KONZERTE - Fortsetzung - ab Juni 2006
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Fackeln im Hallenlicht!

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Musik:
In meinem Israel-Tagebuch vom September 1999 vermerkte ich es erstmals: „Ich habe nach vier noten-, rhythmus- und bass-freien Tagen erst einmal gemerkt, wie sehr ich die Musik brauche.“ Dem ist nichts hinzuzufügen. 350 (selbst gekaufte! Ja, ich bin trotz Brenner so bescheuert) CD´s im Schrank können nicht lügen. Ich bin MUSIKSÜCHTIG! Irgendwas dudelt immer im Hintergrund, ob CD, Radio, Kassette oder VIVA (eigentlich VIVA 2, aber das wurde abgeschafft. DIE SCHWEINE!)
Meine Vorlieben erstrecken auf sich auf alle Formen der „alternativen“ Musik, vom guten alten Rock über Punk bis Independent-Zeug.
Was aktuell bei mir angesagt ist, könnt ihr meinen „Top Five“ unter „Aktuelles“ entnehmen.
Meine CD des Jahres 2001 war eindeutig „JJ 72“ von der gleichnamigen Band. Ansonsten verfolge ich den Weg von „World Party“ und „K´s Choice“ ganz besonders. Aber das hat eigentlich nichts zu sagen – ich bin kein „Fan“ von irgendeiner Band. Ich mag Bands mit hinter- und tiefgründigen Texten, die mehr zu bieten haben als nur bass-lastige Scheiße oder „Komm hol Dein Lasso raus“-Gekreische. Ich mag Gitarren-Songs, die von guten Stimmen untermalt sind. Techno-Stücke krame ich nur in ausgewählten Momenten hervor, wenn sowieso schon alles zu spät ist und mein Gehirn schon weich genug ist... Also ich würd zum Beispiel nie auf die Love Parade gehen. Wenn Ihr Wiglaf Droste und Co. gut zugehört habt und 1 und 1 zusammenzählen könnt, dann wisst Ihr warum!

Meine letzten Konzerte (ab 1997) waren folgende:

1997:
Wolfgang Petry - Januar 1997, Grugahalle Essen (ja, wirklich! Direkt in der 1. Reihe! Kultig!)
Element of Crime - März 1997, Zeche Bochum
Fury in the Slaughterhouse – Mai 1997, Arena Oberhausen
Herbert Grönemeyer – Juni 1997, Ruhrstadion Bochum
1998:
Fury in the Slaughterhouse – November 1998, T-Club Turbinenhalle Oberhausen
1999:
Element of Crime - Mai 1999, Kulturfabrik Krefeld
2000:
The Smashing Pumpkins – September 2000, Arena Oberhausen
Britney Spears – Oktober 2000, Westfalenhalle Dortmund
K´s Choice (Vorband: Novastar) – Oktober 2000, Live Music Hall Köln
The Corrs, David Gray – 9. November 2000, Philipshalle Düsseldorf
Olaf Henning ich lege Wert auf die Ergänzung: FÜR DIE WAZ!!! - 15. Dezember 2000, Ruhr-Sporthalle Mülheim
Fury in the Slaughterhouse – 17. Dezember 2000, Turbinenhalle Oberhausen
2001:
Seeed - Mai 2001, Sommerfest, Universität Essen
ROCK AM RING – Pfingsten (Juni) 2001 (u.a. mit Limp Bizkit, JJ 72, K´s Choice, HIM, Manic Street Preachers, A-ha, Alanis Morissette, Die Söhne Mannheims, Reamonn, Kid Rock u.v.a.)
AC/DC, Die Toten Hosen – August 2001, Müngersdorfer Stadion Köln
Travis (Vorband: Turin Brakes) – November 2001, Philipshalle Düsseldorf
2002:
Element of Crime (Vorband: Tomte) - 19. März 2002, Zeche Bochum
Die Toten Hosen (Vorband: Dover) - 26. April 2002, Westfalenhalle Dortmund
Fury in the Slaughterhouse (Vorband: Sonnit) - 5. Mai 2002, Westfalenhalle 2, Dortmund
Heather Nova - 4. Juni 2002, Amphitheater Gelsenkirchen
Heather Nova, Joy Denalane, Donots - 14. Juni 2002, MTV-Campus-Invasion, Universität Essen
Liquido, Overproof Soundsystem - 21. Juni 2002, Uni-Sommerfest, Universität Essen
Fury in the Slaughterhouse (Vorband: Gallop) - 22. November 2002, Grugahalle Essen
Die Toten Hosen (Vorband: The Briefs) - 22. Dezember 2002, Arena Oberhausen
2003:
Kettcar (Vorband: Sometree) - 13. Januar 2003, Zakk Düsseldorf
Die Ärzte - 4. März 2003, Kulturfabrik Krefeld
Tom Liwa - 13. März 2003, Ringlokschuppen Mülheim
Coldplay (Vorband: Feeder) - 3. April 2003, Philipshalle Düsseldorf
Herbert Grönemeyer - 10. Mai 2003, Ruhrstadion Bochum
Rock am Ring - Pfingsten (8./9.6.) 2003 (mit Metallica, Marilyn Manson, Moby, Deftones, Queens of the Stone Age, Disturbed)
Wiglaf Droste und das Spardosenterzett - 17. Juni 2003, Bar jeder Vernunft, Berlin
Mia, Kettcar, Blackmail, Mambo Kurt - 20. Juni 2003, Uni-Sommerfest, Universität Essen
Die Happy, Sincere - 11. Juli 2003, Essen.Original, Kennedyplatz Essen
Castle Rock 4 - 12. Juli 2003, Schloss Broich, Mülheim (mit Subway to Sally, The Crüxshadows, Secret Discovery)
Red Hot Chili Peppers (Vorband: The Distillers) - 21. August 2003, Landschaftspark Nord, Duisburg
Die Ärzte (Vorband: Fettes Brot) - 14. Dezember 2003, Arena Oberhausen
Helge Schneider - 20. Dezember 2003, Stadthalle Mülheim
2004:
Wir sind Helden (Vorband: Franz Ferdinand) - 11. März 2004, Philipshalle Düsseldorf
Virginia Jetzt! (Vorband: Subterfuge) - 19. Oktober 2004, KKC, Uni Essen
Die Fantastischen Vier (Vorband: Clueso) - 8. Dezember 2004, Arena Oberhausen
Helge Schneider - 18. Dezember 2004, Stadthalle Mülheim
Sportfreunde Stiller (Vorband: Ash) - 21. Dezember 2004, Philipshalle Düsseldorf
2005:
Jimmy Eat World - 28. Februar 2005, Soundgarden Dortmund
The Dresden Dolls (Vorband: The Surreal Funfair) - 5. März 2005, Gebäude 9 Köln
Kettcar (Vorband: Miss Antarctica) - 30. März 2005, JZE Essen
Tocotronic (Vorband: La Grand Illusion) - 2. April 2005, Zakk Düsseldorf
Farin Urlaub Racing Team - 21. Mai 2005, Philipshalle Düsseldorf
Rock am Ring - 3. bis 5. Juni 2005, Nürburgring
--- mit REM, Green Day, Adam Green, Kettcar, Tomte, Tocotronic, Mando Diao, Die Toten Hosen, The Hives, Wir sind Helden, Iron Maiden, Velvet Revolver, Maroon 5, Billy Idol, Incubus, Madsen, Feeder, Mardo, World Leader Pretend ---
New Model Army - 1. Oktober 2005, Mercury Lounge (New York)
Mambo Kurt - 29. Oktober 2005, Schifferhaus Mülheim
Helge Schneider - 17. Dezember 2005, Stadthalle Mülheim
2006:
Element of Crime (Vorband: Home of the Lame) - 19. März 2006, Palladium Köln
Rock am Ring - 2. bis 4. Juni 2006, Nürburgring
--- mit Metallica, Guns N'Roses, Depeche Mode, Placebo, Kaiser Chiefs, Franz Ferdinand, Sportfreunde Stiller, Reamonn, The Darkness, The Dresden Dolls, Kaizers Orchestra, Corinne Bailey Rae, Tomte, Paul Weller, David Gray, Morrissey, Nelly Furtado, Jamiroquai, Bela B. ---
The Strokes (Vorband: Eagles of Death Metal) - 26. Juni 2006, Palladium Köln
Die Ärzte - 31. Dezember 2006, Rhein-Energie-Stadion Köln
2007:
Jan Plewka - 27. Januar 2007, Ringlokschuppen Mülheim
Foo Fighters (Vorband: Sportfreunde Stiller) - 28. Oktober 2007, Arena Oberhausen
Die Ärzte - 16. November 2007, Westfalenhalle Dortmund
Sarah Bettens - 8. Dezember 2007, Pulp Duisburg
2008:
Jan Plewka - 28. Februar 2008, Grillo-Theater Essen
Bruce Springsteen - 16. Juni 2008, LTU-Arena Düsseldorf
Farin Urlaub - 20. November 2008, Philipshalle Düsseldorf
Die Toten Hosen (Vorband: Madsen) - 8. Dezember 2008, Westfalenhalle Dortmund
2009:
Franz Ferdinand - 4. Februar 2009, Kulturkirche Köln
Bloc Party - 17. Februar 2009, Palladium Köln
The Killers (Vorband: Louis XIV.) - 13. März 2009, Philipshalle Düsseldorf

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The Strokes - 26. Juni 2006 - Palladium, Köln

- Der Bericht
- Der Abend
- Die Playlist

DER BERICHT:
f

DER ABEND:

Konzertbeginn: f
Ort: f
Eintrittskarte?: f
Mitreisende: f

DIE PLAYLIST:

f

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Die Ärzte - 31. Dezember 2006 - Rhein-Energie-Stadion, Köln

... der dürfte nie vergehn!

LovesongWährend des "1/2 Lovesong"s

- Der Bericht
- Der Abend
- Die Playlist

KapuzenpulliDer Kapuzenpulli war zwar nicht ganz billig, aber: EGAL!

DER BERICHT:

SchildKurz vor dem Ende des "regulären" Teils...

Mit diesem Lied bin ich groß geworden. Ich habe es gehört, als ich zur Grundschule ging, ich konnte es längst auswendig in den Klassen fünf bis 13, in der Disko tanzte ich mit Vorliebe zu diesen Klängen (und so ist's übrigens auch heute noch), egal, wo ich bin - es ist immer dabei, ob im Discman oder Auto. Nur an einem Tag hörte ich "Zu spät" von den Ärzten noch nicht. Silvester.

Es ist 23.55 Uhr.

Auf der Videoleinwand erscheint das kleine "a" mit drei Punkten obendrauf, die für Farin, Bela und Rod stehen sollen. Mittendrin die Uhr. Die Sekunden verrinnen. Auf diesen Moment haben alle gewartet. Die Ärzte - für sie ist es das erste Silvester-Konzert ihrer 23-jährigen Band-Geschichte - die 45.000 Zuschauer in Köln, die Verkäufer, die Luft, der Wind, die Vögel. 37 Lieder und fast drei Stunden haben sie schon gespielt, heiser sind hier alle, aber müde keiner. Weiter, immer weiter. Doch jetzt, in diesem Moment, da kann nur ein Song kommen. Erste, kurze Gitarrentöne, jaaaa, Farins Stimme "Warum hast Du mir das angeta-ha-aaan..." Und 45.000 grölen: "ICH HABS VON EINEM BEKANNTEN ERFAHRN!" "Du hast jetzt einen neuen Freund..." undsoweiterundsoweiter... es ist so traumhaft, wieder singen alle jede Zeile, jeden Buchstaben, jedes Wort mit. Die Stimmung ist so gigantisch, alle Befürchtungen vor einer Woche, es könnte Schnee liegen, Minustemperaturen geben, regnen, stürmen - weggewischt. Ich habe einen sensationellen Platz, meine dicke Jacke liegt längst unter meinem Sitz verstaut, brauche ich nicht, mir ist warm genug, fünf Grad plus, mindestens, wahrscheinlich mehr, und jetzt läuft ZU SPÄT, das um kurz vor Zwölf, meine vorbereitete sms "Frohes Neues" an meine Freunde verschicke ich schon jetzt, mit dem Zusatz "Zu spät um Mitternacht - wie geil", singe mit, tippe ein, schaue an den Himmel, unfassbar. "EINES TAGES WERD ICH MICH RÄCHEN! ICH WERD DIE HERZEN ALLER MÄÄÄÄDCHEN BRECHEN!" Jaaaaaaaaaaa! "DANN BIN ICH EIN STAR, DER IN DER ZEITUNG STEHT!" Laaaaaaaaaaauter!!! "UND DANN TUT ES DIR LEID, DOCH DANN IST ES ZU SPÄT!" Noch ein paar Sekunden. 20, 15... Farin stoppt, in der Zu-spät-Melodie. "Und jetzt muss ich diesen Gag versaun. Denn jetzt fang ich an mit dem Countdown - fünf - vier - drei - zwei - eins - JAAA!" "Ärzte statt Böller" heißt das Programm, naja, ein paar Knaller donnern doch vom Stadiondach, aber es sei erlaubt, gehört jetzt dazu, bloß nicht übertreiben. Eine Minute dauert das Geknalle nur, gut so. Umarmen links, rechts, vorn, hinten, hab die Leute noch nie gesehen, werd sie nie wiedersehen, wurscht. "2007", brüllt Bela, "ich schenke Dir: Im Herbst eine neue Ärzte-Platte!" JAAAAA! Riesenjubel, das schönste Geschenk für alle. Die Mehrheit glaubte felsenfest, an diesem Tag das letzte Ärzte-Konzert zu sehen. "Frohes Neues", rufen die Drei, und um 0.03 Uhr spielen sie "Zu spät" gekonnt zu Ende. Große Momente. Große Augenblicke. Meine 27 Silvesterpartys davor - geschenkt. Ob ich in einer Disko war oder irgendwo bei irgendwem zu Hause, bei diesen Pflicht-Veranstaltungen mit "Dinner for one", Bleigießen, Saufen, Feuerwerk, Möchtegerngutelaune-Knaller, das habe ich alles vergessen, das ist sehr wenig im Vergleich zu diesem Ereignis. An diese Minuten werde ich mich auch noch erinnern, wenn mir mit 85 schon alle Zähne ausgefallen sind.

