USA-URLAUB: FOTO-SEITE WASHINGTON
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Insgesamt entstanden auf der USA-Tour knapp 300 Fotos. Fast 100 davon habe ich aussortiert!
Der Rest steht unter dem Motto "Da war ich auch" auf dieser Seite - und als Ergänzung
zum Tagebuch sind diese sicherlich ganz spannend! Viel Spaß!


ÜBERSICHT

1) FOTO-SEITE BOSTON

2) FOTO-SEITE NEW YORK

3) FOTO-SEITE PHILADELPHIA

4) FOTO-SEITE WASHINGTON

WASHINGTON

Über Washington

Es war der Abschluss. Es war ein sehr guter, ja sogar überragender Abschluss meines dreiwöchigen USA-Urlaubs. Aufgrund meiner Erfahrung als Alleinreisender, aufgrund des mehr als überragenden Wetters, aufgrund der soliden Unterkunft, konnte ich Washington so gut wie keine andere Stadt erleben und entdecken - und blieb doch ein wenig ratlos zurück. Denn Washington war die seltsamste Stadt meines Urlaubs. Eine Stadt, die eigentlich keine richtige Stadt ist, sondern ein Zwangs-Konstrukt, das überwiegend aus Einwohnern besteht, die nicht ihr komplettes Leben hier verbringen und eigentlich nur so schnell wie möglich wieder verschwinden wollen; egal, ob es Beamte, Arbeiter oder Studenten sind. Washington ist die für die Politik wichtigste Stadt der Welt - und hat sich daher ein absolut überhebliches Stadtbild verpasst, das jeden einfach nur abschreckt. Und Washington hat auf der anderen Seite auch zwei Stadtteile (Anacostia, Southeast - hab ich beide nicht besucht), die zu den ärmsten der USA gehören und die höchsten Verbrechensraten vorweisen. Washington ist im politischen System der USA ein Nichts, gehört zu keinem Staat und wird vom Kongress mitverwaltet. In den vielen Krisenzeiten der USA (vor allem während der Rassenunruhen und während des Vietnam-Kriegs) war Washington das Zentrum der wütenden Demonstrationen. Doch nicht alles in Washington ist schlecht. Stadtteile wie Adams-Morgan und Georgetown erinnern nicht an die Politik, die rund um die Pennsylvania Avenue geplant wird.

