnst bei Twitter, zwei bittere Reparaturen meines schnuckeligen Autos, das traurige Aus der WR, einen neuen Sportchef bei der WAZ, einen schneereichen Winter von Januar bis Mitte März, 930 Millionen Euro für den Springer-Verlag, viele spannende Diskussionen über Edward Snowden und die NSA, eine Road-to-Wembley-Sonderseite (aus Gründen), weißen Rauch und Peter Neururer zurück zum VfL Bochum. Es brachte Burger im „Hans im Glück“ in Rüttenscheid, Kaltgetränke im „Unperfekthaus“ am Limbecker Platz, die Bundestagswahl, weitere spannende Partys und Abende in Herne, Oberhausen, (natürlich) Mülheim, Bochum, Gelsenkirchen, Velbert, Dortmund, Witten und, und, und… Und es brachte unseren Abschied aus Kamen-Heeren-Werve und damit wiederentdeckte Freundschaften nach dem Umzug.

An all das und noch mehr werde ich mich zurückerinnern, wenn ich künftig auf das Jahr 2013 angesprochen werde. Und doch möchte ich einige Dinge hervorheben…

Spiel(e) des Jahres

19. April 2013 – VfL Bochum – FC St. Pauli 3:0

Am Tag nach diesem grandiosen Comeback-Abend von Peter Neururer schrieb ich für diese Homepage folgende Zeilen: „Das waren die magischsten, emotionalsten, freudentränenreichsten 90 Minuten für alle Bochumer seit Tabellenführer-Zeiten im Herbst 2003. ,Ein Wahnsinnsabend‘, schrieb einer meiner Stadionkollegen per WhatsApp, um kurze Zeit später hinzuzufügen: ,Alter, das sind doch dieselben Spieler!‘ Nicht mehr 8000 Zuschauer. Sondern 26 000. Die eigene Mannschaft wird nicht verspottet, sondern gefeiert. “Die Mentalität im ganzen Verein ist komplett anders”, sagte Christoph Kramer in der Mixed Zone und bezeichnete Peter Neururer als „Zauberer“. Der Eindruck eines Zugereisten. Und wir Bochumer haben wieder jemanden an der Seitenlinie, über den wir sagen: “UNSER Trainer”. Nicht mehr “DER Trainer”. Im Moment wohl auch die Kritiker.

Das torreichste Spiel war direkt das allererste am 18. Januar. FC Schalke 04 – Hannover 96 5:4. Eine Einzelkritik mit 3300 Zeichen sollte ich zum Schlusspfiff mailen. Mein Kommentar auf dieser Homepage zwei Tage nach dem Spiel zum verrückten Verlauf: „Aus 3100 werden 2400 werden 2700 werden 2500 werden schließlich 3300 Anschläge.“

Das langweiligste Spiel war das allerletzte am 21. Dezember. 1. FC Nürnberg – FC Schalke 04 0:0.

An Auswärtsspiele mit Übernachtung erinnere ich mich immer besonders gut – drei waren’s 2013: das VfL-Pokalspiel in Stuttgart (26. auf 27. Februar, mit Übernachtung im Mutterhaus der Diakonissenanstalt Rosenbergstraße), das Schalke-„Endspiel“ in Freiburg (17. auf 18. Mai, mit einem großartigen Essen im griechischen Restaurant „Ouzeria“ in Freiburg-Littenweiler) und das Schalker Winterfinale in Nürnberg (21. auf 22. Dezember, mit Lebkuchen und Nürnberger Bratwürstchen auf dem Christkindlesmarkt).

Mein Text des Jahres

28. November 2013 – „Schalke ist dem ZDF zu langweilig“ – hier geht’s hin.

Noch immer finde ich es amüsant, wie schnell es in diesem Geschäft gehen kann…

Am Anfang stand ein Tagdienst an einem schönen Herbst-Donnerstag. Tagdienste sind nicht meine größte Stärke, ich verschlafe grundsätzlich und schaffe es deshalb nur selten, in Ruhe und vernünftig zu frühstücken. Auch an diesem Morgen. Trotzdem diskutierten wir ganz kreativ in unserer 10-Uhr-Konferenz die einfache, gar nicht hexenwerkartige Idee mit dem Motto: “Was sagen eigentlich die Schalker dazu, dass das ZDF in der Champions League nur den BVB zeigt?” Die Recherche ging schnell – es handelte sich immerhin “nur” um ein paar An- und Rückrufe beim/vom ZDF und FC Schalke 04 und bei/von einigen Fans. Dann noch 90 Zeilen verfassen – auch für die inzwischen interessierte Print-Redaktion, den Text online stellen, schnell gemacht. Routine. Handwerk.

Am Tag darauf ging dann auf einmal alles ganz schnell. Der Text erhielt fast 9000 Facebook-Empfehlungen, machte bei Twitter die Runde, dann  griffen die darauf aufmerksam gewordenen Kollegen anderer Online-Portale (z. B. Focus, Stern) das Thema auf, bevor es schließlich bei den großen Agenturen landete. Am Samstag stand die Meldung in fast jeder Zeitung, auf jedem Portal Deutschlands. Und alles fußte auf den Zitaten, die ich an einem Sleeping-my-day-away-Vormittag recherchiert hatte – meist mit Quellennennung, wie es sich gehört.