Im Block W5.

Was tun an Silvester? Diese Frage stellt sich - Ihr wisst es alle - in jedem Jahr. Meist entscheiden wir uns alle genau für die falsche Party... In unserer WAZ-ZOOM-Redaktion (die Jugendseite der freien Mitarbeiter) haben wir auf unserer Silvesterseite natürlich die Titelgeschichte "Sieben Gründe, warum die Silvesterparty auch diesmal ein Flop wird" genannt. Mein Bruder verbringt den Jahreswechsel stilecht in New York (die Sau!), das ist ja mal ein Highlight, aber für mich zu teuer und im Moment absolut unrealistisch. Hmm... weitere gute Freunde (Helmut/Tina, Ihr wisst, das Hochzeitspaar am VfL-gegen-Cottbus-Tag) weilen in London - auch nicht schlecht, aber auch ,Mission Impossible' für mich. Die meisten anderen Freundeskreise sind entweder in alle Himmelsrichtungen verstreut (Aachen, Bergisches Land) oder schlicht auf normalen, langweiligen Muss-Partys. Also entschied ich für mich am 29. Dezember: Also gut, dann feiere ich "allein", ersteigere eine Karte bei ebay für das schon längst ausverkaufte "Ärzte statt Böller"-Konzert in Köln. Silvester im Stadion des 1. FC Köln zu verbringen - dafür kassiere ich bestimmt endlos Sprüche, aber das macht mir nichts. Stehen oder sitzen? Naja, Konzert dauert bestimmt lange, innen regnet es vielleicht, also sitzen. Und wo? "Businessseats - sofort kaufen" - lautet das Angebot. Ich schlag zu. Weihnachtsgeld verpulvern. Man gönnt sich ja sonst so selten etwas. Expressversand, liefern lassen, klappt.
Block W5 also.
Fahrtstrecke rausgesucht, Silvester ist es mittlerweile schon, schnell ausgedruckt, "1000 Tipps für Auswärtsspiele" einstecken (für den Notfall), los um 18.15 Uhr. Autobahn ist leer, die Partys laufen wohl schon längst. Parken klappt, ein bisschen laufen, ein bisschen viel anstehen am Eingang, rein in den Block. Platz gesucht, schnell gefunden. Jawoll, siebte Reihe, fast mittig, unmittelbar zwischen den beiden Trainerbänken. Näher am Spielfeld sind nur sechs Reihen. Was für ein Anblick. Die Bühne ist vor der Kölner Stehplatztribüne aufgebaut, eine halbe Stunde vor Konzertbeginn sind die Plätze und der Innenraum komplett voll. Ich suche Sitz 23, neben mir sind alle schon da. "Hurraaaa", sagt eine Stimme, "wir haben einen Nachbarn." Schnell vorgestellt, Silvester ist alles ungezwungen. "Ich bin Andreas". Der erste heißt Frank, sieht aus wie Peter Skov-Jensen, kommt aber aus Herford und ist Arminia-Bielefeld-Fan, daneben hocken haumichblau und schlagmichtot, ein Pärchen aus Gütersloh, deren Namen ich nicht verstehe. Macht auch nix. Sie sind zu dritt gekommen und hocken seit 18 Uhr im Stadion. Die Frau ist zur Fahrerin gelost worden, die beiden anderen laufen ständig zum Bierstand (um es vorwegzunehmen: Sie haben den Abend überlebt, was mich sehr verwundert hat). Ich bin in Gespräche eingebunden, erfahre zwischendurch, dass es Franks Hobby ist, alte VW-Käfer-Modelle zu reparieren, wir singen zusammen, wir feiern zusammen, unterhalten uns mit den Leuten in Reihe acht (auch ebay-Käufer, eine ganze Gruppe aus Berlin). Vor mir steht ein 16-jähriges Mädel, das ebenfalls allein gekommen ist. Und... ey... drei Reihen vor uns und zwei Meter links... das isser... der Andrack!! Harald Schmidts Edelhelfer ist mit Frau und Töchtern aufgetaucht und geht während der dreieinhalb Stunden richtig gut ab. Alles richtig gemacht. Silvester allein verbringen. Und doch sind 44.999 andere dabei. Silvester ohne die Freunde sein. Und doch mit Freunden anstoßen. Die anderen Silvesterleute werde ich niemals wiedersehen. Und doch nie vergessen.

Das Konzert

Das Vorgeplänkel habe ich mir zum Glück geschenkt. "Erst", sagt Frank, "lief ,Dinner for one' auf der Leinwand, dann kam so ein Moderator und DJ und schließlich ein Akkordeonspieler, der die Ärzte-Song nachgemacht hat, eine Stunde lang." Er fands langweilig. In der halben Stunde, die mir bis Konzertauftakt noch bleibt, gibt es nichts zu sehen. "Böllern verboten" und "Feiern erlaubt" steht abwechselnd auf den Videowänden. Ja dann. Hab sowieso nix dabei. Das ist irre warm in diesem Stadion, hätte meine Jacke gar nicht gebraucht. Eben noch ausziehen, das Konzert wird geil genug. Gleich gehts los, gleich, gleich, gleich. Diese Momente, die Sekunden sind einfach himmlisch. Du weißt genau: Jetzt! Jetzt muss es doch eigentlich... Und dann: GEHT DAS LICHT AUS! Riesenjuuuuubel, Schreien, jawoll, das ist was Besonderes, das ist IRRE, das ist WUNDERBAR. Minuten vergehen in der Dunkelheit, als drei Schatten die Bühne entern und die ersten dadadadadadadadadadadadadadada harten Gitarrentöne von "Schrei nach Liebe" erklingen. DAS Anti-Nazi-Lied der Ärzte. DAS Lied, in dem das letzte Wort des Refrains ein gegröltes "Arschloch!" ist. Das darf natürlich die Menge brüllen (so gehört sich das) und parallel brennt auf den Anzeigetafeln ein Hakenkreuz. "Deine Gewalt ist nur ein stummer Schrei nach Liebe - ARSCHLOCH! ARSCHLOCH! ARSCHLOCH!" Das ist fulminant, das ist groß, das ist super, das ist die beste Band der Welt. 21.06 Uhr, sie hat jetzt schon gewonnen. Jan Vetter (alias Farin Urlaub), Dirk Felsenheimer (alias Bela B.) und Rodrigo Gonzales (er selbst) singen, spielen und erzählen. "So viele Leute waren noch nie auf meiner Silvesterparty", sagt Farin ergriffen - und es ist wirklich glaubhaft. Seit anderthalb Jahren haben sich die Ärzte nicht mehr in die Öffentlichkeit gewagt. Anderthalb! Jetzt das! Machen sie weiter? Hören sie auf? Ungeklärte Fragen! Jetzt ists wurscht, spielt! Eine La Ola geht durchs Stadion, aber nicht so fußballbillig mit Händen in der Höhe, sondern eine Schrei-La-Ola. Erst ist es still im Stadion, dann brüllt die eine Ecke - und so zieht sich der Schrei durch die Massen. Herrlich. Ich sitz schon lange nicht mehr. Sitzen ist fürn Arsch, und wenn es so ein gepolsterter Businessseat ist. Es wirkt, als haben sich die drei vor ein paar Tagen zusammengesetzt und alle Lieder notiert, die sie gern noch einmal live spielen würden. Eine großartig sinnvolle Reihenfolge ist dabei nicht herausgekommen. Altes, Neues, Bekanntes, weniger Bekanntes - ein bunter Mix aller 23 Arzt-Jahre wird geboten. Und von Minute zu Minute beeindruckt die textsichere Masse selbst die Drei auf der Bühne mehr. Auch jedes noch so alte Lied klingt so wunderbar 45.000fach. Zwei eigentlich weniger gute und weniger charterfolgreiche Stücke erweisen sich als absolut stadiontauglich. Belas Solo "Manchmal haben Frauen" mit dem Refrain "Manchmal, aber nur manchmal haben Frauen ein kleines bisschen..." klingt aus 45.000 Kehlen himmlisch laut - und Rodrigos Solo "Dinge von denen" mit den Zeilen "Das sind Dinge von denen ich GAR NICHTS WISSEN WILL" ist nicht leiser. Die Klassiker kommen alle. "Wie am ersten Tag" mit dem fantastischen Einstieg "HEY DU BLEIB STEHN!", natürlich die Nonsens-Stücke aus der Ärzte-Anfangsphase ("Teenager Liebe", "Zitroneneis", sehr gut: "Der lustige Astronaut"), Love-Songs mit Feuerzeug- und Wunderkerzen-Atmosphäre ("1/2 Lovesong", "Nichts in der Welt", "Mach die Augen zu") und auch politische Songs ("Friedenspanzer", "Deine Schuld"). Keine Zeit zum Luft holen, keine Zeit zum Verschnaufen, es geht weiter, weiter, weiter. Frank holt immer mal wieder Bier, geht auf Klo. Seine Schuld. Ich will jetzt hier nicht weg. Bei "Radio brennt" wird es besonders frech. In der Mitte des Stückes gibt es eine Zeile (Ärzte-Kenner, aufgepasst), die geht eigentlich so: "Sie spielten gerade Dein Lieblingslied: Geronimos Cadillac", das änderten die Ärzte in "Sie spielten gerade Dein Lieblingslied..." - und begannen dann gleich DREIMAL "Radio brennt" neu. Verstanden? Irre. Gepfiffen hat niemand. Die dürfen das. Wir findens gut. Auch die Laber-Attacken zwischendurch begeistern. Nur einmal verzetteln sich Farin, Bela und Rod - da wirds Bela zu bunt und er fordert: "Brüllt alle Farin zu: Halts Maul und spiel!" Und 45.000 brüllen: "HALTS MAUL UND SPIEL!" Weiter gehts. Um 23.05 Uhr verlassen die Ärzte die Bühne, nach zwei Stunden, das ist eigentlich normal, diesmal aber witzlos. "Wir haben ja", sagt Bela, "von Anfang an angekündigt, dass wir bis mindestens Zwölf bleiben! Aber wir kommen trotzdem erst raus, wenn Ihr alle Zugabe, Zugabe ruft!" Gesagt, getan, Stimmung ist immer noch gut, obwohl es inzwischen leicht regnet und den Innenraum leicht anfeuchtet. Macht nix. Insgesamt zweimal verschwinden die Ärzte kurz hinter der Bühne, "unterm Sauerstoffzelt", wie Bela sagt, denn: "Dies ist die längste Setlist, die wir in der Band-Geschichte geschrieben haben!" 40 Stücke stehen drauf, darunter auch das gecoverte "Müngersdorfer Stadion" von Jürgen Zeltinger. Die Ärzte auf Kölsch - noch so eine Premiere, diesmal aber wirklich sehr, sehr schräg und schief. Macht nix. Mitternacht rückt näher. Und näher. Und näher. Was fehlt noch? Na klar. "Westerland". Eben noch drauf gehofft - und schon: SPIELEN SIE ES. "Jeden Tag sitz ich am Wannsee..." - und ich hör gern zu. Dann wird es 23.55 Uhr.

Die Aftershow-Party

"Elke" ist das 40. und letzte Stück des Abends. Zuvor bedanken sich die Ärzte artig bei allen Helfern, die drei (!) Tage lang die Bühne und den Rest aufgebaut haben. Drei! "Elke - die fette Elke" - dabei gehen alle noch einmal so richtig ab, auch nach dreieinhalb Stunden. Gerockt haben wir alle. Stand auch so auf der Videoleinwand unmittelbar nach Ende des Songs "Unrockbar" ("IHR SEID GEROCKT!") 0.25 Uhr, das unvergessliche Silvesterkonzert der Ärzte ist vorbei, Ende, sie gehen von der Bühne. Frank kann inzwischen kaum noch stehen. "Kommt gut nach Hause", sage ich zu allen und spaziere Richtung Auto. Schnell noch eine türkische Pizza kaufen (Hunger!), sms lesen und selbst verschicken, 0.50 Uhr: zurück auf der Autobahn. Die selbst gebrannte Best-of-Ärzte-CD liegt natürlich längst bereit, und das erste Lied, das ich mir anhören muss, ist natürlich "Zu spät". Eben habe ich es noch gehört, eben, gerade, vor nur wenigen Momenten, live, um Mitternacht. Es ist 2007 jetzt, nicht mehr 2006. Im einen Jahr losgefahren, im nächsten angekommen. Eigentlich brauche ich die Ärzte jetzt nicht mehr sehen. Ich habe sie live vor 500 Zuschauern gesehen bei einem geheimen Klub-Konzert, habe sie live in einer mittelgroßen Arena gesehen, bei einem Konzert, das hinterher live auf DVD erschienen ist - und nun Silvester. Beide - also Farin und Bela - sah ich auch schon solo. Alles, was jetzt kommt, ist schlechter. Ach wisst Ihr was: Für "Zu spät" würde ich trotzdem immer wieder hingehen. Und die anderen 250 Songs kann ich doch auch auswendig. Sind einfach irre Typen. Die Autobahn ist leer. Kurz vor Leverkusen Blaulicht. Fünf Autos sind ineinander gerast. Kurz abbremsen - und dann mit 130 km/h auf die Überholspur. In meiner Stammkneipe "Zum Schrägen Eck" mit all den Stammgästen, die mich sonst mit Würfelspielen, Dartpfeilen oder Billardvarianten von harten Arbeitstagen ablenken, anstoßen, vom Konzert erzählen und im Hintergrund "Kayleigh" von Marillion hören. Bleiben bis 2.30 Uhr, danach völlig kaputt und - ja - doch ein wenig heiser die letzten paar Meter nach Hause tuckern, ins Bett fallen. Glücklich.

Ich wünsche mir, dass dieser Tag, diese Stimmung, diese Laune, diese Ansammlung an Emotionen, niemals endet. So ein Fazit ist gewiss das größte Kompliment für eine Silvesterparty.

