Freudentaumel dank Benedyk

Am 12. September 2005 berichtete ich für die WAZ/NRZ Mülheim über das Fußball-Oberligaspiel VfB Speldorf gegen Schwarz-Weiß Essen (3:2). Für den „Kicker“ lieferte ich – telefonisch – das Spielschema mit der Wertung „beste Spieler“.

Rein in den Text:

Auf solche Spiele warteten die Fans des Fußball-Oberligisten VfB Speldorf seit 22 Jahren. Der 3:2 (1:2)-Erfolg über SW Essen verdient nur ein Urteil: klasse!

Nach dem Abpfiff ließen sich die Speldorfer Spieler von den 700 Zuschauern hochleben. „Das war super, das war elegant“, brüllten die VfB-Fans. Sie sahen ein leidenschaftliches Spiel mit vielen Torszenen und fünf Treffern.

Wer nach einer halben Stunde das Stadion am Blötter Weg verließ, der wird kaum glauben, dass der VfB noch gewann. Denn 30 Minuten lang hatten die cleveren und abgezockten Essener das Spiel im Griff. Sie ließen die Speldorfer laufen und trafen durch Sascha Wolf zum 2:0 (4./26.). Beim zweiten Gegentor ließ die VfB-Abwehr den Torjäger im Anschluss an einen Freistoß unbedrängt – anfängerhaft. Bei der Pressekonferenz nach dem Spiel war ETB-Trainer Klaus Täuber niedergeschlagen. „Speldorf war in der ersten Halbzeit tot. Es hätte 3:0 oder 4:0 stehen können“, sagte er und ergänzte: „Und dann haben wir den Gegner wieder aufgebaut.“ Die Überlegenheit drückte Sascha Wolf auf dem Weg in die Kabine wie folgt aus: „Denen müssen wir sechs Stück geben“, sagte er.

Durch zwei Schlüsselszenen fand der VfB zurück ins Spiel. Fünf Minuten vor der Pause traf Damiano Schirru nach einer Flanke von Stanislav Tesic zum 1:2. Und in der 54. Minute sah der Essener Adrian Czysczon nach seinem zweiten Foul „Gelb-Rot“. Es folgte ein Sturmlauf in Grün-Weiß. Endlich spielten die Speldorfer so, wie es sich Trainer Piero Lussu auch bei den beiden Niederlagen gegen Düren und in Wegberg-Beeck gewünscht hätte. Sie kombinierten flüssig, gewannen die Mehrzahl der Zweikämpfe, nutzten die Überzahl gut aus.

Einiges hatte mit der Einwechslung von Cemal Kelle zu tun. Der hatte während der Woche zwei Trainingseinheiten verpasst und saß zunächst draußen. Die Speldorfer spielten so gut, dass sich die Chancen zwangsläufig ergaben. Kelle vergab zunächst selbst (47.) und war dann der Passgeber für Sturmpartner Krzysztof Benedyk. Viel Kritik musste sich der kopfballstarke Pole nach den letzten beiden schwachen Partien anhören. Diesmal wollte er dringend ein Tor erzielen, er wirkte enorm zielstrebig und engagiert. In der 71. Minute traf Benedyk nach einer Kelle-Maßflanke zum 2:2. Die Speldorfer drückten weiter aufs Gaspedal. Fünf Minuten vor Schluss flankte Andreas Przybilla – und Benedyk köpfte das 3:2. Und da lagen sich alle Speldorfer in den Armen.

„Die erste Hälfte ging an ETB, die zweite an uns. Im Endeffekt war der Sieg nicht unverdient“, meinte VfB-Trainer Piero Lussu. Dieser Sieg gibt viel Selbstvertrauen.

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