Zum besseren Überblick noch einmal aus dem BAEDEKER die wichtigsten Daten zu Washington, der seltsamsten Stadt meines Urlaubs:
Einwohnerzahl: 572.000 (es waren schon einmal mehr, doch viele Familien sind in den letzten Jahren in die Vororte ausgewandert, die inzwischen die Millionen-Grenze weit überschritten haben).
Lage und Allgemeines (laut Baedeker: Weltpolitisch geht nichts ohne Washington. Zwangsläufig scheiden sich die Geister an dieser Stadt (sag ich doch), selbst in den USA. Amerikanische Patrioten halten ihre Hauptstadt als Horst der amerikanischen Demokratie in Ehren. Ultrakonservative Landsleute sehen in ihr nicht erst seit der Lewinsky-Affäre einen Sündenpfuhl. Und dank Hollywood denkt die ganze Welt bei Washington an Verschwörungstheorien, gekaufte Spitzenpolitiker und Schreibtischtäter. Auch mit einigen anderen Begriffen kann jedes Kind (nicht nur der USA) etwas anfangen. Watergate, Supreme Court, CIA, FBI und Pentagon stehen für Amerikas Macht und Ohnmacht, für ein politisches System und den viel zitierten "American Way of Life". Stilecht heißt Washington jeden seiner 20 Millionen Besucher mit jeder Menge Marmor, das sich in ausgedehnten Wasserflächen spiegelt, willkommen. Wolkenkratzer und Bürotürme fehlen hier, das neoklassizistische Washington gibt es formell und traditionsgebunden. Eben eine etwas andere Stadt mit einer etwas anderen Architektur, einer etwas anderen Planung und etwas anderen Einwohnern.
Bevölkerung: Bei allen Erfolgen der Bürgerrechtsbewegung (Stichwort Martin Luther King) bleibt Washington eine entlang ethnischer und wirtschaftlicher Grenzen geteilte Stadt. 65 Prozent der Einwohner von DC sind schwarz, ein Viertel ist weiß. Zwei Drittel verdienen weniger als 32.000 Dollar im Jahr und leben in Stadtvierteln mit ausschließlich schwarzer Bevölkerung. Wer mehr verdient, ist meist weiß und lebt in weißen Vierteln. Der Austausch zwischen beiden beschränkt sich in der Regel auf berufliche Kontakte: Gesellschaftlich gehen Weiße und Schwarze meist getrennte Wege. Washingtons größter Arbeitgeber ist übrigens - wen wunderts - die Regierung.
Kultur: Tausende Kunstliebhaber pilgern jährlich nach Washington. Anziehungspunkte sind die einzigartigen Sammlungen und Museen der Hauptstadt. Im Gegensatz dazu steht der Widerspruch, dass sich in Washington und Umgebung kein nennenswertes Zentrum bildender Künstler etabliert hat. New York ist und bleibt für Künstler und Galeristen dier Kunstmetropole. Die Theaterszene der Stadt ist auch überschaubar. Bekannt ist Washingtons Kunstszene für die Jazzlegenden Billie Holiday, Ella Fitzgerald und Duke Ellington.
Zur Verkehrsführung und Geschichte der Stadt: Boston, Philadelphia und New York wurden entdeckt, und sukzessive sammelten sich die Siedler. Und Washington? Washington wurde geplant, war eine Zweckgründung, am Reißbrett entworfen. Seit dem gewonnenen Unabhängigkeitskrieg war die US-Regierung Ende des 18. Jahrhunderts auf der Suche nach einer neutralen, festen Bleibe. Die Wahl fiel 1790 auf ein 100 Quadratmeilen großes Gelände am Potomac River, unweit vom Landsitz George Washingtons entfernt. Das Gelände wurde aus den Staaten Maryland und Virginia ausgegliedert und "District of Columbia" genannt. Washington beauftragte den Pariser Architekten Pierre Charles L'Enfant mit der Planung des Stadtgebiets. Er dachte anders als die schachbrettgewohnten Amerikaner und ließ Diagonalen durch rechtwinklig verlaufende Straßen schneiden und breite Avenuen von runden Plätzen anstrahlen. Auch die neoklassizistische Bauweise geht auf die (meiner Ansicht nach größenwahnsinnigen) Planungen Washingtons und L'Enfants zurück. Übrigens: Im Jahr 1800 waren das Kapitol und das Weiße Haus fertig und der Kongress konnte in seiner neuen Hauptstadt seine Arbeit aufnehmen. Die Stadt begann zu wachsen.
Washington in Filmen: In so vielen Filmen - ob aus Hollywood oder nicht - gibt es Szenen aus Washington, dass keiner herausgehoben werden kann. Jüngste Beispiele sind "Hello Mr. President" (1995), "Independence day" (1996), "Wag the dog" (1997) oder vorher schon "Forrest Gump" (1994), "Die Unbestechlichen" (1976), "JFK - Tatort Dallas" (1991), "In the line of fire" (1993) und und und. Im Baedeker steht: "Keine andere Stadt der Welt wird täglich so oft gefilmt wie Washington, nicht nur über die Fernsehschirme flimmern die Bilder aus der Stadt".

"Downtown"

Mit "downtown" bezeichne ich ganz frech das "politische" Washington mit all den wichtigen Gebäuden rund um die "Pennsylvania Avenue", die direkt vom Weißen Haus zum Kapitol führt. Ich werde nie vergessen, wie ich an meinem ersten Tag in Washington, es war ein Sonntagmittag, durch die völlig verlassene Innenstadt spazierte. Kein Restaurant hatte geöffnet, kein Laden, es war absolut tote Hose... das war mein erster, aber nicht letzter seltsamer Moment in Washington.
Wie dem auch sei: Als ich den halbtägigen Spaziergang bis zum "Capitol Hill" und zurück, also durch das politische Washington, beendet hatte, war ich sehr froh. Nix für mich!