SchlussAm Ende, ganz am Ende, schon im Jahr 2007 verabschieden sich (v.l.) Farin Urlaub, Bela B. und Rodrigo Gonzales

WEITERE ÄRZTE-LINKS:

4. März 2003Konzert unter dem Namen "Nackt unter Kannibalen" vor ein paar Hundert in der Krefelder Kulturfabrik
14. Dezember 2003Konzert in der Arena Oberhausen - wurde auf DVD aufgenommen
21. Mai 2005 Farin Urlaub "solo" in der Philipshalle Düsseldorf

DER ABEND:

StartDer Abend, kurz vor Beginn: "Feiern erlaubt" steht auf der Anzeigetafel. Noch ist alles dunkel!

Konzertbeginn: Auf der Eintrittskarte, im Internet, wo auch immer, stand: Einlass 17 Uhr, Beginn 21 Uhr. So war das auch. Ich überlegte nicht lange, ob ich mit dem Zug oder mit dem Auto fahren möchte. Die Bahn kam aus mehreren Gründen nicht in die Tüte. Erstens: Wie komme ich unfallfrei hin?, zweitens: Ist zu kompliziert in Köln, dauert sehr, sehr lange bis zum Stadion, drittens: ungewisse Situation nach Konzertende, viertens: lange Wartezeit auf den Regionalexpress. Also mit dem Smart. Ich verließ Mülheim um 18.15 Uhr, über die A3 Richtung Köln/Frankfurt bis "AK Leverkusen", dann über die A1 Richtung Koblenz bis "Köln-Lövenich". 500 Meter davon entfernt liegt das Rhein-Energie-Stadion. Ich erreichte den Parkplatz P1 nach einem kurzen Stau gegen 19.20 Uhr. Von dort musste ich noch zehn Minuten laufen. Um 19.30 Uhr - fester Sitzplatz - dachte ich mir, ich konnte im Gedenken an "Rock am Ring" eine gefüllte Pizza gönnen, um dann gegen 19.45 Uhr festzustellen, dass alle Eingänge hemmungslos verstopft sind. Die Wartezeit betrug 45 (!) Minuten. Um 20.30 Uhr nahm ich auf meinem Businessseat Platz - wirklich optimale Sicht auf die Bühne (siehe Fotos). Das "Vorprogramm" war - wie ich mich aufklären ließ - wohl nicht so der Brüller. Bis 18 Uhr passierte nichts, dann kam "Dinner for one" (bis 18.30 Uhr), schließlich Party-Musik von einem DJ und von 19.30 Uhr bis 20.30 Uhr ein Akkordeonmann, der berühmte Ärzte-Melodien nachspielte. Der erste Ärzte-Teil dauerte von 21 bis 23.05 Uhr, danach verließen die Jungs noch zweimal die Bühne und unterbrachen "Zu spät" um 23:55:55. Das endgültige Konzertende: 0.20 Uhr, danach liefen Partykracher wie "I'm easy", "Thunderstruck" und "Hells Bells". Der Großteil verlegte die After-Show-Party in die Kölner Altstadt. Ich lief zum "P1", war um 0.50 Uhr back auf der Autobahn - und um 1.45 Uhr in meiner Stammkneipe "Zum Schrägen Eck".
Ort: Das "Rhein-Energie-Stadion" in Köln - hieß früher mal "Müngersdorfer Stadion", wurde dann aber umbenannt. Seit dem Umbau war ich noch nicht hier, sieht echt nett aus, werde auch mal Fußball hier gucken, obwohl es noch etwas dauern kann, bis der FC wieder in der 1. Bundesliga spielt... Es kamen 45.000 Zuschauer.
Eintrittskarte?: Da ich mich sehr kurzfristig am 29. Dezember entschied, zum Ärzte-Konzert zu fahren, ersteigerte ich eine Karte bei ebay für 60 Euro und ließ sie mir per Express zuschicken. Ich hatte die Wahl: Um einen Stehplatz in der hintersten Ecke mitbieten - oder einen Businessseat für viel Geld "sofort kaufen". Ich gönnte mir was...
Mitreisende: Niemand, aber 44.999 Mit-Partygäste würde ich nicht als "niemand" bezeichnen. Die Leute links, rechts und hinter mir lernte ich auch flugs kennen. Ein Gruß geht an Frank aus Herford, mit dem ich mich dreieinhalb Stunden lang prächtig unterhielt. Die Ärzte-Fans kamen übrigens aus ganz Deutschland. Hinter mir standen Berliner. Prominentester Businessseater: Herr Andrack, der Helfer von Harald Schmidt.

MitreisendeDer Abend, die Mitreisenden: 45.000 Ärzte-Fans im Kölner Stadion, hier ein Blick auf Innenraum und Gegentribüne

DIE PLAYLIST (genau so ist's gewesen):
Keine Sorge: Das habe ich mir nicht alles selbst gemerkt oder notiert: Unterstützung fand ich auf diversen Internet-Blog-Seiten

1) Schrei nach Liebe (vom Album "Die Bestie in Menschengestalt" / 1993)
2) Ein Lied für dich (vom Album "13" / 1998)
3) Du willst mich küssen (vom Album "Im Schatten der Ärzte" / 1985)
4) Bravopunks (vom Album "5, 6, 7, 8 - Bullenstaat!" / 2001 +++ wird nur über Fanklubs und bei Konzerten verkauft)
5) Hurra (vom Album "Planet Punk" / 1995)
6) Außerirdische (vom Album "Das ist nicht die ganze Wahrheit" / 1988)
7) Ignorama (vom Album "13" / 1998)
8) Komm zurück (vom Album "Das ist nicht die ganze Wahrheit" / 1988)
9) Wie am ersten Tag (vom Album "Die Ärzte" / 1986)
10) Deine Schuld (vom Album "Geräusch" / 2003)
11) Yoko Ono (vom Album "Runter mit den Spendierhosen, Unsichtbarer" / 2000)
12) Teddybär (auf dem Album "Die Ärzte früher" zu finden / 1982+1983 +++ ORIGINAL: EP "Zu schön, um wahr zu sein"/1983)
13) 1/2 Lovesong (vom Album "13" / 1998)
14) Friedenspanzer (vom Album "Die Bestie in Menschengestalt" / 1993)
15) Der Graf (vom Album "13" / 1998)
16) Radio brennt x3 (vom Album "Ist das alles?" / 1987)
17) Rettet die Wale (B-Seite, CD "Bäst of" / 2006)
18) Blumen (vom Album "Das ist nicht die ganze Wahrheit" / 1988)
19) Nichts in der Welt (vom Album "Geräusch" / 2003)
20) Omaboy (vom Album "Die Bestie in Menschengestalt" / 1993)
21) Schunder-Song (vom Album "Planet Punk" / 1995)
22) Punkbabies (vom Album "5, 6, 7, 8 - Bullenstaat!" / 2001 +++ wird nur über Fanklubs und bei Konzerten verkauft)
23) Manchmal haben Frauen (vom Album "Runter mit den Spendierhosen, Unsichtbarer" / 2000)
24) Zitroneneis (auf dem Album "Die Ärzte früher" zu finden / 1982+1983 +++ ORIGINAL erschienen auf dem Sampler "Ein Vollrausch in Stereo"/1982)
25) Wie es geht (vom Album "Runter mit den Spendierhosen, Unsichtbarer" / 2000)
26) Rebell (vom Album "13" / 1998)
27) COVER von Jürgen Zeltinger "Müngersdorfer Stadion" (Melodie von Ramones "Rockaway Beach" COVER
28) Ist das alles? (vom Album "Die Ärzte" / 1986)
29) Geisterhaus (vom Album "Geräusch" / 2003)
30) Mysteryland (vom Album "Die Ärzte" / 1986)
31) Der lustige Astronaut (auf dem Album "Die Ärzte früher" zu finden / 1982+1983 +++ ORIGINAL: EP "Uns geht's prima"/1983)
32) Teenager Liebe (auf dem Album "Die Ärzte früher" zu finden / 1982+1983 +++ ORIGINAL: EPs "Zu schön, um wahr zu sein"/1983 und "Uns geht's prima"/1983)
33) Dinge von denen (vom Album "Geräusch" / 2003)
34) Mach die Augen zu (vom Album "Die Bestie in Menschengestalt" / 1993)
35) Rock Rendezvous (vom Album "Runter mit den Spendierhosen, Unsichtbarer" / 2000)
36) Unrockbar (vom Album "Geräusch" / 2003)
37) Westerland (vom Album "Das ist nicht die ganze Wahrheit" / 1988)
38) Zu Spät (vom Album "Debil" / 1984)
39) Dauerwelle vs. Minipli (vom Album "Le Frisur" / 1996)
40) Elke (vom Album "Das ist nicht die ganze Wahrheit" / 1988)

AnfangDas erste Foto des Abends: Mit "Schrei nach Liebe" geht es los!

Übersicht:
Sampler "Ein Vollrausch in Stereo" (1982) = 1 (zu finden auf "Die Ärzte früher" / 1989)
EP "Zu schön um wahr zu sein" (1983) = 2 (zu finden auf "Die Ärzte früher" / 1989)
EP "Uns geht's prima" (1983) = 1 (zu finden auf "Die Ärzte früher" / 1989)
"Debil" (1984) = 1
"Im Schatten der Ärzte" (1985) = 1
"Die Ärzte" (1986) = 3
"Ist das alles?" (1987) = 1
"Das ist nicht die ganze Wahrheit" (1988) = 5
"Die Bestie in Menschengestalt" (1993) = 4
"Planet Punk" (1995) = 2
"Le Frisur" (1996) = 1
"13" (1998) = 5
"Runter mit den Spendierhosen, Unsichtbarer!" (2000) = 4
"5, 6, 7, 8 - Bullenstaat!" (2001) = 2
"Geräusch" (2003) = 5
"Bäst of - B-Seiten" (2006) = 1
COVER = 1
 
halber Lovesong Lovesong
Noch zweimal Bilder zum "1/2 Lovesong". Das ganze Rhein-Energie-Stadion in Köln ist dunkel... ... nur ein paar Wunderkerzen und Feuerzeuge erhellen das Publikum, und Rodrigo Gonzales singt!
Rod Beste Band
Das ist Bassist Rodrigo Gonzales "richtig". In der ersten Pause. Ein ganz simpler Schriftzug: "Die beste Band der Welt". Obwohl die Zugaben schon vorher feststanden, wollten die Ärzte mit "Zugabe"-Rufen herausgebrüllt werden.
Uhr eins Uhr zwei
In den Pausen zwei und drei lief jeweils die Uhr mit... Hier ist es - schwer zu erkennen, aber glaubt mir - 23:24:25... ... und hier 23:45:14 - noch eine Viertelstunde!
Manuel A. Uhr drei
Der saß mit Frau und seinen Töchtern drei Reihen unter mir: Manuel A., der fleißige Helfer von Harald Schmidt, der immer am Schreibtisch. Bei "Zu spät" und "Elke" ging der Manuel richtig ab! ... jaja, sehr unscharf, aber dieses Foto ist dennoch von Bedeutung. "Zu spät" ist soeben unterbrochen und die Uhr zeigt 23:59:59 (wirklich)!
Farin Wunder
Aber die Ärzte spielen "Zu spät" natürlich noch zu Ende, hier Farin an der Gitarre. Und die Zuschauer feiern bis zum letzten Moment der dreieinhalb Konzertstunden mit Wunderkerzen!

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Jan Plewka - 27. Januar 2006 - Ringlokschuppen, Mülheim

PlewkaJan Plewka singt allein...

Der Traum

- Der Bericht
- Der Abend
- Das Interview
- Die Playlist

Jan Plewka ... das Lied "Unten am Hafen" !

DER BERICHT:

