Insgesamt entstanden
auf der USA-Tour knapp 300 Fotos. Fast 100 davon habe ich aussortiert!
Der Rest steht unter
dem Motto "Da war ich auch" auf dieser Seite - und als Ergänzung
zum Tagebuch sind
diese sicherlich ganz spannend! Viel Spaß!
ÜBERSICHT |
Über Philadelphia
Philadelphia hatte auf meiner
Tour gleich mehrere Funktionen. Zwei möchte ich herausheben: Erstens
sollte Philadelphia (der Einfachheit halber ab sofort meist "Philly" genannt)
nach zehn physisch und psychisch anstrengenden Tagen in Boston und New
York eine Ausruhstation in einem guten Hotel sein (war sie auch); und zweitens
sollte Philly die vorerst interessanteste (Washington kam ja noch) Station
auf meiner "US-historischen Tour" sein. Dort wurde immerhin die Unabhängigkeitserklärung
unterzeichnet.
Dementsprechend wird Philly
in den USA auch "Die Wiege der Nation" genannt. Das Konzept der Stadtspitze
wurde in den Achtzigern geändert: Seitdem soll sich in Philly das
"geschäftige Treiben einer Weltstadt mit dem Charme der historischen
Bauwerke" vermischen. Das gelingt sogar zum großen Teil. Aber eben
nicht ganz. Im Vergleich zu Boston / Neuengland, New York und Washington
- den anderen Attraktionen der Ostküste - fällt Philly ein wenig
ab, und nimmt trotz der großen Einwohnerzahl nur 14 Seiten im "Baedeker
USA Nordosten" ein. New York und Washington wurde ein eigener Band gewidmet
(ich erwähnte das in einem meiner Tagebuch-Einträge),
und Boston und Neueengland nehmen den Hauptteil des "USA Nordosten"-Bandes
ein. Dass in Philly über 1,5 Millionen Einwohner leben, fällt
wirklich zunächst kaum auf (zumindest für Leute, die gerade sechs
Tage in New York verbracht haben). Die einzelnen zentralen Stadtviertel
(Old City, Center City, University City, Ben Franklin Parkway) sind durchaus
überschaubar und wirklich nett. Weltstadt-Charme (auch das schrieb
ich in meinem Tagebuch) verbreitet lediglich der maßlos übertriebene
Highway. Philly ist die klassische Stadt zum Durchreisen - abends ankommen,
die lokale Spezialität "Cheese Steak" verdrücken, nachts feiern,
schlafen, tagsüber die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in der
Old City abhandeln - und weiter. Das finde ich ein wenig schade. Die Außenbezirke
Phillys finden im Reiseführer kaum Beachtung. Es ist scheinbar dort
eine klassische Wohnstadt ohne Höhepunkte.
Zum besseren Überblick
noch einmal aus dem BAEDEKER die wichtigsten Daten zu Philadelphia, der
"vergessenen" Metropole der US-Ostküste:
Einwohnerzahl: 1.586.000.
Lage und Allgemeines:
Philly liegt im äußersten Südosten des Bundesstaates Pennsylvanias
an der Grenze zu New Jersey am Delaware River. Die zweitgrößte
Stadt der Ostküste (nach New York) und die fünftgrößte
der USA (nach New York, Los Angeles, Chicago und Houston) gehört zur
verstädterten Atlantikregion zwischen Boston und Washington. Philly
ist ein bedeutendes Wirtschaftszentrum und zum Beispiel führend in
der chemisch-pharmazeutischen Industrie, im Schiffs- und Lokomotivenbau
und in der Erdölverarbeitung. Allein der Hafen beschäftigt 100.000
Menschen.
Bevölkerung:
Wie in den meisten Großstädten der USA haben auch in Philly
Einwanderer aus aller Welt eine Heimat gefunden. Allein 50 Prozent der
Einwohner sind African Americans. Diese Vielfalt ist Grundlage für
das überbordende kulturelle Angebot der Stadt.
Kultur: Mit seinen
zahlreichen Universitäten, Theatern und herausragenden Museen belegt
Philadelphia einen der vordersten Ränge in den USA. Philadelphia ist
auch eine Sporthochburg (wie Boston und New York) und in den wichtigsten
US-Sportarten Football (Eagles), Basketball (76ers), Eishockey (Flyers)
und Baseball (Philies) erstklassig. Die zahlreichen Sportstätten der
Stadt sind in einem eigenen Viertel vereint, dass aber außerhalb
der Innenstadt liegt und ich daher in meiner kurzen Zeit in Philly nicht
besuchen konnte.
Zur Verkehrsführung:
Auch Philadelphia ist schachbrettartig angelegt. Allerdings hatte Stadtentdecker
und -gründer William Penn eine eigenwillige Idee bei der Planung:
Er ließ vier historische Plätze in der heutigen "Center City"
(damals war Philly nicht größer) einrichten.
Philadelphia in Filmen:
Der bekannteste ist sicherlich der "Philadelphia" genannte Film mit Tom
Hanks, mit der berühmten Titelmelodie "Streets of Philadelphia" von
Bruce Springsteen. Ansonsten konzentrieren sich - natürlich - die
Filmer an der Ostküste auf New York und Washington.
