Pröpper schlenzte sich in die Fanherzen

Am 5. August 2002 berichtete ich für die WAZ/NRZ Mülheim über die Saisoneröffnung des Fußball-Verbandsligisten VfB Speldorf, der dem Zweitligisten Alemannia Aachen in einem Test mit 2:3 unterlag.

Rein in den Text:

Gleich zwei Ziele verfolgte der Fußballklub VfB Speldorf bei der Saisoneröffnung. Zum einen wollte der VfB die Fans mit einer Party zurückgewinnen, zum anderen sollte das Verbandsligateam den Härtetest für den Aufstiegskampf gegen den Zweitligisten Alemannia Aachen bestehen. Beides gelang. Das VfB-Team unterlag nur mit 2:3 (1:2) Toren und setzte ein Ausrufezeichen hinter die Ambitionen.

Sofern es einen Wettergott gibt – gestern hatte er eine grün-weiße Brille auf. Die Sonne strahlte – und genauso VfB-Schatzmeister Jürgen Heckhoff. 1200 Fans kamen zum Blötter Weg. So groß war die Zuschauerzahl seit über zehn Jahren nicht mehr. Schon weit vor dem Beginn des Testspiels sahen einige Fans zu. Zuerst bezwang die VfB-D-Jugend den MSV 07 (6:2), dann unterlagen die Alten Herren den „Ruhrpott-Kickern“ (1:7). In der Promi-Elf hütete VfB-Trainer Frank Kurth das Tor – und er ließ nur einen Treffer von Richard Logan zu. Von 12 bis 22 Uhr spielte zwischendurch die „Hollywood-Show-Band“, die Jung und Alt begeisterte.

Um 16 Uhr war die Stimmung bei Spielbeginn auf dem Siedepunkt. Die Zuschauer sahen ein über 90 Minuten gutes VfB-Team, das auch nach fünf Auswechslungen nicht einbrach. Natürlich waren die Aachener häufiger in Ballbesitz, doch das Chancenverhältnis von 6:6 beweist, dass sich der VfB nicht hinten reinstellte.

Alle Tore fielen nach Standardsituationen. Zunächst köpfte Baba Iddi nach einer Ecke von Stefan Lämmermann das 1:0 für Aachen (19.). Dann verwandelten Thorsten Burgsmüller (28./1:1) und Frank Schmidt (31./1:2) jeweils einen Foulelfmeter. In der zweiten Halbzeit erhöhte Schmidt im Anschluss an einen Freistoß per Fallrückzieher auf 3:1 (61.). Der „Knaller“ des Tages gelang dem starken Thomas Pröpper, der einen Freistoß aus 25 Metern Entfernung millimetergenau zum 2:3 in den Winkel schlenzte (68.). Der Applaus hielt nach dem Abpfiff lange an. Das erfreute Trainer Kurth. Der wollte das Spiel aber nicht überbewerten und meinte nur: „Wir sind auf dem richtigen Weg.“

Beeindruckt schien Aachens Trainer Jörg Berger gewesen zu sein. Vor dem Spiel meinte der in Duisburg-Kaiserberg wohnende Coach, er würde demnächst häufiger vorbeischauen. Das meinte er zwar scherzhaft, doch den Weg zur „Blötte“ wird er sich gemerkt haben.

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