Helau, ist das ein witziger Typ. Ein kurzes Interview, eins der kürzesten in meinem kurzen Journalistenleben (siehe unten), und doch prägnant, präzise, künstlerisch. Erste Etage im Schuppen, eine halbe (!) Stunde vor dem Auftritt. Nur eine halbe Stunde!! Es ist ein WAZ-Termin, und doch: Das muss auch ein Eintrag in meinem Konzertblog sein. Ohne Frage. "Jan Plewka singt Rio Reiser" - ein Experiment, ein Projekt, ein gewagtes. Gehen da auch in Mülheim Leute hin? In der Ankündigung des Ringlokschuppens steht, dass die "Veranstaltung" in Hamburg stets ausverkauft ist. Und im Ruhrpott? Es sind nicht nur Mülheimer da. Autos aus Wesel, Oberhausen, Duisburg, Essen, Krefeld, ja sogar Köln stehen auf dem nicht einmal komplett gefüllten Parkplatz. Das Licht geht aus, Sitzplatz in der fünften Reihe, gespannte Erwartungen, 300 Leute sehen zu.
Lied eins: Stiller Raum HALLO, LICHT!! Nichts kommt. Wo sind die Musiker, die sonst unter Getöse auf die Bühne stürmen? Nirgendwo. Es krächzt und krakselt im Lautsprecher, eine Stimme: "Stiller Raum, stille Nacht, alles schläft, ich bin wach". Ist das Rios Stimme? Nein, das ist Plewka, muss Plewka sein. Unverkennbar der ehemalige Selig-Sänger, der einst "Ohne dich" ins Mikro brüllthauchte (geht Beides, hörts Euch an) und - nicht zu vergessen - "Ist es wichtig". Selig war in wie Wir sind Helden heute - und dann auch ganz schnell wieder weg vom Fenster. Mit kleineren Projekten hält sich Plewka, 36 inzwischen, über Wasser. Wie heute. Stiller Raum ist ein großartiger Auftakt. Ohne Instrumente. Nur eine Stimme. "Darauf hat die Band viel Wert gelegt, also auf die Stille, dass keiner mehr rein und raus rennt", flüstert ein Mitarbeiter des Schuppens. Klasse.
Lied zwei: Halt Dich an Deiner Liebe fest und Lied drei: Mein Name ist Mensch Okay, Licht geht an. Wie sieht die Bühne denn aus? Plewka trägt einen weißen Schal, ein weißes Hemd. Auf der Bühne steht eine rote Couch, rund um die Musiker der "Schwarz-Roten Heilsarmee" stehen Unmengen an Instrumenten, die ich gar nicht alle benennen kann. Gitarren en masse, ein großes Klavier, ein Akkordeon, Blasinstrumente undundund...
Lied vier: Keine Macht für Niemand Was ist das denn? Das Licht geht wieder an, bei Ton Steine Scherbens "Keine Macht für Niemand". HALLOOOO!!! Fehler im System? Nein, hier ist nichts falsch. Das ist gewollt. Keine Macht für die Musiker. Kein Licht auf die Musiker. Den Nebenmann angucken. Sich fragen, was denn hier abgeht. Rio, so hat Plewka im Gespräch gesagt, war sein Mentor. Er hat jeden Song behutsam ausgesucht und sich mit Lust etwas Besonderes ausgedacht. Kein Konzert - eine Konzertperformance ist es.
Lied fünf: Der Rauchhaus-Song Beim fünften Song ists ganz klar. Alle Bandmitglieder hocken sich in einen Halbkreis um eine Lampe. Sonst ist es ganz dunkel im Saal. Ein simuliertes Lagerfeuer. Mit Akustikgitarre, Rassel, Geige und Handtrommel spielen die Jungs den "Rauchhaus-Song", der mit dem tollen Satz beginnt "Der Mariannenplatz war blau, so viel Bullen waren da". Es ist wie eine Hausbesetzer-Szene aus den 70ern. Und als alle Mülheimer textsicher mitgrölen "DAS IST UNSER HAUS!", da muss sogar Plewka schmunzeln. Das hatte er wohl nicht erwartet.
Lied sechs: Der Turm stürzt ein Keine Zeit zum Verschnaufen - schnell applaudieren, s' wird wieder hell, doch es bleibt unplugged. Nächster Song ist "Der Turm stürzt ein", und die Band marschiert durch die Reihen. Jetzt versteht jeder, warum die Stühle so großzügig hintereinander stehen, mit viel Platz. "Wir sammeln für einen guten Zweck", schickt Plewka vorneweg und hält einen Hut in die Menge. "Für Bier", schickt er ran. Glaube ich. Wie auch immer. Noch so eine spannende Idee. Das Publikum schaut angestrengt, aber doch hingerissen. Der NRZ-Kollege meint: "Also hier würden die Grünen bei einer Wahl die absolute Mehrheit erringen. Direkt danach die Linkspartei."
Das weitere Konzert: Der Rest der 110 Minuten fliegt vorbei, mit weiteren ausgefallenen Ideen. Am Ende des siebten Stücks ("Irrenanstalt") verlässt er den Schuppen rennend durch den Notausgang. Ganz klar: Auf der anderen Seite kommt er wieder. Nur: wann? Natürlich pünktlich zum nächsten Stück "Lass uns n' Wunder sein", diesmal mit roter Hose. Viele Ton-Steine-Scherben-Stücke waren's bisher, Plewka bewegt sich also sogar ein bisschen in der Nähe der Reiserschen Biografie. Allerdings teilt er das dem Publikum nicht mit. Die Presseleute kennen die Hintergründe seiner Reiser-Affinität, den Zuschauern bleiben sie verborgen. Plewka beschränkt sich auf den Gesang. Konzentriert sich auf die Songs.  Heute kommt nicht "König von Deutschland", Reisers charterfolgreichster und fetenhitskompatibelster Song. "Unten am Hafen", Stück neun, ganz fantastisch. Die Band verlässt die Bühne, lässt es fumpen und trinkt n' Bier, Plewka schmeißt sich auf die Couch, nimmt ein Akkordeon, und singt "Unten am Hafen". So schön. So fantasievoll. "Übers Meer" spielen wieder alle, die Gedanken gehen an die Grönemeyer-Version auf der "Rio Reiser Tribute"-Seite. "Tag für Tag geht an uns vorbei..." sind die ersten Zeilen in diesem traurigen Lied... Bei Song zehn ("Land in Sicht") holt Plewka eine Frau aus dem Publikum auf die Bühne (Kommentar des NRZ-Kollegen: "Warum nimmt er die? Es sind viel Hübschere da!") und schmeißt sich am Songende ganz wild auf sie. Knutschen sie? Oder nicht? Diese Frage bleibt unbeantwortet. "Schritt für Schritt ins Paradies", "Zauberland", "Für immer und dich" (mit Textpassage auf Italienisch) - so gehts weiter. "Der Traum ist aus", ganz toll, vielleicht der beste Reiser-Text. "Ich hab' geträumt, der Winter wär vorbei. Du warst hier und wir waren frei. Und die Morgensonne schien. Es gab keine Angst und nichts zu verlieren, es war Friede bei den Menschen und unter den Tieren. Das war das Paradies. Der Traum ist aus! Aber ich werde alles geben, dass er Wirklichkeit wird." Allein am Klavier spielt Plewka "Wenn ich mir was wünschen dürfte" und nach "Junimond" ist Schluss. Es heißt ja auch passend mehrere Sekunden lang "Bye Bye" - die Band winkt, die Zuschauer winkt, spitzespitzespitze, klatscht, der NRZ-Kollege schaut kritisch: 20 Euro und erst genau anderthalb Stunden sind 'rum. "Interessant", sagt er über den Abend. Politisch liegt er eben nicht auf der Scherben- und Reiser-Welle und nimmt provokativ auch schon 'mal das Wort "Zecken" in den Mund.
Zugaben Aber keine Sorge - Zugaben kommen bestimmt. Darauf freut sich auch Herr Schiemann, ein Mülheimer Künstler, der direkt vor mir sitzt. Bei "Alles Lüge" steht nach Aufforderung das komplette Publikum, auch bei "Herbst" und den anderen Zugaben. "Keine Macht für Niemand" und (Plewka: "Unser Lieblingslied") "Der Turm stürzt ein" kommen noch ein zweites Mal, die Mülheimer lassen Plewka und Band nicht gehen. Und wenn 100 der 300 Mülheimer "Die letzte Schlacht gewinnen wir" brüllen, dann kann Plewka nichts falsch gemacht haben. "Nach Hause" heißts zum Schluss (nein, nicht das Frank-Zander-Hertha-Lied), Plewka sagt: "Es war wunderschön hier", während des Songs schüttelt er Hände des Publikums, bittet die Zuschauer raus, es ist klar: Schluss jetzt. Nach 110 Minuten.
Puff. Kein "König von Deutschland". Ein etwas anderes Konzert, ein etwas anderer Abend. Einer, der nur auf kleinen Bühnen funktioniert, vor einer geringen Zuschauermenge. Heute Mittag war Bochum, war das Mainz-Spiel, das Fürchterliche, die schlechte Laune. Danach noch kurz für die WAZ zum Badminton. Und jetzt das. Es gibt 1000 Überschriften für diesen Abend. "Die letzte Schlacht". Nee. Irgendwas mit "Keine Macht", "Scherben", "Rio" oder so. Nee. Wie wärs mit "Der Traum"? Ja, das ist es, das nehme ich. "Der Traum", in den uns Plewka und die Band entführten. Der Traum der politischen End-60er und 70er, von Berlin-Kreuzberg, besetzten Häusern undsoweiter. "Der Traum" eines unbeschreibbar linken Abends. Ein Beispiel: Auf dem Tisch im Schuppen-Foyer liegen aktuelle "taz"-Ausgaben, das Publikum ist zweifellos alternativ. "Aber ich werde alles geben, dass er Wirklichkeit wird". Aus ist dieser Traum noch nicht.

Meine WAZ-Berichte zum Abend "Jan Plewka singt Rio Reiser"

WAZ / 29.1.2007

Ein Traum vom Hafen übers Meers der Scherben
Jan Plewka bot eine Konzert-Performance
Dieser Moment ist bei jedem Konzert magisch. Das Licht geht aus - spannende Erwartungen. Jan Plewka, Ex-Sänger von Selig, trägt im Schuppen Rio-Reiser-Lieder vor. Was verbirgt sich dahinter?
Es ist dunkel. Kein Musiker steht auf der Bühne. Plötzlich eine Stimme. "Stiller Raum, stille Nacht, alles schläft, ich bin wach", singt Plewka. Ohne Instrumente. Nur jeweils ein Lautsprecher ist eingeschaltet. Spiel mit Stereo. Stiller Raum.
Es ist der atemberaubende Auftakt für 300 Zuschauer, die sich sofort verzaubern lassen. Die kein Konzert erleben, sondern eine manchmal anstrengende Konzert-Performance. Plewka und seine Band "Schwarz-Rote Heilsarmee" bieten ein Instrument-Feuerwerk, mit Akustik-, E- und Bassgitarre, Geige, Klavier, Schlagzeug, Blasinstrumenten und mehr - herrlich. Jeder Song ist ein eigenes Theaterstück. Bei Ton Steine Scherbens "Rauchhaus-Song" verbreitet die Band Lagerfeuer-Romantik, sitzt im Halbkreis auf der Bühne, spielt unplugged. Einen Song später ("Der Turm stürzt ein") marschiert die Band durch die Reihen, begrüßt die faszinierten Zuschauer. Lied acht auf der Setlist ist "Unten am Hafen". Plewka legt sich allein auf die rote Couch, nur mit Akkordeon in der Hand. Augen schließen und an die See denken.
Es ist ein Streifzug durch Rio Reisers Biografie. Zwölf der 23 Songs sind aus der Ton-Steine-Scherben-Zeit, von "Keine Macht für niemand" über "Die letzte Schlacht gewinnen wir" bis zum fantastischen "Der Traum ist aus". Plewka redet zwischendurch ganz wenig. Die Textzeilen genügen. In "Land in Sicht" heißt es: "Und die Tränen von gestern wird die Sonne trocknen". Für ein Poesiealbum fast verschenkt.
Still ist am Ende nichts mehr. Nach 110 Minuten gibt's Ovationen. Zu Recht.

GUTEN MORGEN
Idole
Eine halbe Stunde noch bis zum Konzert. Jan Plewka sitzt mit seiner Band in der ersten Etage des Schuppens, isst etwas Leichtes vom Buffet. Ein kurzes Gespräch hat er erlaubt. Warum singt er Rio-Reiser-Lieder? "Er war mein Mentor", sagt Plewka. "Am Lagerfeuer haben wir Rio-Lieder gespielt." Wie war die Zeit mit Selig, seiner großen Band: "Vier Jahre totaler Wahnsinn. Wie ein Surfer auf der großen Welle. Kurz bevor wir wieder am Strand waren, haben wir aufgehört." Hat er Rio Reiser persönlich kennengelernt? "Ich hätte, hatte aber Angst. Du weißt ja: Never meet your idols." Treffe niemals deine Idole. Mist. Ich hab' eins interviewt.
ANMERKUNG: "Guten Morgen" heißt die zweispaltige Notiz auf der Lokalteil-Titelseite, die jeden Tag erscheint und redaktionsintern "Spitze" genannt wird! Jeder darf seinen Senf dazu beitragen! Der Inhalt? Ganz kleine Alltagsgeschichte plus Pointe...

Jan PlewkaJan Plewka mit Gitarre

DER ABEND:

Konzertbeginn: Eigentlich 20 Uhr. Plewka eröffnete mit "Stiller Raum" fünf Minuten später das Programm. Wir erschienen (siehe unten) um 19.30 Uhr zum Pressegespräch im Schuppen. Die erste Runde dauerte bis 21.37 Uhr, die Zugaben bis 21.55 Uhr - insgesamt 110 Minuten, ordentliche Länge.
Ort: Ringlokschuppen in Mülheim. Der gute alte Schuppen, seit Jahrzehnten nicht mehr im Zugbetrieb - inzwischen in drei Teile gegliedert und ein Kulturzentrum mit etlichen Angestellten. Ganz rechts steht eine von Mittwoch bis Sonntag geöffnete Kneipe - seit dem Umbau vor zwei oder drei Jahren aber eher exklusiv und auf höherem Niveau. In der Mitte steht die Disco, die nicht mehr die Teens anspricht, sondern ein spezielleres Publikum (gut gehen die Partys "Wilde 30" für die dementsprechende Generation und "Cruise+Queer"). Ganz links der Theater-/Konzertbereich mit anspruchsvollen Eigenproduktionen, aber auch Konzerten (Plewka) und Kabarettabenden (u. a. Hagen Rether).
Eintrittskarte?: Pressetermin, also frei. Hätte sonst 20 Euro an der Abendkasse und 16 Euro im Vorverkauf gekostet.
Mitreisende: NRZ-Kollege Waldhelm. Wie der Abend zu Ende ging? Selbstverständlich im "Schrägen Eck"...

Interview

Gesprächssituation:
Am Nachmittag hatte mein NRZ-Kollege A. Waldhelm um ein Pressegespräch gebeten - mit Erfolg. Um 19.30 Uhr - 30 Minuten vor Konzertbeginn - trafen wir im Ringlokschuppen ein und wurden in die erste Etage des Restaurantteils geführt. Dort saßen Plewka und seine Band "Schwarz-Rote Heilsarmee" und verspeisten noch eine Kleinigkeit. Plewka gewährte uns ein kurzes, aber spannendes Interview.

Frage: Vielen Dank, dass Du Dir Zeit nimmst. Du bist 1970 geboren - also noch relativ jung. Wie bist Du auf Rio Reiser gekommen?
Jan Plewka: Durch meine Jugend. Rio Reiser war mein Mentor, am Strand, am Lagerfeuer haben wir Rio-Lieder gesungen.
Frage: Hast Du Rio Reiser selbst auch mal live gesehen?
Plewka: Live gesehen ja, ich hätte ihn auch mal treffen können, (überlegt) aber ich hatte Angst davor, meinen Helden zu treffen, weil er sich als etwas Anderes hätte entpuppen können. Du weißt ja: Never meet your idols.
Frage: Wie denkst Du an die Zeit bei Selig zurück?
Plewka: Das war eine Superzeit, vier Jahre totaler Wahnsinn. Aber das hat dann weder der Körper noch der Geist mitgemacht. Wir waren wie ein Surfer auf einer großen Welle. Kurz bevor wir wieder am Strand angekommen sind, haben wir aufgehört.
Frage: Hören wir heute auch Lieder aus der Ton Steine Scherben-Zeit von Rio Reiser?
Plewka: Ja, wir hören sogar mehr Lieder aus der Scherben-Zeit.
Frage: Im Selig-Lied "Ohne Dich" gibt es die Zeile "Wer auch immer Dir jetzt den Regen schenkt, ich hoffe es geht ihm schlecht". Wie bist Du darauf gekommen?
Plewka:(überlegt) Mit meiner damaligen Freundin bin ich nach Hamburg-Barmbek gezogen und abends spazieren gegangen. Als es dann anfing zu schneien, habe ich - wie man das macht - "Diesen Schnee schenke ich Dir" gesagt. Dann war Schluss mit der Freundin und ich habe das Lied geschrieben. "Schnee" habe ich gegen "Regen" getauscht, weil das ja auch Kokain sein könnte...
Schlusssatz: Vielen Dank für das Gespräch.
Plewka: Bleibt Ihr auch hier?
Antwort: Was für eine Frage! Wir haben uns um den Termin gerissen.
Plewka: Dann viel Spaß!