Independence National Park / Old City
In diesem Raum wurde am 4. Juli 1776 die Unabhängigkeitserklärung der USA unterzeichnet. Der Stuhl ganz hinten ist der Original-Sessel von George Washington und daher für alle Amerikaner ein Nationalheiligtum. Fast wären die vor diesem Holzgerät niedergekniet... viel hätt nicht gefehlt.
In der kurzen Geschichte
der USA spielt Philadelphia eine entscheidende Rolle - und weil die Geschichte
so kurz ist, sind die Original-Räume und -Häuser noch in ordentlichem
Zustand und gut zu erkunden - eben im "Independence National Park" und
der dazu gehörenden "Old City". Der Erste Kontinentalkongress tagte
1774 in der "Carpenter´s Hall" (100 Meter von der "Independence Hall"
entfernt. Dort erklärte am 4. Juli 1776 Thomas Jefferson während
des Zweiten Kontinentalkongresses die Unabhängigkeit von Großbritannien.
Die Freiheitsglocke ("Liberty Bell") läutete die Unabhängigkeit
ein. Die erste eigenständige Verfassung entstand auf dem Verfassungskonvent
1787, ebenfalls in Philadelphia. Bis die neutrale Hauptstadt Washington
D.C. fertiggestellt war, war Philadelphia von 1790 bis 1800 Hauptstadt
der USA.
Anmerkung zum Park:
Für den Park benötigt jeder Nicht-Amerikaner etwa einen halben
Tag. Für die patriotischen US-Bürger gibt es Touren, die einen
ganzen Tag dauern - und es werden sogar Vorschläge für zwei Tage
gemacht. Wie soll das gehen? So viel gibt es dort gar nicht zu sehen.
Anmerkung zur Old City:
Die "Old City" ist im Stil der "Independence Hall" gebaut worden und enthält
Läden aller Couleur. Außerdem befinden sich hier fast alle wichtigen
und teuren Hotels.
Los geht die Rundtour im kleinen Museum, das zur Freiheitsglocke ("Liberty Bell") führt. Im Museum sind zahlreiche Fotos von berühmten Leuten aufgestellt, die schon neben der Glocke posierten, wie hier (l.) Martin Luther King. | Hipphipphurra, ich präsentiere: Die "Liberty Bell", die gegenüber der "Independence Hall" steht. Sie wurde 1751 hergestellt und erklang 1776 nach Unterzeichnung der Unabhängigkeitserklärung. Ein Sprung führte dazu, dass sie 1846 während der Feiern zu Washingtons Geburtstag das letzte Mal schlug. Seit der 200-Jahr-Feier (1986) hat sie diesen Platz im Pavillon. Der Eintritt ist umsonst - die Kontrollen sind aber hart. | Nach dem Gang zur "Liberty Bell" geht es weiter in Richtung "Independence Hall", das als "Pennsylvania State House" zwischen 1732 und 1756 errichtet wurde. |
Nach einem Besuch in der "Independence Hall" ist es möglich, noch weitere einstmals wichtige Gebäude und Plätze (z.B. "Washington Square") zu besichtigen (oder zu streifen, wie ich es tat), und dann zum "Christ Church Burial Ground" zu spazieren, auf dem das Grab Benjamin Franklins liegt. Der ist neben dem Entdecker und Stadtgründer William Penn der berühmteste Bewohner Phillys. An allen möglichen Stellen wird auf Franklin und Penn verwiesen. So ist das Grab Franklins mit dieser Inschrift an der Wand gegenüber eine Wallfahrtsstätte und darf auf keiner Trolly-Touristen-Busrundtour fehlen. | Abgeschlossen wird die Altstadt Phillys von der "Penn´s Landing Area". Wie der Name schon sagt, ging der Stadtentdecker Penn hier an Land. | Am "Penn´s Landing" am Delaware River befinden sich heute in einer Parkanlage verschiedenste Freizeitmöglichkeiten, die vor allem für die Touristen gedacht sind, die in der "Old City" in einer der teuren Hotels nächtigen. Als ich dort war, kamen mir aber kaum Menschen entgegen - kein Wunder, es hat den ganzen Tag geregnet. Die größte Attraktion soll das "Independence (dieses Wort taucht überall auf) Seaport Museum" sein. |
Center City (Downtown Philadelphia)
Die Haupt-Einkaufsstraße
Phillys ist die "Market Street", was ich alleine als Tatsache schon beachtlich
finde, denn in New York sind alle Straßen Haupt-Einkaufsstraßen.
Hier konzentriert sich vieles auf die "Market Street", die in der "Old
City" beginnt, am "Independence National Park" entlang führt, auf
die im französischen Renaissance-Stil erbaute "City Hall" zuläuft
und sich dann dahinter in Richtung "University City" fortsetzt. Von der
"Market Street" gehen die wichtigsten Quer- und Nebenstraßen ab -
ein Ableger führt zum Beispiel nach "Chinatown" (ja, auch Philly hat
ein Chinatown). Dieses ganze Kuddelmuddel nennt sich "Center City" - und
verdient diesen Namen. Und noch muss ich betonen: Auch dort sieht es wirklich
nicht aus wie in einer Millionenstadt. Okay, es ist größer als
Mülheim, aber erinnert in seiner Geschäftigkeit und Belebtheit
eher an Essen als an Köln oder München.
