UNTERKÜNFTE

Im Februar - also sieben Monate vor Antritt der Reise - buchte ich die Flüge... und unmittelbar danach begann die Suche nach passenden Unterkünften. Nächtelang grübelte ich vor den Homepages diverser Hotels im Internet herum, bevor ich dann die entscheidenden Klicks tätigte und gleich vier verschiedene Behausungen wählte - bis Anfang März. Ich flog in die USA, mit ein paar ausgedruckten Bescheinigungen, dem guten Wissen, einen großen Teil des Geldes via VISA-Karte schon bezahlt zu haben, und mit der Hoffnung, dass alles gut geht. Und? Es ging alles gut, die Buchung via Internet kann ich also nur empfehlen. Meine zwei Hotels und zwei Hostels waren höchst unterschiedlich, deshalb lohnt es sich, sie auf einer Extra-Themenseite im städtischen Vergleich unter die Lupe zu nehmen.

Boston - Milner Hotel

Adresse:
78 Charles South Streeet
Boston, MA 02116

Es ging los im "Milner Hotel" in Boston, in dem ich die ersten vier Nächte verbrachte. Es ist schlicht und einfach ein normales Mittelklassehotel. Traveller verlieren sich nicht hierher, aber auch keine Geschäftsleute. Die Lage war gut, sehr tourizentral und nahe zum Boston Common (drei Fuß-Minuten), zum Cheers (zehn Minuten) und zum Startpunkt des Freedom Trail (etwa 15 Fuß-Minuten). Die Subwaystation "Arlington" ist von dort in etwa fünf Minuten zu erreichen.
Ich bewohnte dort in der 5. Etage das Zimmer "506", ein Zimmer mit Dusche, WC und eigenem TV-Gerät mit etwa 15 Kanälen. Jeden Tag wurde das Zimmer von einer Putzfrau durchgewischt (eben kein Hostel).
 
 

Von außen sieht das "Milner Hotel" richtig offiziell aus, oder? Sogar mit einem echten roten Teppich ist es ausgestattet...	... von etwas weiter weg relativiert sich der Anblick - und es wirkt wie ein Mittelklassehotel (was es ja schließlich auch ist).
So sah ich an jedem der vier Abende aus, die ich auf diesem Zimmer verbrachte. Die Qualität des Betts war solide.	Dieses Foto verschafft den besten Überblick über die Größe des Zimmers.
Das war die Sicht aus meinem Bett direkt nach dem Aufstehen. Ich schaute direkt auf das TV-Gerät sowie mein "Badezimmer", das leider durch KEINE Tür vom Rest des Raums abgetrennt war.	Diesen Blick durfte ich aus meinem Fenster genießen - direkt auf Bostons Mini-Skyline.
Morgens bot das "Milner Hotel" ein sogenanntes "Continental Breakfast" an, das bis 10.30 Uhr ging. Das Frühstücksbuffet umfasste zwei Waffeleisen mit dem passenden Teig (l.), einen Wasserspender (r.) sowie...	... einen Saft-Automaten (Mitte), Kaffee, Tee (daneben) und diverses süßes Labberzeugs (Toast, Muffins, Teilchen). Wahrlich nichts Großartiges, aber für amerikanische Mittelklassehotel-Verhältnisse scheinbar eine Sensation. Nebenher liefen übrigens - natürlich - der Fernseher und die Klimaanlage. Daran musste ich mich in Boston wirklich gewöhnen.

New York - Bowery´s Whitehouse Hotel of NY

Adresse:
340 Bowery
New York

Ich wusste schon vorher, dass ich in New York mein billigstes und popeligstes Hostel gebucht hatte. Ich wusste es. Aber es meine ohnehin schon niedrigen Erwartungen erwiesen sich als maßlos übertrieben. Eng, laut, ungemütlich, klein, kein Frühstück, wenig Duschen, keine Strom-Möglichkeiten - sprich: Es war für mich absolut ungeeignet, und nur höchst widerwillig engagierte ich mich sechs Nächte lang mit dieser anstrengenden Situation in Zimmer 232. Warum ich mich überhaupt für "Bowery´s Whitehouse Hotel of NY" entschied? Ganz einfach: Es war das einzige Hotel in New York, das Einzelzimmer in einer zentralen Lage (Greenwich Village) zu einem einigermaßen erträglichen Preis anbot. Im Vergleich zur Qualität waren die Kosten maßlos überzogen (Extras? Ein Aufenthaltsraum mit großem Fernseher, kostenpflichtigem Internetanschluss, einem Kühlschrank, einem Cola-Automaten und zwei Steckdosen...), aber wie sagten noch alle, denen ich davon erzählte und bei denen ich mich beschweren wollte? "Das ist halt New York!"
 
 

So etwas kann man doch nicht als "Zimmerdecke" bezeichnen. Diese Holzleisten waren natürlich nicht wirklich lärmdämpfend, so dass jedes einzelne Geräusch aus jeder einzelnen anderen Schlafkabine bis zu meinen Ohren drang. Ein zweites Problem: Direkt hinter der Wand befand sich das kleine Badezimmer (drei Duschen, zwei Waschbecken, drei Klos für geschätzte 40 Personen). Jeder einzelne "Gang" und jede einzelne getätigte "Spülung" ließ mich sechs Nächte lang aufschrecken.	So sah meine Gefängniszelle aus. Das ist wirklich alles. Zwei Schritte Platz, ein Bett, ein Schrank, fertig. Hut ab. Empfehlenswert ist das Hostel wirklich nur für Geübte.
Ist das a) der Gang in einem Gefängnis oder b) der Teil einer Etage im Hostel? Natürlich wisst Ihr, dass die korrekte Antwort b) ist, aber ein Hauch von a) ist doch auch dabei, oder?	So sieht das von draußen aus...