Das Ende:
NRZ-Kollege Waldhelm ließ sich noch eine Selig-CD signieren...

DIE PLAYLIST (genau so ist's gewesen):

1) Stiller Raum (Rio Reiser)
2) Halt Dich an Deiner Liebe fest (Ton Steine Scherben)
3) Mein Name ist Mensch (Ton Steine Scherben)
4) Keine Macht für Niemand (Ton Steine Scherben)
5) Der Rauchhaus-Song (Ton Steine Scherben)
6) Der Turm stürzt ein (Ton Steine Scherben)
7) Irrenanstalt (Rio Reiser)
8) Lass uns n' Wunder sein (Ton Steine Scherben)
9) Unten am Hafen (Rio Reiser)
10) Übers Meer (Rio Reiser)
11) Land in Sicht (Ton Steine Scherben)
12) Schritt für Schritt ins Paradies (Ton Steine Scherben)
13) Zauberland (Rio Reiser)
14) Für immer und Dich (Rio Reiser)
15) Der Traum ist aus (Ton Steine Scherben)
16) Wenn ich mir was wünschen dürfte (Rio Reiser)
17) Junimond (Rio Reiser)

1. Zugabenrunde:

18) Alles Lüge (Rio Reiser)
19) Herbst (Rio Reiser)

2. Zugabenrunde

20) Der Turm stürzt ein (zum zweiten Mal, immer noch Ton Steine Scherben)
21) Keine Macht für Niemand (zum zweiten Mal, immer noch Ton Steine Scherben)

3. Zugabenrunde

22) Die letzte Schlacht gewinnen wir (Ton Steine Scherben)
23) Nach Hause (Rio Reiser)

ZUSAMMENFASSUNG

12 x Ton Steine Scherben
11 x Rio Reiser

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Foo Fighters - 28. Oktober 2006 - Arena, Oberhausen

Delicious

Dave GrohlDave Grohl

- Der Bericht
- Der Abend
- Die Playlist

Foo FightersFoo Fighters

DER BERICHT:

folgt

DAVE GROHL (38) bei Wikipedia:
Er war Mitglied der Bands "Scream" (Hardcore-Punk), "Nirvana" (Grunge), "Queens of the Stone Age" (Stoner-Rock) und ist seit 1995 Sänger und Gitarrist der "Foo Fighters", die er selbst gegründet hat. Obwohl er nur live für manche Songs hinters Schlagzeug steigt, sieht er sich immer noch in erster Linie als Drummer. Er ist für seine kraftvolle und präzise Art zu spielen bekannt, was ihm den Ruf einbrachte, einer der aktuell besten Rockdrummer der Welt zu sein. Sein großes musikalisches Vorbild ist der 1980 verstorbene Led-Zeppelin-Drummer John Bonham.
Die Nirvana-Zeit
1990 ersetzte Grohl bei der Grunge-Band Nirvana den Drummer Chad Channing und nahm gemeinsam mit Kurt Cobain und Krist Novoselic 1991 das legendäre Album "Nevermind" auf (u. a. mit "Smells like teen spirit"). "Nevermind" ist eins der erfolgreichsten Rockalben aller Zeiten und "Smells like teen spirit" der meistgespielte Rocksong der 90er Jahre.
Nach dem Tod Cobains am 5. April 1994 beschloss Grohl, eigene Songs aufzunehmen. Nirvana (ebenfalls Wikipedia) stehen allgemein für eine "Rock'n'Roll-typische Ablehnung aller gesellschaftlichen Werte und Zwänge" (sagt Michael Sailer/WOM). Nirvana versuchten oft, mit den herrschenden Konventionen im Musikgeschäft zu brechen und sich als Antiheld zu inszenieren. Das Auftreten Nirvanas wurde mit jeder Wiederholung bestimmter Showelemente mehr in Szene gesetzt und ließ die Band selbst inszeniert erscheinen. Der Zweispalt ist auch ein Grund für die Suizidentscheidung Kurt Cobains. Musikalisch (charakteristisch war der kombinierte Wechsel zwischen lauten und leisen Arrangementparts) öffnete Nirvana Bands wie Pearl Jam, Smashing Pumpkins, Beck, Radiohead, Mudhoney, Melvins und Soundgarden die Tür.
Die Foo Fighters
Dass Dave Grohl überhaupt das Projekt Foo Fighters begann, hat er wie er in einem Interview mit MTV verriet, seinem Psychologen zu verdanken. Dieser motivierte ihn demnach, die Musik nicht aufzugeben. Mit dem 1997er-Album "The Colour and the shape" etablierten sich die Foo Fighters als eigenständige Größe in der Rockszene. Die Musikrichtung liegt laut Wikipedia (stimmt!) zwischen Post-Punk und Stoner-Rock.
Besonderheiten
2004 unterstützte die Band den demokratischen US-Präsikandidaten Kerry, weil Bush den Song "Times like these" für seine Kundgebungen benutzte. Die Musikvideos spielen eine besondere Rolle, das berühmteste ist das Video zu "Everlong" (1997). Michel Gondry führte Regie, die Geschichte ist in verschiedenen Traumrealitäten erzählt.

DER ABEND:

Konzertbeginn: Einlass 19 Uhr, offizieller Beginn 20 Uhr. Die "Sportfreunde Stiller" betraten als Vorband um 20.05 Uhr die Bühne und verließen diese bereit nach enttäuschenden 33 Minuten wieder um 20.38 Uhr. Nach ausführlicher Umbaupause kamen die Foo Fighters um 21.04 Uhr. Die erste Runde dauerte bis 22.35 Uhr, die zweite dann von 22.39 bis punktgenau 23 Uhr.
Ort: Arena Oberhausen, direkt am CentrO - äußerst praktisch, mit dem Auto nur eine Viertelstunde entfernt zu wohnen... So konnte ich meinen Tag ganz normal durchplanen. Heißt: Von 15 bis 17 Uhr am Nachmittag zum Oberliga-Fußballspiel VfB Speldorf gegen Fortuna Düsseldorf II (3:2), danach im "Schrägen Eck" Fußball-Konferenz schauen - und um 19 Uhr nach Oberhausen düsen. Immer noch pünktlich genug. Die Halle war nicht ganz ausverkauft, aber etwa 8000 Leute müssen schon dringewesen sein.
Eintrittskarte?: Eine spontane Entscheidung, dieses Konzert zu besuchen und die 41,30 Euro zu berappen. Hatte keine Lust, mir ein Innenraumticket bei Ebay zu bestellen, ein Sitzplatz auf dem Oberrang muss auch mal reichen . Die Entscheidung fiel erst vor anderthalb Wochen...
Mitreisende: ... deshalb schaffte ich es auch nicht mehr, mir einen Mitreisenden zu besorgen.
 
Sportfreunde Sportis 2
Die "Sportfreunde Stiller" als Vorband. Das kommt selten vor in diesen Tagen. Spätestens seit dem Fußballsommer 2006 sind die Sportis... ...  in ganz Deutschland bekannt und auch im Mainstream zu Hause. Große Beifallsstürme gab es nicht. Das Verhältnis zum Publikum war betont kühl.
Bühne Publikum
Die Bühne in der Pause zwischen Sportis und Foo Fighters aus 100 Meter Entfernung. Aus Block 210 gibt es einen perfekten Überblick. Aber "nah dran" geht natürlich anders. Okay, viel ist hier nicht zu erkennen. Oder? Dave Grohl begab es sich irgendwann mitten in die große Menge - und damit in diesen Lichtstrahl.

DIE PLAYLIST (so ist's in etwa gewesen):

- die Songs vier und fünf konnte ich leider nicht mehr rekonstruieren -

1) "The pretender" (vom Album "Echoes, Silence, Patience & Grace" / 2007)
2) "DOA" (vom Album "In your honor" / 2005)
3) "Times like these" (vom Album "One by one" / 2002)
4) ?
5) ?
6) "Long Road to Ruin" (vom Album "Echoes, Silence, Patience & Grace" / 2007)
7) "Breakout" (vom Album "There is nothing left to lose" / 1999)
8) "Learn to fly" (vom Album "There is nothing left to lose" / 1999)
9) "The One" (B-Seite)
10) "Stacked actors" (vom Album "There is nothing left to lose" / 1999)
11) "Skin and Bones" (vom Album "Skin & Bones, Akustik-Live" / 2006)
12) "My Hero" (vom Album "The colour and the shape" / 1997)
13) "See you" (vom Album "The colour and the shape" / 1997)
14) "Everlong" (vom Album "The colour and the shape" / 1997)
15) "Monkey wrench" (vom Album "The colour and the shape" / 1997)
16) "All my life" (vom Album "One by one" / 2002)

Erste und einzige Zugabenrunde:

17) "In your honor" (vom Album "In your honor" / 2005)
18) "No way back" (vom Album "In your honor" / 2005)
19) "Aurora" (vom Album "There is nothing left to lose" / 1999)
20) "Best of you" (vom Album "In your honor" / 2005)

ZUSAMMENFASSUNG

"The colour and the shape" (1997) = 4
"There is nothing left to lose" (1999) = 4
"One by one" (2002) = 2
"In your honor" (2005) = 4
"Skin & Bones - Akustik, Live" (2006) = 1
"Echoes, Silence, Patience & Grace" (2007) = 2
B-Seiten = 1

PLAYLIST SPORTFREUNDE STILLER
ich habe sie mir nicht extra notiert... - aus dem Kopf:
- "Alles Roger"
- "Tu nur das, was dein Herz dir sagt"
- "Ein Kompliment"
- "Wunderbare Jahre"
- MEDLEY (u. a. mit "54, 74, 90, 2010")
- "Ich Roque"

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Die Ärzte - 16. November 2007 - Westfalenhalle, Dortmund

- Der Bericht
- Der Abend
- Die Playlist

DER BERICHT:

WAZ vom 19. November 2007, Kultur im Mantel:

37 500 Zuschauer sahen an drei Tagen "Die Ärzte" in der Dortmunder Westfalenhalle. Drei Rocker im Midlife-Crisis-Alter spielten im Rahmen der "Es wird eng"-Tour Songs aus 25 Jahren Bandgeschichte
Dortmund. Ein riesiger schwarzer Vorhang verdeckt die Bühne. Ein weißes "a" mit drei Punkten kündigt "Die Ärzte" an. Dreimal füllte das Berliner Punkrock-Trio von Freitag bis Sonntag die Dortmunder Westfalenhalle, bespaßte insgesamt 37 500 Fans. 37 500! Die ersten Gitarrenklänge, die erste Zeile von "Himmelblau", Opener des aktuellen Albums. Nach einer Minute fällt der Vorhang, und Juuuubel im Rund. Sie sind da. Wieder da. Endlich da.
Schwarze Kleidung tragen die drei, aber himmelblau ist die Atmosphäre. "Jetzt stehst du hier und du hörst nicht auf zu lachen, die Welt gehört dir - und der Rest deines Lebens beginnt, yeah". YEAH! Farin Urlaub mit blond gefärbten Haaren wie vor 25 Jahren bedient die Gitarre. In der Mitte steht Bela B. am Schlagzeug, Rodrigo Gonzales am Bass platziert sich rechts. Im Anzug. Sie sind zwischen 39 und 44 Jahre alt, im reifen Rock-Alter. Von den Klassikern spielen sie die bekanntesten wie "Zu spät" und "Westerland", lassen aber auch einige wie "Elke" weg. Rocken ohne Unterbrechung?
Jedes Ärzte-Konzert besteht aus Verschnaufpausen. Zwölf der 16 Songs des aktuellen Albums "Jazz ist anders" spielt das Trio, doch nicht alle sind konzerttauglich. Die Klasse eines Ärzte-Konzertes lässt sich an der Länge der Band-Unterhaltungen zwischen den Songs ablesen. Diesmal reden Farin, Bela und Rod nicht viel. Vor "Nie wieder Krieg, nie wieder Las Vegas" sagt Farin: "Dieses Lied hätte Blixa Bargeld gern geschrieben." Diese Anmerkung hat noch Niveau. Nach einer Handy-La Ola - alle Fans halten ihre beleuchteten Displays in die Höhe - flüstert Farin aber: "Vielen Dank für die sinnlose Batterieverschwendung" und fügt hinzu: "Sollen wir noch stumpfer werden?" Die Fans brüllen: "JAAAA!"
Doch nicht alles ist Nonsens. In seltenen Momenten wird's politisch. Als Bela vor dem Song "Tu das nicht" laut die "Todesstrafe für illegale Downloader" verlangt, klatschen nur wenige aus der Generation Internet. Textsicher sind die Fans bei "Deine Schuld", grölen "Geht mal wieder auf die Straße, geht mal wieder demonstrieren!" Nach dem Anti-Nazi-Song "Schrei nach Liebe" fordert Farin Demos gegen NPD-Aufmärsche.
Doch der Höhepunkt ist das noch nicht. Nach fast zweieinhalb Stunden folgt Lied Nummer 30 auf der Setlist, "Junge", die aktuelle Single. Gänsehaut, laut, lauter, am lautesten. "Junge, warum hast du nichts gelernt?" Das können alle. Auch den Refrain: "Und wie du wieder aussiehst!" Das ist gut, fantastisch, Schweißperlen tropfen - doch . . . die letzte Strophe beginnt Farin mit dem falschen Text, bricht das Lied sofort ab und beginnt die Strophe von vorn. Hoch, runter, laut, leise, hüpfen, still stehen. Ein typischer Moment.
38 Songs in drei Stunden, davon zwölf Zugaben. Drei Männer im Midlife-Crisis-Alter erklären Dortmund für "rockbar". Die Fans schwitzen, gehen zufrieden heim.
Nicht nur am ersten Abend.