Das ist die "City Hall". Der Turm ist 167 Meter hoch. Auf der Spitze steht eine elf Meter hohe Statue William Penns. Bis 1988 durfte kein Haus diese Höhe überschreiten, weshalb die Skyline Phillys bis heute überschaubar ist (im Vergleich zu New York zumindest). Gegenüber Boston hat Philly inzwischen die größere Anzahl an Wolkenkratzern zu bieten. Zurück zur "City Hall": Dieses alte Gebäude macht sich sicherlich nicht schlecht im Stadtbild. | An meinem Regentag marschierte ich fast die komplette "Market Street" entlang, die - auf diesem Bild zu sehen - in der "Old City" beginnt. |
An der 30. Straße liegt der Hauptbahnhof Philadelphias, welcher der Einfachheit halber den simplen Namen "30th street station" trägt. Die Bahnhofshalle ist wirklich nett - und würde sich auf der Modelleisenbahnanlage meines Dads gut machen... | Auch in Philly habe ich selbstverständlich die U-Bahn genutzt - an meinem Regentag war das auch mehr als nötig. Im Vergleich zu Boston und New York sind die Bahnhöfe sauber, und wirklich sehr leicht zu verstehen. Die Einwohner Phillys fahren übrigens viel lieber mit dem Bus. |
Am Benjamin Franklin Parkway
Hinter "Center City" schließt sich eine Gegend an, die ich "Rund um den Benjamin Franklin Parkway" nenne. Dieser "Parkway" ist zwar nicht gerade lang, hat aber eine eigene Highway-Abfahrt. Der "Benjamin Franklin Parkway" wurde den Pariser "Champs Elysees" nachempfunden. Er beginnt am "Logan Circle" und führt direkt auf das berühmteste Museum der Stadt, der "Philadelphia Museum of Art" (zwei Sternchen im BAEDEKER) zu. Das Museum besuchte ich allerdings nicht - aus Zeitmangel. Wäre ich noch einen Tag länger in Philadelphia geblieben, hätte ich es mir auch von innen angesehen.
Ein Selbstporträt vor der Philadelphischen
Skyline.
Am "Logan Circle" begann meine Tour, und dort sah ich direkt ein Hochzeitspaar, das sich fotografieren ließ. Der Brunnen soll die drei Wasserstraßen von Philadelphia (Delaware River, Schuykill River, Wissahickon Creek) symbolisieren. | Der "Parkway" führt an einigen weiteren Museen vorbei in Richtung des "Philadelphia Museum of Art", das von 1919 bis 1924 erbaut wurde und mit 400.000 Stücken zu den größten Kunstsammlungen der Welt gehört. Eine große Freitreppe führt zum Haupteingang. Hinter dem Museum beginnt die größte Parkanlage der Stadt ("Fairmount Park"), die ich allerdings links liegen ließ - und die Stadtteile außerhalb der Innenstadt beginnen. |
Von der Freitreppe gibt es einen herrlichen Ausblick auf die bescheidene Skyline Philadelphias rund um die "City Hall" (die an der Penn-Statue ganz geradeaus prima zu erkennen ist). Die Wolkenkratzer wurden erst in den letzten zehn Jahren hochgezogen. Das höchste Gebäude der Stadt nennt sich "One Liberty Place Building" (288 Meter). | Und hier dasselbe Foto mit einem anderen Zoom. Im Vordergrund ist der "Eakins Oval". Darüber steht nichts Besonderes in den Reiseführern. An meinem letzten Abend in Philly und kurz vor meinem allerletzten "Philly Cheese Steak" verweilte ich eine halbe Stunde auf der riesigen Freitreppe und genoss die Aussicht. |
University City
Am Westufer des Schuylkill River beginnt die "University City", in der sich alle wichtigen Unis und Hochschulen der Stadt befinden. Zur Infrastruktur dieses Stadtteils zählen daher selbstverständlich auch eine Menge Wohnheime, Kneipen, Bars und Sportplätze. Hier lässt es sich leben, hier lässt sich studieren, hier lässt sich abschalten. Und das in einer Millionen-Metropole, an einem Ort, an dem von Millionen nichts zu spüren ist. Obwohl es stark regnete, hat mich dieses Fleckchen schon beeindruckt. Die Gebäude erstrecken sich zwischen der 42. und 47. Straße. Zur Erinnerung: Der "Independence National Park" liegt rund um die 6. Straße, die City Hall - glaube ich - in etwa an der 15. Straße, der Hauptbahnhof an der 30.! Die "University City" liegt ein bisschen außerhalb, aber immer noch zentral genug. Weitere Bilder gibt es HIER !
Ich besuchte "University City" am regnerischsten Tag meines Urlaubs, deshalb war leider nicht ganz so viel los auf den Straßen.
Und zum Schluss: MEINE UNTERKUNFT - Comfort Inn Hotel