Philadelphia - Comfort Inn Hotel

Adresse:
Down Historic Area
100 N. Chris. Columbus Blvd.
Philadelphia, PA 19106

Die drei Nächte in Philadelphia sollten die absolute Erholung für mich werden - und das wurden sie auch. Ich bezahlte für das Zimmer 405 im "Comfort Inn Hotel" mit Abstand das meiste Geld - aber das war es auch wert. Ich hatte ein Riesenzimmer, mit einem Riesenbad, mit riesig viel Auslauf, einem Riesenbett, einem Riesenfrühstück - es war einfach alles riesig. Einen solchen Luxus nur für mich - das hab ich noch nie erlebt. Jedenfalls waren die drei Tage in Philadelphia wirklich klasse, zumal die Lage - direkt in der Altstadt - optimal für den Philadelphia-Touristen ist.
 
 

Es machte nichts, dass das "Comfort Inn" an einem Highway liegt. Nachts hatte ich in der vierten Etage meine Ruhe - nach den sechs anstrengenden und lauten New-York-Nächten eine Wohltat.	Riesig, oder? Ich konnte es nicht wissen, am selben Tag im engen New Yorker Käfig aufgewacht zu sein, und dann hier in diesem Riesenzimmer einzuschlafen...	... das habe ich dann auch mit Vergnügen und ausgiebig getan.

Washington - Hostelling International

Adresse:
1009 11th street
NW Washington DC, 20001

Fünf Nächte verbrachte ich zum Abschluss in meiner einzigen "richtigen" Jugendherberge auf dieser Reise, dem "Hostelling International" in Washington (zum Glück hatte ich meinen DJH-Ausweis dabei). Das Zimmer 663 auf der sechsten Etage war für eine knappe Woche meine Heimat. In einer guten Lage (15 Fuß-Minuten vom Weißen Haus entfernt, in der Mitte zwischen Weißem Haus und Kapitol, also mitten im "offiziellen" Washington) boten sich mir ganz klassische Jugendherbergs-Möglichkeiten, zum Beispiel ein Mini-Frühstücksbuffet (ein Muffin, ein O-Saft pro Person), Dusche/WC auf dem Flur, Kühlschrank, Cola-/Pepsi-Automaten und Internet gegen Extrabezahlung.

Das "Hostelling International"... Nett, oder? Mein Zimmer 663 lag ganz oben.
 

Dieses Foto entstand eine Minute nach meiner Ankunft im "Hostelling International". "Hier lassen sich die letzten Tage meines USA-Urlaubs gut rumkriegen", war mein erster Gedanke. Zwar ein hartes Bett, aber ein großer und ruhiger Raum.	Und das ist der Raum zum gleichen Zeitpunkt, nur von der anderen Seite.
Wenn ich aus dem Fenster blickte, sah ich DAS!	Und als ich einmal abends gegen 19.45 Uhr aus dem Fenster blickte, konnte ich einen schönen Sonnenuntergang beobachten!

Die Zugfahrten

Dreimal war ich mit Amtrak-Zügen unterwegs, und erwarb dafür den "Amtrak-Rail-Pass". Hier nun die einzelnen Strecken!

1. Fahrt von Boston nach New York (Freitag, 10. September, etwa viereinhalb Stunden):
Boston, MA - South Station
Boston, MA - Back Bay
Route 128, MA
Providence, RI
Kingston, RI
Westerly, RI
Mystic, CT
New London, CT
Old Saybrook, CT
New Haven, CT
Bridgeport, CT
Stamford, CT
New Rochelle NY
New York, NY

2. Fahrt von New York nach Philadelphia (Donnerstag, 16. September, knapp anderthalb Stunden):
New York, NY
Newark, NJ
Newark International Airport, NJ
Metropark, NJ
Trenton, NJ
Philadelphia, PA - 30th Street Station

3. Fahrt von Philadelphia nach Washinton (Sonntag, 19. September, knapp zwei Stunden):
Philadelphia, PA - 30th Street Station
Wilmington, DE
Aberdeen, MD
Baltimore, MD
B. W. I. Airport, MD
Washington, DC

Bedeutung der Abkürzungen:
MA = Massachusetts
RI = Rhode Island
CT = Connecticut
NY = New York
NJ = New Jersey
PA = Pennsylvania
DE = Delaware
MD = Maryland
DC = District of Columbia
 

Ruhe.	Ruhe. Beim Blick aus dem Zug heraus. Ruhe. Auf dem Weg von Boston nach New York.
Blick in den Zug: Fast kein Platz ist besetzt. Viereinhalb Stunden von Boston nach New York. Viereinhalb Stunden schlafen, Musik hören, lesen, entspannen.	Beweisfoto: An "New Haven" bin ich vorbei gefahren. Dort liegt die weltberühmte "Yale University", wo unter anderem der Präsidentschaftskandidat John F. Kerry studierte.