Das "Washington Monument" ist ein Wahrzeichen der Stadt - und es dient immer noch als Gradmesser für die Höhe der Gebäude. Das Kapitol und das Monument müssen weithin sichtbar sein. Leider war das Monument aufgrund von Bauarbeiten nicht zu besteigen. Es ist mit 183 Metern das höchste Gebäude der Stadt und war erst nach 35-jähriger Bauzeit (1883) fertig.
 
"Capitol Hill", Teil 1: Mein erster Spaziergang in Washington führte mich bei strahlend blauem Himmel zum berühmten "Capitol", dem Regierungssitz der USA. Auf dem großen Gelände arbeiten rund 20.000 Menschen. Ursprünglich - das sagt der Name auch - war dies ein Hügel, auf dem George Washington 1793 den Grundstein legte. "Das ist ein Sockel, der auf ein Denkmal wartet", sagte L'Enfant über diesen Ort. Im "Capitol" tagen Senat und Repräsentenhaus. Aufgrund des Wetters, der zahlreichen Kontrollen und weil ich meinen Reisepass im Hotel vergessen hatte, verzichtete auf einen Besichtigungsversuch. Stattdessen verweilte ich einen kurzen Moment an der "National Mall", wie diese Ecke auch genannt wird, und beobachtete die zahlreichen Gruppen, die am "Capitol" auf und ab marschierten.
Das ist der Blick von der Treppe des "Capitols" in Richtung Washington Monument. Schon dieses Gebäude wirkt von außen sehr unwirklich und übertrieben pompös. Das hier ist der "Library of Congress", die größte Bibliothek der Welt, die 100 Millionen Bücher, Manuskripte und Mikrofilme umfasst. In insgesamt drei Gebäuden werden die Schätze in 850 Regalkilometern aufbewahrt.
Wie ein Plastikmodell vor blauer Pappe wirkt das Gebäude des "Supreme Court" auf diesem Bild, oder? Der "Supreme Court" liegt direkt neben dem "Capitol" und dem "Library of Congress" auf dem "Capitol Hill" und ist die letzte Instanz im Staat. Im Jahr werden dort etwa 6000 Fälle vorgebracht. Genug vom "Capitol Hill"... auf dem Weg zum Weißen Haus passiert jeder - ob Tourist oder Beamter - das "Old Post Office", das 1899 erbaut wurde. Heute bietet es 50 Läden und einen "Food Court", der an die Oase im Centro Oberhausen erinnert. Ich war leider am späten Nachmittag da. Nachmittags sollen dort zahlreiche Regierungsbeamte speisen.
Auf der Pennsylvania Avenue vom Capitol in Richtung "White House" liegt das J. Edgar Hoover Building", in dem der FBI residiert. Im Baedeker wird das Gebäude zurecht als "hässlicher Betonklotz" bezeichnet. Der Namensgeber Hoover entwickelte das FBI von einer Schreibstube zu einer perfekt funktionierenden Verbrechensbekämpfungs- und Überwachungsmaschine. Hauptaufgabe ist der Schutz vor Spionage und Terrorismus. Wisst Ihr jetzt, warum mir das "offizielle" Washington überhaupt nicht passt? Straßenblock neben Straßenblock ist voll mit wahnsinnig prahlerischen neoklassizistischen Marmorgeräten; daneben stehen dann Beton-Zweckbauten - und überall laufen Anzugträger rum. Wenn das gute Wetter nicht gewesen wäre... Dieses Tor... naaaaa, wir raten alle zusammen... gehört zu? Richtig, "Chinatown". Das beginnt am äußersten Rand der Innenstadt und ist bei weitem nicht so groß wie das in New York. Bei weitem nicht.

The White House

Das Weiße Haus ("The White House") muss ich wohl niemandem mehr vorstellen.
Vielleicht noch kurz ein paar Daten: Die Bauarbeiten begannen 1792, so dass George Washington der einzige US-Präsident war, der nicht dort wohnte. Den einprägsamen Namen erhielt das Weiße Hause nach dem Krieg von 1812. Im Jahre 1814 von britischen Truppen angezündet, wurden die Brandspuren an dem bis dahin braunen Sandsteinbau mittels weißer Farbe getilgt. Im Laufe der Jahre wurde es mehrfach erweitert und hat inzwischen 132 Zimmer für den rund 200-köpfigen Beraterstab des Präsidenten. Jeder US-Präsident brachte seinen eigenen Stil für seine Bedürfnisse mit. Eine "White House"-Tour gab es auch, aber die Bedingungen für eine Teilnahme waren mir ein wenig zu hoch (und... wie gesagt: das Wetter zu gut).
 