Als ich dann am Samstagabend nach dem Schalker 3:0 gegen den VfB Stuttgart auf Stimmenfang ging, schlenderte Boris Büchler vom ZDF ziellos durch die Mixed Zone. Schalke hatte das ZDF an diesem Abend zur Feier des Dreiers boykottiert… Kaum zu glauben, dass ich eigentlich unglaublich müde und hungrig war am Recherchemorgen – und zudem unter Zeitdruck stand. Denn am Mittag musste ich zu einer zweistündigen Software-Schulung…

Mein Interview des Jahres

5. August 2013 – mit Schalke-Manager Horst Heldt in der Klubgaststätte des Karlsruher SChier geht’s hin.

Hinten in der Ecke sind noch vier Plätze frei. Wir setzen uns ins offizielle Bierzelt des Karlsruher SC vor dem – etwas in die Jahre gekommenen – Wildparkstadion, tupfen uns mit grünen Servietten den Schweiß von der Stirn, bestellen bei 35 Grad eine große Flasche Wasser und zwei Spezi – und reden. 20 Minuten, 30 Minuten, 40 Minuten…

Mein Konzert des Jahres

8. Juni 2013 – Fury in the Slaughterhouse in Hannover, EXPO-Plaza

System of a down zu sehen, „Chop suey“ mitzubrüllen und dann doch einen Fury-Gig zum Konzert des Jahres zu küren, ist schon frech. Aber Sänger Kai Wingenfelder sagte zu Beginn noch: „Ein Glück: Wir sind nicht die Einzigen, die älter geworden sind…“ Beim ersten Auftritt nach fünf Jahren gab’s alle Klassiker. Alle. Großartiges Wetter, tolle Musik, fantastische Stimmung – ja, ich hatte schlechtere Tage in diesem Jahr.

Sprüche des Jahres

„Ich wache auf, stelle fest, dass ich im Ibis Bochum bin, reiße das Fenster auf und denke nur: GEIL, Gleis zwei“ (einer unserer Pauschalisten, der es nach einer glorreichen Nacht im Bermuda-Dreieck nicht mehr nach Witten schaffte)

„In diesem Sinne: weitermachen“ (unser Ex-Sportchef, genannt „Graali“, verabschiedete sich so jeden Tag – auch an seinem letzten)

„Das sind Idioten fußballerischer Art“ (Peter, der ganz Große, über die DFB-Entscheidung, Spieler wie Julian Draxler nicht für die U21-EM zu nominieren – wir adaptieren diesen Spruch bis heute gern…)

Meine Songs des Jahres

Mic Check – Hadouken!

Das ist ein Sportredaktions-Insider, denn jeder Spätdienst mit @Duchateau endete früher oder später mit diesem etwas älteren Hammerwummsding.

Those were the days – Leningrad Cowboys

Unser liebster Pauschalist @Balkeni verabschiedete sich ins Volontariat. Wir quälten ihn sehr lang mit diesem Lied…

45 – The Gaslight Anthem

War zwar kein wirklich tolles Konzert in Düsseldorf (RP-Überschrift: „Nur irgendeine Band“), aber dieses Stück geht wirklich ins Hirn.

Und sonst? „Warriors of the world“ (Manowar – Bestandteil vieler Spätdienste), „Smack my bitch up“ (The Prodigy – ebenso), „Shut your mouth“ (Pain – ebenso), „Wake up“ (Rage against the machine – vor jedem Frühdienst im Auto), „Sleeping my day away“ (D.A.D. – ebenso), „Chop Suey“ (System of a down – großartiges Konzert bei Rock im Pott im August in Gelsenkirchen), „Fallen“ (Volbeat – auch bei Rock im Pott), „Black Chandalier“ (Biffy Clyro – ebenfalls bei Rock im Pott), „Biblical“ (Biffy Clyro – wenn wir schon dabei sind…), „Perfect day“ (zur Erinnerung an Lou Reed, der in diesem Jahr starb), „Tokyo“ (Gareth Emery – der Song, den ich auf den ewig langen Heimfahren von Essen nach Heeren-Werve stets besonders laut hörte. House eben).

Unsere Hundewiese des Jahres

Auberg – Mülheim

Natürlich unsere eigene in Mülheim-Saarn, fünf Minuten mit dem Auto von unserer Wohnung entfernt. Da kennen wir jetzt jeden Grashalm.

Unsere TV-Serie des Jahres

Californication

Ist natürlich ein hemmungslos subjektiver Eindruck – in einem Jahr, in dem das Serienfinale von „Breaking Bad“ lief. Aber ganz ehrlich: Die Breaking-Bad-Staffeln liegen alle noch in unserem DVD-Schrank. Ungeöffnet. Kommt.

Hashtag des Jahres

#peterdergigant

Unser Ereignis des Jahres

Februar / März – Umzug von Heeren-Werve nach Mülheim

Jetzt wird es privat. Im Februar und März pendelten wir regelmäßig zwischen Kamen und Mülheim, pro Strecke immerhin eine Stunde. Mindestens… Am 17. März sagten wir Kamen endgültig „Adieu“ und sind Mülheimer!

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Jetzt mache ich erst einmal Homepage-Pause. In drei Wochen lasse ich mal wieder von mir hören. Rutscht gut ins neue Jahr! Ich wünsche Euch alles, alles Gute für 2014! Auf dass alle Eure Wünsche und Träume in Erfüllung gehen!

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