DER ABEND:

Konzertbeginn: f
Ort: f
Eintrittskarte?: f
Mitreisende: f

DIE PLAYLIST:

1) Himmelblau (vom Album: „Jazz ist anders“)
2) Lied vom Scheitern („Jazz ist anders“)
3) Wie am ersten Tag („Die Ärzte“)
4) Nie wieder Krieg, nie mehr Las Vegas („13“)
5) Langweilig („Planet Punk“)
6) Ich ess Blumen – Abstecher zu „Gehen wie ein Ägypter“ („Das ist nicht die ganze...“)
7) 2000 Mädchen („Ist das alles?“)
8) Buddy Hollys Brille („Im Schatten der Ärzte“)
9) Heulerei („Jazz ist anders“)
10) Deine Schuld („Geräusch“)
11) Living Hell („Jazz ist anders“)
12) Die traurige Ballade von Susi Spakowski („Planet Punk“)
13) Die ewige Maitresse („Jazz ist anders“)
14) Breit („Jazz ist anders“)
15) ½ Lovesong („13“)
16) Ich bin reich („Die Ärzte“)
17) Meine Freunde („13“)
18) Deine Freundin (wäre mir zu anstrengend) („Jazz ist anders“)
19) Tu das nicht („Jazz ist anders“)
20) Die Nacht („Geräusch“)
21) Nichts in der Welt („Geräusch“)
22) Perfekt („Jazz ist anders“)
23) Westerland („Das ist nicht die ganze Wahrheit“)
24) Lasse redn („Jazz ist anders“)
25) Ignorama („13“)
26) Rebell („13“)

1. Zugabenrunde
27) Elektrobier („5-6-7-8 Bullenstaat“)
28) Punkbabies („5-6-7-8 Bullenstaat“)
29) Schundersong („Planet Punk“)
30) Junge („Jazz ist anders“)

2. Zugabenrunde
31) Zum Bäcker („Sampler/Ein Vollrausch in Stereo/Die Ärzte früher)
32) Scheißtyp („Debil“)
33) Zitroneneis („Sampler/Ein Vollrausch in Stereo“/Die Ärzte früher)
34) Zu spät („Debil“)

3. Zugabenrunde
35) Wir sind die Besten (EP zu „Jazz ist anders“)
36) Schrei nach Liebe („Die Bestie in Menschengestalt“)
37) Unrockbar („Geräusch“)
38) 3-Tage-Bart („Le Frisur“)

ZUSAMMENFASSUNG:

„Ein Vollrausch in Stereo“ (1982) = 2
„Debil“ (1984) = 2
„Im Schatten der Ärzte“ (1985) = 1
„Die Ärzte“ (1986) = 2
„Ist das alles“ (1987) = 1
„Das ist nicht die ganze Wahrheit“ (1988) = 2
„Die Bestie in Menschengestalt“ (1993) = 1
„Planet Punk“ (1995) = 3
„Le Frisur“ (1996) = 1
„13“ (1998) = 5
„5-6-7-8 Bullenstaat“ (2001) = 2
„Geräusch“ (2003) = 4
„Jazz ist anders“ (2007) = 9
EP „Jazz ist anders“ (2007) = 1

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Sarah Bettens - 8. Dezember 2007 - Pulp, Duisburg

Believe

- Der Bericht
- Der Abend
- Die Playlist

DER BERICHT:
f

DER ABEND:

Konzertbeginn: f
Ort: f
Eintrittskarte?: f
Mitreisende: f

DIE PLAYLIST:

f

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Bruce Springsteen - 16. Juni 2008 - LTU-Arena, Düsseldorf

100 percent live

Springsteen
Konzert in der Dämmerung (Handy-Foto)

- Der Bericht
- Der Abend
- Die Playlist

DER BERICHT:
73,15 Euro.
Schaue auf die Eintrittskarte, immer und immer wieder. Sitze im Auto meiner Freunde Alex und Näddelie auf dem Beifahrersitz, wir fahren die Autobahn A 52 entlang. Heute Abend spielt Österreich gegen Deutschland bei der Fußball-Europameisterschaft, es ist das Spiel, über das alle reden. Das jeden Tag im WAZ-Hauptsport - mein derzeitiger Arbeitsplatz - auf mehreren Seiten abgefahren wird. Das im Radio auf jedem Sender pausenlos auf- und abgenudelt wird. Das von den Fernsehsendern... Ihr wisst schon. Vorgestern funkte Alex mit an, fragte mich, ob wir die Tickets nicht bei Ebay verscheuern sollen, damit wir uns das Spiel anschauen können. Ich hab abgeraten, weil ich mich nicht acht Monate auf ein Konzert freue, um es dann zwei Tage vorher zu canceln.
73,15 Euro.
Dafür will ich aber auch was sehen.
Wo geht's lang? Heute hielt ich mich den ganzen Tag in den Räumen der Journalistenschule Ruhr in Essen auf, danach nach Hause, umziehen, online schauen, wo's lang geht (Beschreibung auf der Homepage der LTU-Arena: A 3/A 52/A 44 Richtung Düsseldorf, dann ist's ausgeschildert, also sehr präzise), dann die Abholkolonne, jetzt die Autobahn. Der Blick auf die Eintrittskarte. Die Suche nach einem Parkplatz. Die Überlegung, ob ich schon einmal in der LTU-Arena war (ja, beim American Football). Die Unterhaltung, wie sinnlos dieser Bau ist. Ursprünglicher Baugrund: Olympia-Bewerbung 2012, WM-Bewerbung 2006, WM-Pressezentrum 2006 (Düsseldorf wurde nichts davon), American Football mit Rheinfire (gibt's nicht mehr) und baldiger Erstliga-Fußball mit Fortuna Düsseldorf (Fortuna spielt immer noch Dritte Liga). Fortuna spielt ab und zu vor mehr als 7000 Zuschauern und das ein oder andere große Konzert findet hier statt (wenn die Schalke-Arena ausgebucht ist).
Heute ist so ein Tag.
73,15 Euro.
'S ist Open-Air-Wetter. Die Sonne scheint, das Dach der Arena ist geöffnet (stand auf der Homepage, ist auch so). Warum gehe ich überhaupt zum "Boss"? Ich höre Springsteen eigentlich gar nicht. Gut, ich habe zwei CDs (davon eine "Best Of") und ein paar Songs sind auf ein paar meiner Sammel-CDs. Aber man, der BOSS! Einer der ganz Großen der Rockmusik (der ganz Großen!), der Einfluss auf viele, viele folgende Generationen hatte. Songs von Springsteen wurden mit dem Oscar ausgezeichnet ("Streets of Philadelphia"), mit etlichen Grammys, sind Klassiker ("Hungry Heart", "Glory Days", "Human Touch", "Born to Run"). Und da wäre natürlich noch "Born in the USA", der laut Musikexpress am meisten missverstandene Song der Musikgeschichte. Denn der Text ist nicht etwa patriotischer Quatsch, sondern äußerst kritisch. Als Reagan den Song für Wahlkampfzwecke missbrauchen wollte (in den 80ern), ließ Springsteen das unterbinden. Seine aktuellste 2007er-Scheibe "Magic" erhielt übrigens im vorhin erwähnten "Musikexpress" vier oder fünf Sterne (weiß es nicht mehr so genau) und gilt als "Meisterwerk". Und das 34 Jahre nach dem ersten Album.
Wir laufen einmal ums Stadion rum, die Bahnhaltestelle heißt "Messe/Stadion" (merk ich mir für die kommende Bundesligasaison, denn Leverkusen trägt hier ein paar Heimspiele aus), suchen Block "144". Der liegt im Oberrang, wir sitzen fast unterm Dach. Die Bühne ist weit, weeit, weeeit entfernt, es scheint aber Leinwände zu geben. Hier gibt es keinerlei Möglichkeit, irgendwo auf ein Fernsehgerät zu blicken, deshalb besorge ich mir gleich zwei SMS-Ticker. Man kann ja nie... Alex hatte extra drei Tickets nebeneinander geordert. Leider liegt aber zwischen Alex und Näddelie auf der einen und mir auf der anderen Seite der Aufgang. Blöd. Die Nachbarn sind aber ganz nett, macht also nix. 19.15 Uhr, noch 'ne knappe Dreiviertelstunde. Alex sagt: "Ich bin selten so unvorbereitet in ein Konzert gegangen." Und ich stelle fest: Bei mir ist es eigentlich genauso.
73,15 Euro.
Ich will was dafür sehen!!!
Erinnere mich wieder daran, weil eine "Google"-Recherche vor ein paar Tagen während eines Spätdienstes meine Komplettvorbereitung war. Und da sah ich, dass die Springsteen-Fans schon bei der vergangenen Tour über Ticketpreise bis zu 100 Euro ärgerten. Ist aber egal, die Stadien, die Springsteen bespielt, sind sowieso ausverkauft. Angebot/Nachfrage, so etwas klappt in den USA. Und auch in Deutschland. Die Fans kommen aus Mainz (so wie meine Nachbarn) und etliche gar aus den Niederlanden. Die stürmen in Gruppen unseren Block und brüllen laut: "HOL-LAND, HOL-LAND"!!! Wie auch immer. Habe mir also nur ein paar wenige Details aus dem Wikipedia-Eintrag gemerkt:
Allein in den USA hat Bruce Springsteen mehr als 60 Millionen Alben verkauft, er ist einer der erfolgreichsten Rockmusiker überhaupt. Seine Songs haben meist das US-Alltagsleben zum Thema. Seine politische Einstellung ist demokratisch, bei Wahl 2004 unterstützte er Kerry und nahm gegen Bush Stellung. Seine Fans nennen ihn den "Boss", genauso wie die Mitglieder seiner legendären "E Street Band".
Kurz nach 20 Uhr, es ist noch hell, deshalb will der "Licht-Aus-Effekt" nicht wirklich zünden. Der erste Eindruck: Der Typ wird im September 59 Jahre alt. 59!!! Und hat sich erstaunlich gut gehalten. Der Wahnsinn. Die Kamera fährt durch die Menge, mein Blick auch, über 45 sind - so meine Einschätzung - nur die wenigsten. Erstaunlich viele im Studentenalter hängen hier 'rum. Springsteen und die Jugend.
Den ersten Song "Jackson Cage" kenne ich nicht. Und bekomme auch nicht die Chance, ihn kennenzulernen. Nach zwei Minuten knallen die Sicherungen 'raus. Die Leinwände fallen aus, auch die meisten Lautsprecher. Nur auf der anderen Seite des Stadion scheint noch einer zu funktionieren. In Wien hat das Österreich-gegen-Deutschland-Spiel noch nicht begonnen, Alex schaut aber schon interessiert rüber. Ist schon was passiert? Nein.
73,15 Euro.
Schaue noch einmal auf die Eintrittskarte, als ich aufs Klo muss. Ton ist ja raus. Dreiundsiebzigzehn. Kein Ton.
Und keine Vorband. Das fällt mir jetzt gerade auf. Nicht einmal ein "Special Guest" für den Preis. Gleich zwei Minuspunkte auf einmal. Achte während der ersten Songs auf die Lightshow, auch die ist äußerst unspektakulär. "E Street Band ist 100 percent live", sagt Springsteen gut gelaunt. Lied drei geht gut auf die Zwölf. Heißt "Radio Nowhere", noch nie gehört, ist - nach ausgiebiger Internet-Recherche der Titelsong von "Magic". In der Abschlusssequenz von "Radio Nowhere" knallen die Sicherungen ein zweites Mal durch. Jetzt sind Pfiffe zu hören, laute Pfiffe, die dann durch "Zugabe"-Rufe abgelöst werden, als die E Street Band die Bühne kurzzeitig verlässt.
Springsteen spielt "Radio Nowhere" glatt nochmal, schön ist's. Von Song zu Song fühle ich mich sichtlich wohler, Springsteen hat Musiker aller Kategorien dabei, von einer Geigerin bis zum Saxophonisten und ich erwische mich dabei, wie ich von Sekunde zu Sekunde mehr mitwippe (wenn die Bühne nicht so weit entfernt wäre, würde ich eventuell sogar aufstehen und tanzen), vergnügt bis begeistert Springsteens gute Laune verfolge und bewundere, dass er mit 59 noch so drahtig ist und pausenlos von rechts nach links und von vorn nach hinten läuft. Kompliment. Dumm nur, dass ich keins der Lieder mitsingen kann, die Springsteen in den ersten anderthalb Stunden spielt und nur "Because the Night" schon mal gehört habe. Deshalb gehe ich sogar zweimal auf Klo (zwei 0,5-Liter-Colas in 45 Minuten...) gehe. Während eines Konzertes. Ich gebe dem Konzert die Note "3+", es ist aber trotzdem eine emotionale Angelegenheit, weil Alex alle drei Minuten mit seinem langen Arm den Aufgang überwindet und an meinem Ärmel zupft, um zu fragen, ob sich schon etwas in Wien ereignet hat.
Nein, hat sich nicht. Sehr lange nicht. Bekomme mit, dass Gomez aus einem Meter Entfernung eine Riesenchance verballert hat, dass die Trainer Hickersberger und Löw auf die Tribüne verbannt wurden. Mitten in der Dämmerung die beruhigende Nachricht, die das halbe Stadion per SMS bekommt, wie durch ein Riesenraunen zu erfahren ist. Ballack hat einen Freistoß in den Winkel gedonnert ("Monsterfreistoß", schreibt der eine tickernde Arbeitskollege, "sehr schönes Tor" der andere), 1:0, Deutschland ist im Viertelfinale. Als die Sonne ein roter Ball ist, stimmt Springsteen "The River" an. Übersetzt endet das Stück mit dem Satz "Oder was ist es dann, was mich immer wieder runterzieht zum Fluss? Dabei ist der schon lange ausgetrocknet" und Springsteens Mundharmonika-Einlage. Herrlich schön. Er soll es mit einem Straßenmusiker auf Kopenhagens Einkaufsstraße "Stroget" ganz spontan gespielt haben. Legende?
Erst in der Verlängerung des Konzerts ab der 91. Minute wird's auch für mich spannender. Nacheinander haut Springsteen etliche Klassiker 'raus (wenngleich Alex, Näddelie und ich auf "Born in the USA" warten). "Born to run", "Glory days", "Dancing in the dark" - ja, das ist Atmosphäre, das ist Stadionrock, dafür bin ich hier. Jetzt noch "Born in the USA" und jeder einzelne Cent hat sich gelohnt. Aber zum Abschluss, als gleich zweimal per SMS der Endstand "1:0" bestätigt wird, läuft "American Land". Haut gut rein, aber danach ist Ende. Inzwischen ist es stockfinster, die Atmosphäre wäre perfekt, aber Bruce Springsteen, der "Boss", verlässt uns ohne seinen größten Hit. "Das ist", sagt Alex, "wenn AC/DC ohne Thunderstruck geht." Ich verschwinde wie J.D. in einen Tagtraum. Wie Metallica ohne "One", wie Nena ohne "99 Luftballons", wie Mando Diao ohne "Down in the past", wie Arctic Monkeys ohne "Fluorescent Adolescent". Das macht's auch nicht besser. In dem Moment fällt mir ein, dass ich auch gern "Human Touch", "Streets of Philadelphia" und "Tougher than the Rest" gern gehört hätte. Bruce, also bitte.
Durch den Stau verschwindender Rocker und hupender Fußballfans schleichen wir zurück, benötigen für die paar Kilometer bis Mülheim knapp eine Stunde (sonst 25 Minuten). Alex schläft ein bisschen, weil er krank zu werden scheint (nicht wegen des Konzerts), Näddelie sitzt am Steuer und sagt: "Also ich bin enttäuscht." Ich denke darüber nach, erinnere mich an die durchaus schöne, harte Rockmusik, an Springsteens Lust und Laune.
Aber für 73,15 Euro?
Erstens: keine Vorband, zweitens: Tonprobleme während der ersten drei Songs, drittens: keine überragende Lightshow, viertens: ohne drei der größten Hits, der geilsten Evergreens. Und dafür dann auf Österreich gegen Deutschland verzichtet, auf einen geilen Fußball-Abend im "Schrägen Eck". Das sind gleich viereinhalb extreme Minuspunkte. Für zwanzig Euro hätte ich keinen Mucks gegen dieses Konzert gesagt.
Aber für 73,15 Euro?
Nein.
Naja, aber wenigstens habe ich den "Boss" gesehen. Wieder einen Klassiker auf meiner musikalischen "To-do"-Liste abgehakt. Alles glory days. Aber manche mehr, manche weniger.