Mein erster Abend in Washington: Mit Blick auf die Vorderansicht des Weißen Hauses telefonierte ich mit Thommy in Trier und diskutierte über die Situation des VfL Bochum (und entwarf dabei den "worst case", der tatsächlich so eintraf - erinnerst Du Dich, Brüderken?). Mein erster Abend in Washington, Teil 2: Auf der großen Wiese vor dem Weißen Haus versammelte sich eine große Schar von Jugendgruppen. Ich pflanzte mich auf eine Bank und sammelte ein bisschen Körperfarbe. Und nun noch einmal die berühmte Hinteransicht des Weißen Hauses mit mir... an meinem ersten "ganzen" Tag streifte ich das Weiße Haus auf dem Weg vom "Capitol Hill" in Richtung "West Potomac Park".

West Potomac Park (mit allen Memorials)

An der Forrest-Gump-Gedächtnisstelle ("Reflecting Pool") sehe ich nach stundenlangem Spazierengehen ganz schön geschafft aus...

Die zahlreichen Parks und Wasserflächen waren von Washington und L'Enfant geplant. Dass aus dem West Potomac Park aber einmal ein für die ganze USA bedeutsamer Memorialpark würde, konnten die beiden Stadtplaner nicht ahnen. Nach und nach entstanden hier bedeutsame Denkmäler, die in keinem US-Reiseführer fehlen, die auf nahezu jeder Postkarte Washingtons auftauchen und die in verschiedenster Weise filmisch verewigt sind.
 
Das bedeutendste "Symbol" für die Stadt ist das "Lincoln Memorial", für den 1865 erschossenen US-Präsidenten, in dessen Amtszeit die Abschaffung der Sklaverei. Von Außen sieht das Memorial so aus wie viele Gebäude in dieser Stadt: maßlos überschätzt. Doch in diesem "Tempel", der 1911 errichtet wurde, hockt eine sechs Meter hohe Statue von Abraham Lincoln, die tatsächlich Respekt einflößt. Lincoln schaut auf den "Reflecting Pool". 1963 hielt Martin Luther King vor dem "Lincoln Memorial" seine berühmte "I have a dream"-Rede. Hier hatte ich erstmals das Gefühl, an einem historisch bedeutsamen Ort zu stehen. "In Boston und Philadelphia wurde die US-Unabhängigkeit geplant - und hier in Washington wird sie umgesetzt", lauteten meine Gedanken. Ebenfalls im West Potomac Park und gar nicht so weit vom "Lincoln Memorial" entfernt liegt das "Vietnams Veterans Memorial", das seit 1982 dort existiert. Auf 81 Meter langen schwarzen Wänden stehen die Namen der 58.209 gefallenen amerikanischen GI´s in Vietnam.
19 lebensgroße Soldaten auf Nachtpatrouille bilden einen ganz beachtlichen Anblick am "Korean War Memorial", das 1995 eingeweiht wurde. Dieses Memorial erinnert an die 1,5 Millionen US-Soldaten... ... die im Korea-Krieg kämpften.
Vom "Lincoln Memorial" ist es nur ein Katzensprung bis zum Potomac River und zu riesigen Rasenflächen, die für Sportaktivitäten verschiedenster Art genutzt werden können. Bis zum "Roosevelt Memorial", dem neusten im West Potomac Park, dauert es aber noch zehn Fuß-Minuten. Präsident Clinton weihte dieses Denkmal 1997 ein, nach 50 Jahren diplomatischen Tauziehens. Roosevelt war der einzige, der vier Amtszeiten absolvierte und die USA durch den 2. Weltkrieg führte. Dies hier ist das später entstandene Denkmal Roosevelts, das ihn in einem Rollstuhl zeigt (er litt an Polio). Der "eigentliche" Höhepunkt des Roosevelt Memorial ist diese Statue. Drumherum besteht das Denkmal aus kleinen Wasserfällen und glatten Wänden mit Roosevelt-Zitaten. Nett gemacht!
Vom Roosevelt-Memorial führte mich mein Rundgang weiter bis zur Kuppel des "Jefferson Memorial" (zu Fuß weitere 15 Minuten, und das bei über 30 Grad). Das Mahnmal am Südufer des "Tidal Bassin" (einem Ausläufer des "Potomac River") wurde 1943 eingeweiht. John Russell Pope nahm Rücksicht auf Jeffersons Vorliebe für Rundbauten. Die Statue des Politikers, Philosophen, Wissenschaftlers und Architekten ist sechs Meter hoch. Auf der Treppe vor dem "Jefferson Memorial" ruhte ich mich mit Blick auf das "Washington Monument" aus - und beendete meinen anstrengenden Rundgang mitten durch die Geschichte der USA und durch den politischen und offiziellen Teil Washingtons.

