Der erste Löwen-Text

Im Frühjahr 1994 berichtete ich für die Mülheimer Woche über das Landesligaspiel zwischen dem altehrwürdigen 1. FC Mülheim (18 Jahre nach dem letzten Zweitligaspiel) und Duisburg 1900 (3:1) – meiner erster Bericht überhaupt über eine Mannschaft, die nicht VfB Speldorf hieß. Ritual nach allen FC-Heimspielen: Ich fuhr mit dem Fahrrad nach Styrum und hielt auf dem Rückweg am Nikolaus-Grill an der Duisburger Straße. Einmal Pommes, Currywurst, Majo bitte…

Einige Tippfehler (alte/neue Rechtschreibung) sind korrigiert (bestimt nicht alle), die Vorschau auf das nächste Spiel habe ich gelöscht, daher das Zeichen (…).

Das Landesliga-Team des 1. FC Mülheim gewann aufgrund einer starken Schlussoffensive gegen die abstiegsbedrohte Mannschaft von Duisburg 1900 mit 3:1 (0:0).

Leider schlug der kurzfristig benannte Spieltermin am Samstag nicht ein: lediglich 120 Zuschauer kamen zur Moritzstraße.

Sorgen hatte also nicht nur der Schatzmeister, auch Coach Toni Burghardt wuchsen graue Haare: Neben Markus Rauschtenberger (Handverletzung) fielen Udo Rößler (Rückenprobleme) und Raschid Kartiou (Knie) aus. So saß neben Ersatzkeeper Marko Fuchs nur Roberto Piazza auf der Reservebank.

Und in der ersten Hälfte sah das Spiel der Löwen trostlos aus: Sie standen zwar hinten gut, scheiterten mit ihren Angriffen aber immer wieder an der DSV-Abwehr, die von Libero Andreas Kühn clever dirigiert wurde. Hier zeigte sich wieder das, was Burghardt kritisierte: „Wenn wir das Spiel auf den Ascheplatz verlegen, nehmen wir uns selbst den Heimvorteil.“ Der Platz ist nämlich sehr klein, und für Gäste-Teams ist es leicht, ohne Gegentor zu bleiben. Also: eine schwache erste Hälfte.

Die zweite Halbzeit begann zum Glück besser für die Styrumer: Gleich in der 47. Minute nutzte Markus Osterfeld eine Schusschance zu seinem dritten Saisontreffer. Und zudem schieden mit Ralf Balsam und Helge Funnemann gleich zwei DSV-Routiniers verletzt aus. Dass den Gästen dennoch der Ausgleich gelang, hatten sie einem haarsträubenden Deckungsfehler der Löwen zu verdanken. Karsten Kemnitz kam nach einer Flanke von Volker Dörr frei zum Kopfball und machte das 1:1.

Die 1900er konnten nun wieder hinten dicht machen und hatten vorne mit Andreas Dufen einen Stürmer, der den Ball exzellent halten und damit Zeit schinden kann. So musste Burghardt zum letzten Mittel greifen: Für Mittelfeldspieler Markus Steuke kam Stürmer Piazza (63.). Und der empfahl sich mit einer schwungvollen Partie für weitere Einsätze, denn dank Piazza rissen sich die Löwen zusammen, kamen durch Holger Wiederhold (75.) und Achim Meyer (82.) zu weiteren Treffern. Der Sieg hätte in der tollen Schlussoffensive sogar noch höher ausfallen können und war „dank der 2. Halbzeit verdient“, so Burghardt.

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