DER ABEND:

Konzertbeginn: Auf der Eintrittskarte (73,15 Euro - sagte ich das schon?) steht "19.30 Uhr", deshalb suchten wir unseren Sitzplatz um 19.15 Uhr auf. Allerdings ging es erst um kurz nach 20 Uhr los. Konzertende sollte - laut Homepage der LTU-Arena - um 22.30 Uhr sein.
Ort: LTU-Arena in Düsseldorf, das ist das ehemalige Rheinstadion. Die Arena ist noch relativ neu - und vor allem die in abwechselnd bunten Farben angestrichenen Sitzplätze machen kirre. Ein typisches Stadion der Walter-Hellmich-Baureihe. Düsseldorf, Hamburg, Frankfurt, Schalke: Da gibt es keine Unterschiede. Sehr austauschbar, wie heutzutage auch die Fußgängerzonen und Einkaufszentren der Großstädte. Wie viele Zuschauer da waren, vermag ich nicht zu schätzen. 30.000 bis 35.000, würde ich sagen.
Eintrittskarte?: 73,15 Euro. Sagte ich das...?
Mitreisende: Alex und Näddelie - stand schon seit acht Monaten fest. Die Eintrittskarten orderte Alex für uns noch im Jahr 2007.

DIE PLAYLIST:
(zusammengeschrieben aus meiner Erinnerung und einigen Blogs im Netz)

1) Jackson Cage
2) Night
3) Radio Nowhere
4) Lonesome Day
5) Promised Land
6) Spirit in the Night
7) Magic
8) Trapped
9) Prove it All Night
10) Darkness on th Edge of Town
11) Darlington Country
12) Because The Night
13) She’s The One
14) Living in The Future
15) Mary’s Place
16) Working on the Highway
17) The River
18) Devil’s Arcade
19) The Rising
20) Last to Die
21) Long Walk Home
22) Badlands
23) Girls in Their Summer Clothes
24) 10th Avenue Freeze Out
25) Born To Run
26) Glory Days
27) Dancing in The Dark
28) American Land

Da ich mich in der Springsteen-Karriere nicht gut genug auskenne, verzichte ich diesmal darauf, die einzelnen Songs Epochen und Alben zuzuordnen!

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Farin Urlaub Racing Team - 20. November 2008 - Philipshalle, Düsseldorf

Urlaub im Krachgarten

- Der Bericht
- Der Abend
- Die Playlist

DER BERICHT:
Ganz in Schwarz steht er auf der Bühne der Philipshalle, die Gitarre um den Hals. „Die Welt macht dich rasend”, stimmt Ärzte-Gitarrist Farin Urlaub an, die Menge tobt, jubelt, trampelt, klatscht, ist textsicher bei „Nichimgriff”, der ersten Single aus Urlaubs drittem Solo-Album.
Neben Urlaub stehen nicht seine Ärzte-Begleiter Bela B. und Rodrigo Gonzales, sondern elf andere Musiker. Elf! 5500 Zuschauer wissen das. Sie begeben sich in den „Krachgarten”, so heißt Urlaubs dritte Solo-Tour mit dem FURT – Farin Urlaub Racing Team. In Düsseldorf geht die Tour los. Hier ist er nicht Farin Urlaub, sondern eher Jan Vetter, wie er eigentlich heißt. Der Jan Vetter, der sein Privatleben abschottet, der immer etwas geheimnisvoll geblieben ist, der Farin Urlaub für sich als Kunstfigur definiert. Vor Vetter/Urlaub steht eine Tasse Tee, nach jedem dritten Song nippt der bekennende Anti-Alkoholiker daran. Egal wie laut es gerade ist.
Hier steht einer auf der Bühne, der seine Band als sein „Baby” betracht. Konzerte der Ärzte leben vom verbalen, albernen Schlagabtausch zwischen Farin, Schlagzeuger Bela und Bassist Rodrigo. In der Philipshalle ist der Spot nur auf den großen Blonden gerichtet. Er redet nicht viel. Geht zwischendurch zur Technik, weil er mit „dem Gitarrensound nicht einverstanden ist”, wie er mitteilt. Die Fans verzeihen das, vertreiben sich zwei Minuten mit „La Ola” die Zeit. Urlaub beschränkt sich auf wenige Witze, lässt so manchen Spaßtext wie „Ich gehöre nicht dazu” und „1000 Jahre schlechten Sex” für sich sprechen – was das Konzert nicht schlechter macht. Ganz im Gegenteil.
Denn obwohl er wie bei den vorherigen Touren mit dem Racing-Team komplett auf Ärzte-Songs verzichtet, muss er die Menge nicht von seinen Solo-Qualitäten überzeugen. Nicht jeder Song ist wie bei den Ärzten entweder eine komplette Hüpfnummer oder eine Schwenkt-das-Feuerzeug-Ballade. Der Ska-Sound, der Urlaubs Solosongs einen komplett eigenen Anstrich verpasst, animiert zu manchem Hüftschwung. Sogar von Urlaub selbst, was bei Ärzte-Konzerten höchst selten passiert. Der Einsatz der vier Bläser mit Posaune, Trompete und zwei Saxofonen ist zum Beispiel bei „Ich gehöre nicht dazu” und „Am Strand” fein abgestimmt, die vier Background-Sängerinnen geben allen Liedern mehr Tiefe. Höhepunkte des Abends sind „Ok”, die laute Hymne für alle Verlassenen. Doch nicht nur die brüllen: „Ja es geht mir beschissen, ja es ist wegen dir.” Der Song geht einfach verdammt ins Ohr. Und dann noch „Zehn”, das Urlaubsche Live-Erlebnis, bei dem 5500 auf Kommando springen.
Bei den politischen Songs muss Urlaub keine Kommandos geben. Er ist ein Linker. Einer, der die kritischen Zeilen in „Krieg” und „Der ziemlich okaye Popsong” betont. Einer, der die Menge beim naiv-zynischen „Lieber Staat” Zeilen wie „Ohne Mist, bleib genau so, wie du bist, ich tätowier mir deine Flagge ins Gesicht, ich bin so schrecklich stolz auf dich” mitgrölen lässt. Der zuschaut, wie sich Fans jeden Alters beim Pogo anspringen – und der dann sein blitzeblankes Lächeln auspackt und einen Schluck Tee genießt.
Kann er auch. Am Schluss fragt Urlaub „Hat es euch gefallen?” Und die Menge tobt, jubelt, trampelt, klatscht nach genau zwei Stunden und 28 Songs ein letztes Mal. Farin hätte nicht fragen müssen.

Copyright by WAZ Mediengruppe

DER ABEND:

Konzertbeginn: Wir wurden vorher noch extra darauf hingewiesen: keine Vorband! Und: "Er kommt pünktlich um 20 Uhr auf die Bühne". Kam er auch!!! Um genau 22 Uhr verschwand der Oberarzt dann wieder. Nach 28 Songs.
Ort: Philipshalle Düsseldorf
Eintrittskarte?: ... Pressekarte ...
Mitreisende: Volo-Kollege Felix; direkt aus dem WAZ-Großraum geholt und mit dem Auto über die A52 nach Düsseldorf-Oberbilk geheizt.

DIE PLAYLIST:

1) Nichimgriff (2008/Die Wahrheit übers Lügen)
2) Unscharf (2008/Die Wahrheit übers Lügen)
3) Ich gehöre nicht dazu (2001/Endlich Urlaub!)
4) Am Strand (2001/Endlich Urlaub!)
5) Glücklich (2001/Endlich Urlaub!)
6) 1000 Jahre schlechten Sex (2001/Endlich Urlaub!)
7) I.F.D.G. (2008/Die Wahrheit übers Lügen)
8) Der ziemlich okaye Popsong (2006/Livealbum of Death)
9) Krieg (2008/Die Wahrheit übers Lügen)
10) Gobi Todic (2008/Die Wahrheit übers Lügen)
11) Petze (2001/von der Maxi "Ok")
12) Lieber Staat (2001/Endlich Urlaub!)
13) Pakistan (2008/Die Wahrheit übers Lügen)
14) Niemals (2008/Die Wahrheit übers Lügen)
15) Ok (2001/Endlich Urlaub!)
16) Die Leiche (2008/Die Wahrheit übers Lügen)
17) Atem (2008/Die Wahrheit übers Lügen)
18) Sonne (2005/Am Ende der Sonne)
19) Alle dasselbe (2005/Am Ende der Sonne)
20) Zehn (2006/Livealbum of Death)
21) Unsichtbar (2005/Am Ende der Sonne)
22) Karten (2008/Die Wahrheit übers Lügen)

Zugabenrunde:

23) Phänomenal egal (2001/Endlich Urlaub!)
24) Insel (2008/Die Wahrheit übers Lügen)
25) Trotzdem (2008/Die Wahrheit übers Lügen)
26) Unter Wasser (2005/Am Ende der Sonne)
27) Wo ist das Problem? (2001/von der Maxi "Glücklich")
28) Abschiedslied + Zehn (2001/Endlich Urlaub!)

ZUSAMMENFASSUNG:

2001 / "Endlich Urlaub!" = 8
2001 / von Maxis = 2
2005 / "Am Ende der Sonne" = 4
2006 / "Livealbum of Death" = 2
2008 / "Die Wahrheit übers Lügen" = 12

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Die Toten Hosen - 8. Dezember 2008 - Westfalenhalle, Dortmund

Im Herzen Punk

- Der Bericht
- Der Abend
- Die Playlist

DER BERICHT:
Sein Dress ist zu Beginn noch sauber. Trocken. Wie im Sport. Campino hat sich für ein Hemd der 2005-Tour "Im Auftrag des Herrn" entschieden, joggt in flotter Jeans auf die Bühne. Die Toten Hosen sind in der Westfalenhalle - und aus trocken wir verschwitzt, aus joggen wird springen, aus flott wird rockig - gleich mit dem ersten Takt des Openers "Strom".
1000-Volt-Campino ist eine schillernde Figur der Branche. Einer, der durch Talkshows tingelt, der als massenkompatibler Alternativer durchgeht, der gerade in "Palermo Shooting" sein Filmdebüt gab. Doch an diesen zwei Abenden vor je 11.500 Fans in der Westfalenhalle zählt das nicht. Hier ist "auffem Platz", wie der Fußballfan Campino sagen würde.
Er verpasst den Fans die volle Rock-Dröhnung. "Du lebst nur einmal", "All die ganzen Jahre", "Auswärtsspiel", "Liebeslied" - schon in der ersten halben Stunde hauen die Hosen Songs aus 22 Jahren Bandgeschichte raus. Campino sprintet von rechts nach links, von links nach rechts. Nach 35 Minuten hat er genug vom Hemd - drunter trägt er nur noch ein Muscleshirt.
So würde Campino nie in Talkshows gehen. Doch an diesem Abend ist er im Herzen Punk, der eine Dose Bier öffnet, daran nippt, sie in die Menge wirft und "Einen Schluck nehmen und dann weiterreichen" fordert. Campino braucht nur vier Worte, um eine ganze Halle zur Ekstase zu bringen. "Es kommt die Zeeeit", brüllt er ins Mikro, die Menge antwortet "OHOOO" und weiter geht's mit "Wünsch dir was". Das ist Bauchkribbeln, das ist hüpfen, hüpfen, hüpfen.
Und Springpausen gibt's nur wenige. Balladiges Material haben die Hosen genug produziert. Diesmal beschränken sie sich auf ganz wenige langsame Stücke wie "Nur zu Besuch". Campino mag ruhiger und melancholischer geworden sein. Auf der Bühne zeigt er's nicht. Er mag draußen intellektuell sein, hier drinnen singt er Sauflieder wie "10 kleine Jägermeister". Und die Klassiker aus dem alten Jahrtausend wie "Wort zum Sonntag" und "Hier kommt Alex". Experimentell wird's selten, zu "Ertrinken" gibt es Unterstützung von Cello und Keyboard - wie einst im Burgtheater-Livekonzert in Wien. Gute Idee.
Genau so gut ist es, dass die Musik spricht und nur selten eine Hose. Die Werbung für "Pro Asyl" ist nicht zu übersehen, "Nazis raus" brüllen die Fans selbst nach dem Song "Madeleine", erst in den Zugaben erwähnt Campino den Film "Palermo Shooting" - ein verzeihlicher Ausrutscher, zumal danach "Eisgekühlter Bommerlunder" folgt, wieder so ein Grölsong.
Auf einen der bekanntesten dieser Sorte müssen die Fans bis zur 140. Konzertminute warten. In einer der "schönsten Hallen Europas" (sagt Campino) wollen die Hosen- und Fußballfans das Anti-FC-Bayern-Lied "Bayern" hören. Die Hosen enttäuschen auch diesmal nicht. Wer jetzt noch nicht heiser ist: selbst schuld. Campino läuft längst oberkörperfrei herum...
Im Fußball gäb`s dafür Gelb. Doch nicht in der Westfalenhalle. 11.500 rufen "Hosen! Hosen! Hosen!" Auch, als die Lichter wieder angehen.