Smithsonian Museums

Diesen Hut (l.) trug Abraham Lincoln 1865, als er im Washingtoner "Ford´s Theatre" erschossen wurde (das Theatre ist mit der Original-Loge übrigens zu besichtigen). Rechts liegt die Todesmaske von Lincoln - zu sehen im "National Museum of American History".

Fast schon einen eigenen Stadtteil bilden die "Smithsonian Museums". Insgesamt 16 Museen mit Weltklasse-Format (und das ohne Übertreibung) sind umsonst zu besichtigen, und zwei Tage können dort spielend und ohne Langeweile umgehen (es lohnen sich auch ein zweiter, dritter und vierter Besuch, ist ja schließlich alles umsonst). Gründer war James Smithson. Der britische Wissenschaftler schenkte dem noch jungen US-Kongress nach seinem Tod vier Millionen Pfund - mit der Auflage, eine Bildungseinrichtung zu gründen. Erst 1846 beschloss der Kongress dann die Gründung eines Naturkundemuseums mit Forschungszentrum im noch nicht allzu bebauten Washington. Nun locken die "Smithsonian Museums" jährlich 30 Millionen Besucher an. Mehr als 140 Millionen Kunstwerke und Ausstellungsobjekte lagern in den Mauern. Ich pickte mir drei Museen heraus...
 
Zum ersten nämlich das "National Museum of American History", eine zuweilen skurrile, aber immer unterhaltsame Präsentation unterschiedlichster Utensilien der US-Geschichte. Höhepunkt ist die Etage mit Exponaten der bisherigen Präsidenten (von Lincolns Hut bis zu Clintons Saxophon) und der First Ladies (nuuuur Kleider). Nebenan liegt das berühmte "National Museum of Natural History", durch das ich in kürzester Zeit durchjagte. Diese Ausstellung ist vor allem bei Kindern sehr beliebt und bietet - natürlich - auch Dinosaurier. Das Foyer dieses Museums bewacht ein Dickhäuter... Der Baedeker gibt auch diesem Museum zwei Sternchen und nennt es sogar "spektakulär".
Richtig spektakulär fand ich mein drittes und letztes Museum, nämlich das "Natural Air and Space Museum", eines der populärsten Museen der Welt. Hier stellte ich fest, dass ich eher auf wissenschaftliche als auf künstlerische Museen stehe. Auf drei Stockwerken sind historische Fluggeräte zu sehen - oder auch (wie hier) die Fahrzeuge der Apollo-Missionen, die auf dem Mond landeten. Bekanntestes Exponat ist die "Spirit of St. Louis", das Flugzeug, in dem Charles Lindberg als erster Mensch den Atlantik überquerte. Die ersten Menschen im All waren Glenn (USA, l.) und vorher der Russe Gargarin (r.). Ihre Raumanzüge sind natürlich auch zu bestaunen.

Adams-Morgan / Foggy Bottom

Das Viertel "Foggy Bottom" bildet den Übergang vom politischen Washington ins wohnliche Washington. Hier liegen die "George Washington University" (näheres dazu HIER), die für die jugendlichen Gesichter auf den Straßen sorgt, hier befindet sich aber auch der zur traurigen Berühmtheit gelangte Appartementblock "Watergate" (im Bild oben). In Foggy Bottom treffen sich - heißt es - in den Restaurants abends die Regierungsbeamten und Einheimischen zum privaten Dinner. Ganz anders ist da Adams-Morgan...

Adams-Morgan ist laut Baedeker das "multikulturelle Amüsierviertel" - tagsüber eher dröge, aber nachts ein Tollhaus aus Restaurants verschiedenster Nationalitäten sowie Nachtclubs. Bei mir passte es nicht anders, so dass ich gegen 12 Uhr mittags durch Adams-Morgan schlenderte, aber schon um diese Zeit wusste ich: An diesem Ort, vor allem an der "Columbia Road", kommt kein jugendlicher Washingtoner vorbei, der abends mal um die Häuser ziehen möchte.
Doch dieser Stadtteil ist nicht nur das Partyviertel. Im Gegenteil... in Adams-Morgan liegen auch attraktive, aber teure Wohnviertel mit schönen Reihenhäusern und gepflegten Vorgärten, wie ich sie in New York nicht gesehen habe.
 
Adams-Morgan, Teil 1: Das ist ein Beispiel für eine Reihenhaus-Straße... ... und das ist Adams-Morgan, Teil 2 mit einem Beispiel für einen liebevoll gepflegten Vorgarten, den es dort an jeder Ecke gibt.
Adams-Morgan, Teil 3: Hier passen die Nachbarn noch aufeinander auf, wie diese Schilder glaubhaft versichern sollen. Adams-Morgan, Teil 4: Auf der "Columbia Road", an der Ecke zur 18. Straße, befindet sich die große Restaurant- und Barszene mit Läden aus allen Ländern, Ecken und Gegenden der Welt. Es liegt zu Fuß etwa 30 Minuten vom Weißen Haus entfernt (und etwa 35 bis 40 von meinem Hostel).

Georgetown

Von Adams-Morgan führte mich ein Ausflug in den ungewöhnlichsten Stadtteil Washingtons. "Georgetown" hat mit dem Rest überhaupt nichts zu tun, obwohl der zu Fuß nur 30 Minuten entfernt liegt. Vielmehr wirkt "Georgetown" wie eine Strandhochburg, an dessen Hauptstraße sich die Surfer nach einem anstrengenden Vormittag bei einem kühlen Cocktail erholen. In Georgetown gibt es alte Häuserreihen, rot gepflasterte Bürgersteige und nur wenige Menschen, die dafür aber doppelt so nett sind. Den Besuchern bieten sich hier erstklassige Einkaufsmöglichkeiten und den an der unglaublich malerischen "Georgetown University" lernenden Studenten ruhigste Konzentrationsmöglichkeiten.
 
Die "M Street" ist die Hauptstraße "Georgetowns". An ihr reiht sich ein Restaurant an nächste... zwischendurch ist auch mal eine Boutique verstreckt. Von der "M Street" gehen schöne Gassen ab... ... wie zum Beispiel diese hier. Die "Georgetown University", die versteckt in der Nähe eines Waldes liegt, ist besonders fotogen. Sie wurde 1789 gegründet und zählt zu den ältesten Hochschulen der USA. Die strenge viktorianische Architektur diente als Kulisse in Roman Polanskis "Der Exorzist". Auf dem Campus habe ich mich unter die Studierenden gemischt...

Arlington (liegt schon im Bundesstaat "Virginia")

Berühmt, berühmter, Arlington: Das schlichte Grab John F. Kennedys (l.) ist noch bekannter als die stillen Grabsteinreihen von 245.000 hier bestatteten Soldaten.