DER ABEND:

Konzertbeginn: "Madsen" gab als Vorband von 20.05 bis etwa 20.35 Uhr Stoff, die Hosen kamen gegen punkt 21 Uhr auf die Bühne - und blieben bis etwa halbzwölf. Von "Rente" nichts zu merken.
Ort: Westfalenhalle Dortmund, schon seit vielen Jahren bewährter Konzertort - nicht nur in meiner Konzertkarriere. Seitdem die neuen Arenen (Oberhausen, Düsseldorf, Köln) und Stadien (Gelsenkirchen) existieren, ist die Westfalenhalle sogar ein Klassiker! Ein Klassiker, der gut an den Hauptbahnhof angebunden ist (10 Minuten mit der U-Bahn) und ebenso genug Parkplätze bietet.
Eintrittskarte?: ... beruflicher Aufenthalt - in der ersten Welle!
Mitreisende: ... meine Liebste!

DIE PLAYLIST:

1) „Strom“ (vom Album „In aller Stille“/2008)
2) „Du lebst nur einmal“ (vom Album „Auswärtsspiel“/2002)
3) „All die ganzen Jahre“ (vom Album „Auf dem Kreuzzug ins Glück“/1990)
4) „Innen alles neu“ (vom Album „In aller Stille“/2008)
5) „Auswärtsspiel“ (vom Album „Auswärtsspiel“/2002)
6) „Disco“ (vom Album „In aller Stille“/2008)
7) „Madeleine (aus Lüdenscheid)“ (vom Album „Reich & Sexy II“/2002)
8) „Teil von mir“ (vom Album „In aller Stille“/2008)
9) „Liebeslied“ (vom Album „Unter falscher Flagge“/1986)
10) „Alles aus Liebe“ (vom Album „Kauf MICH“/1993)
11) „Wünsch dir was“ (vom Album „Kauf MICH“/1993)
12) „Alles was war“ (vom Album „In aller Stille“/2008)
13) „Cokane in my brain“ (vom Album „Auswärtsspiel“/2002)
14) „Niemals einer Meinung“ (vom Album „Kauf MICH“/1993)
15) „Ertrinken“ (vom Album „In aller Stille“/2008)
16) „Bonnie & Clyde“ (vom Album „Opium fürs Volk“/1996)
17) „Nur zu Besuch“ (vom Album „Auswärtsspiel“/2002)
18) „Steh auf“ (vom Album  „Auswärtsspiel“/2002)
19) „Pushed again“ (single zwischendurch/1999)
20) „Hier kommt Alex” (vom Album „Ein kleines bisschen Horrorshow“/1989)
21) „Freunde“ (vom Album „Zurück zum Glück“/2004)

Zugabenrunde I
22; +1) COVER The Clash „Guns of Brixton“
23; +2) COVER Beatsteaks „Hand in Hand”
24; +3) „Tauschen gegen dich” (vom Album „In aller Stille“/2008)
25; +4) „Eisgekühlter Bommerlunder“ (traditionell; Album „Reich und Sexy“/1994)
Zugabenrunde II
26; +5) „Achterbahn“ und Medley (Schwarzwaldklinik, Opelgang, Wir sind bereit, Liebesspieler, Reisefieber) (Raritäten...)
27; +6) „Wort zum Sonntag“ (vom Album „Damenwahl“/1988)
28; +7) „Schönen Gruß und auf Wiedersehn“ (vom Album „Auf dem Kreuzzug ins Glück“/1990)
Zugabenrunde III
29; +8) Bayern (vom Album „Unsterblich“/2000)
30; +9) 10 kleine Jägermeister (vom Album „Opium fürs Volk“/1996)
31; +10) COVER You’ll never walk alone

ZUSAMMENFASSUNG:

„Unter falscher Flagge“/1986 = 1
„Damenwahl“/1988 = 1
„Ein kleines bisschen Horrorshow“/1989 = 1
„Auf dem Kreuzzug ins Glück“/1990 = 2
„Kauf MICH“/1993 = 3
„Reich und Sexy“/1994 = 1
„Opium fürs Volk“/1996 = 2
„Unsterblich“/2000 = 1
„Auswärtsspiel“/2002 = 5
„Reich und Sexy II“/2002 = 1
„Zurück zum Glück“/2004 = 1
„In aller Stille“/2008 = 7
COVER = 3
Raritäten-Medley = 1
Single zwischendurch = 1

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Franz Ferdinand - 4. Februar 2009 - Kulturkirche, Köln

Mit Franz auf du und du

- Der Bericht
- Der Abend
- Die Playlist

DER BERICHT:
Schon längst auf der Rückfahrt, im Autoradio läuft 1Live, natürlich, überlegen wir, was uns eigentlich genau mit Köln verbindet. Wir weilten dort ein paar Mal beim Fußball. Im einst von der Zeltinger Band besungenen Müngersdorfer Stadion, das heute wasweißich wie heißt. Und im Dom, in den Museen drumherum, auf der Hohe Straße, der Schildergasse, beim Karneval, in den diversen Konzertstätten wie Live Music Hall, E-Werk oder Palladium, in der Alt- und Südstadt abends, in der Köln-Düsseldorfer auf dem Rhein, in den Stadtteilen Deutz und Mülheim. Nur KölnArena und Messe fehlen uns noch. Uns beiden.
Viel gesehen.
Und doch ist uns die Kölner Seele fremd geblieben. Irgendwie.
Egal, wir schieben diesen Gedanken zur Seite, als wir Mülheim-Selbeck durchqueren. Dort geht niemand mehr auf der Straße, der letzte Bus der Linie "131" hat die Haltestelle "Stooter Straße" im Herzen des Mülheimer Vororts längst passiert. Da fällt uns auf, dass wir auch den WDR schon gesehen haben. Von außen und innen. In unserer Volo-Ausbildung an der Journalistenschule Ruhr. Darin befinden wir uns immer noch (wir - entschuldigt, dass ich Euch das bisher vorenthalten habe, sind mein Volokumpel Felix mit dem Kürzel "fe" und ich). Und dem WDR haben wir ein ganz besonderes Erlebnis zu verdanken, das wir gerade fleißig analysieren. Ein "1Live-Radiokonzert" mit der Band Franz Ferdinand aus Glasgow, Schottland. Radiokonzert heißt: Die Karten gehen NICHT in den freien Verkauf, sondern werden ausschließlich über das Radio und über die 1Live-Homepage verlost. Das Konzert selbst dauert von 21 bis 22 Uhr und wird bei 1live genauso übertragen. Fairer Deal.
Wir mussten nicht anrufen. "fe" schrieb für die WAZ. Und ich war diesmal "plus 1", so wie es "fe" beim Farin-Urlaub-Konzert für mich war. Wir parkten in einem Wohngebiet in Köln-Nippes, suchten die Kulturkirche (ein etwas ungewöhnlicher Ort für ein Konzert, aber ein höchst normal-verrückter für ein Radiokonzert), warfen uns für 2,50 Euro einen fetten Döner zwischen die Wangen (60 Cent billiger als ein BigMac und dreifach so sättigend) und verfolgten quietschvergnügt ein ordentliches Konzert. Für Franz Ferdinand war's ein Trainingskonzert für die Europatour, die die Band am 14. März erneut nach Köln führt, dann aber ein paar Meter weiter ins Palladium in Köln-Mülheim. Bin jetzt kein riesengroßer Fan von Franz Ferdinand, aber hey: "Do you want to", "Take me out" und vor allem das großartige "Dark of the matinee" - alles live unter dem Dach einer Kirche, ohne großes Gelaber der Band, mit einer netten Menge, die aus allen Bereichen des "1Live"-Sektors kommt.
Ist doch klasse, sowas.

DER ABEND:

Konzertbeginn: Gaaaaanz einfach: Radio-Live-Übertragung von 21 bis 22 Uhr; und jetzt ratet mal...
Ort: Die sogenannte "Kulturkirche" im Kölner Stadtteil Nippes. Drumherum ist es gar nicht so leicht, einen vernünftigen Döner zu bekommen... Aber das liegt nicht an der Kirche. Also: Kulturkirche. Es ist eine der vielen privatisierten Kirchen, die von Gemeinden aus Kostengründen nicht mehr genutzt werden können und deshalb an Jan, Jupp und in diesem Fall 1Live vermietet werden. Solche Konzepte gibt's allüberall, sogar in Velbert-Langenberg, wo das Ganze sogar besonders neudeutsch "Eventkirche" heißt. Ein nicht gänzlich uncooler Konzertort für ein solches Radiokonzert, mit 400 Zuhörern. Kompliment!
Eintrittskarte?: siehe Bericht
Mitreisende: siehe Bericht

DIE PLAYLIST:

Nicht mitgeschrieben. Die neueren Songs kann ich nicht wirklich zuordnen, von der alten kamen AUF JEDEN FALL "Do you want to", "Take me out", "Dark of the matinee" und "Darts of pleasure" (das ganz zum Schluss). Wenig Balladiges, nur "auffe Zwölf".

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Bloc Party - 17. Februar 2009 - Palladium, Köln

Indie für Fortgeschrittene

- Der Bericht
- Der Abend
- Die Playlist

DER BERICHT:
Vier Jungs aus England treten auf die Bühne im Palladium, der schwarze Sänger Kele Okereke, bekleidet mit roter Baseballkappe und weißem Hemd, sagt artig "Guten Abend". Sind Bloc Party eine Britpop-Band wie viele? Sie wollen anders sein. Und sind es.
Drummer Matt Tong nimmt seine Sticks in die Hand, gibt den Takt vor und los geht's. Mit "One Month Off" aus dem aktuellen Album "Intimacy". Zwei E-Gitarren, ein Bass, ein Schlagzeug. Gleich: klassisches Konzept?
Könnte man meinen. Bloc Party kamen auf den Britpop-Markt, als der große Hype schon wieder abgeklungen war. Nach Oasis, Franz Ferdinand und den Kaiser Chiefs noch eine weitere Band von der Insel? Ja. Es funktionierte. Von Beginn an.
Es ist die Experimentierfreude, die Bloc Party zu einer der interessanten Bands der Popkultur-Gegenwart erhebt. Es ist die Mischung aus purem Gitarrenrock und Punkeinflüssen mit einer Elektronote, die Konzerte mächtig anstrengend machen können. In seine Texte mischt Kele Okereke, schwuler Sohn nigerianischer Einwanderer aus Liverpool, seit rassistischen Überfällen in England politische Themen.
Die Menge im Palladium bekommt Indierock für Fortgeschrittene. Bloc Party leisten es sich, auf ihren ersten Hit "So here we are" zu verzichten. Denn vorstellen muss sich die Band nicht mehr. Vom ersten Album "Silent Alarm" gibt's die Klassiker wie "Banquet" und "Helicopter", die jeder schon einmal im Radio gehört hat. Richtig Gänsehaut gibt's bei "Positive Tension" und "This modern life".
So gar nicht britisch
Doch das ist nicht alles. Im flackernden Schein weißer, blauer und roter Lichtkreisel gibt's zwischendurch Elektro-Töne. Das wirbelt die Gehirnzellen durcheinander, macht betrunken ohne Bier. Das hat dann gar nichts Britisches mehr an sich. Synthie-Sounds, schräge Gitarren, unverständlich gehauchte Textzeilen, alles aufeinander. Puh. Harter Stoff. Aber guter. Es ist kein Krach, sondern durchweg melodiös, weil es Drummer Matt Tong prächtig versteht, den Takt vorzugeben. Sie sind talentiert, ambitioniert - und werden das hoffentlich auch bleiben.
Nur eines ist an Bloc Party dann doch typisch britisch: Nach punktgenau 90 Minuten geht's runter von der Bühne.

DER ABEND:

Konzertbeginn: Im letzten Satz des Berichts habe ich schon vorweggenommen, dass das Konzert genau 90 Minuten dauerte. Wenn ich Euch dann noch die Zusatzinfo gebe, dass Bloc Party um 21.05 Uhr auf die Bühne kamen - naaaa...?!? Holt den Taschenrechner raus!
Ort: Das Palladium in Köln-Mülheim, mittlerweile auch Konzertstandard für mich.
Eintrittskarte?: Beruflicher Aufenthalt.
Mitreisende: Wie zuletzt immer mein Arbeitskollege Felix.

DIE PLAYLIST:
1) One Month Off
2) Trojan Horse
3) Positive Tension
4) Waiting for the 7.18
5) Price of Gas
6) Song for Clay
7) Banquet
8) Blue Light
9) Luno
10) Mercury
11) Uniform
12) This Modern Love
13) The Prayer
14) Ion Square
15) Talons
16) Flux
17) Helicopter
18) Ares
19) Like eating glass
 

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Diese Seite wurde zuletzt geändert am 13.3.2009
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