Eigentlich war der "Arlington National Cemetry" ein ganz normaler Friedhof. Doch von Jahr zu Jahr, von Krieg zu Krieg, wurden hier immer mehr amerikanische "Nationalhelden" bestattet, insgesamt liegen inzwischen 245.000 Soldaten aller Ränge hier. Und nicht nur die endlosen Felder weißer Grabsteine machten den Friedhof berühmt. Zur Pilgerstätte, zu einem Wallfahrtsort, zu einem der touristischen Höhepunkte in den Washingtoner Reiseführern wurde der Friedhof mit der Beerdigung des 1963 ermordeten US-Präsidenten John F. Kennedy. "Heute kennt jeder Kinogänger den Friedhof mit den endlosen Reihen weißer Kreuze und den feierlichen Militärbegräbnissen mit Fahnen-Appell und Salutschüssen aus Hollywood-Filmen", schreibt der Baedeker. Und so kommen Tag für Tag, Stunde für Stunde, die Reisebus- und Trollyladungen - und von einer Friedhofsruhe ist dann keine Spur mehr. Wenigstens verbietet (wirklich!) ein Schild das Kaugummikauen. Wenigstens das...
... damit das nicht falsch rüberkommt: Eine Reise wert ist Arlington auf jeden Fall, entweder zu Fuß (vom "Lincoln Memorial" etwa 30 bis 35 Minuten) oder mit der U-Bahn (10 Minuten). Bei schlechtem Wetter (ich hatte gutes, erwähnte ich das schon???) bietet sich auch ein Spaziergang zum nur wenige Meter vom Friedhof entfernt liegenden "Pentagon" an.
 
Ein Wallfahrtsort ist das schlichte Grab der Familie Kennedy, in dem John F. (l.) und Jacky (r.) liegen und hinter dem eine ewige Flamme lodert. Ruhe und Besinnung ist dort aber nur kaum möglich, da im Schnitt alle zehn Minuten eine große Reisegruppe anrollt. Immerhin zeigt dieses Bild die symbolische Lage der Kennedy-Grabstätte: Es liegt in der Verlängerung des Lincoln Memorials... Nachts soll man vom Lincoln Memorial die ewige Flamme sehen können. Ein paar Schritte entfernt liegt das noch schlichtere Grab von Robert Kennedy, der 1968 ermordet wurde.
Überblick über Arlington: Offiziell gehört Arlington zwar zu Virginia, aber überall wird es wie ein Teil von Washington behandelt. Der Architekt und Stadtentwickler Pierre Charles L'Enfant "thront" heute über der von ihm entworfenen Stadt, die wohl erst jetzt ganz langsam so aussieht, wie er sich das vorstellte. 245.000 Soldaten liegen auf dem "Arlington Cemetry" - und hinten, im Pentagon (dessen Ecken hinter den Bäumen hervorragen), werden die nächsten Kriegstoten geplant. Merket Euch: KRIEG IST IMMER FALSCH!!!
Am "Grab des unbekannten Soldaten" erlebte ich einen Dienstwechsel mit - mit dem ganzen Soldaten-Krimskrams. Das ist das - komischerweise architektonisch übertriebene - "Grab des unbekannten Soldaten" von außen. Auch der ehemalige Box-Weltmeister Joe Louis liegt in Arlington.

Dulles International Airport (liegt auch in "Virginia")

Am 24. September, einem Freitag, war mein USA-Urlaub zu Ende. Am 19. Tag packte ich meinen dicken Rucksack zum letzten Mal zusammen und begab mich auf den Weg zurück nach Mülheim. Vor mir lag ein Nachflug von Washington bis Amsterdam, ein Samstagmorgenflug von Amsterdam bis Düsseldorf und das Bundesligaspiel VfL Bochum gegen Werder Bremen. Alles ging gut, und ich beendete meine Bewährungsprobe ohne jegliche Schwierigkeiten und mit einer Menge persönlicher, interessanter Erfahrungen im Gepäck.
 
Eins von vielen Hinweisschildern... Der International Airport liegt 42 Kilometer außerhalb von Washington im Bundesstaat "Virginia". Die Busfahrt dorthin (die ich niemals vergessen werde), dauerte ganz schön lange... ... aber dennoch kam ich viel zu früh an, so dass an "meinem" Gate noch nichts los war und ich ein paar Stunden noch dumm rumhing. Ach hätte ich doch einen Fußball dabei gehabt...

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Diese Seite wurde zuletzt geändert am 24.10.2004
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