URLAUB 2004 IN FINNLAND, Teil 1: Turku und Naantali
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Meine sechstägige Finnland-Tour wird auf dieser Homepage nicht ganz so ausführlich behandelt.
Ihr müsst Euch mit ein paar schönen skandinavischen Eindrücken begnügen!


ÜBERSICHT

1) Turku

2) Naantali

3) Rückfahrt

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TURKU

Turku also... der letzte Teil meines Sommerurlaubs 2004. Ein lange geplanter Teil, ein in etwa bekannter, aber doch unbekannter Teil. Björn - mein ältester Freund, wir kennen uns schon seit paffzig Jahren - hat es für vier Monate nach Finnland verschlagen, und da ist es doch eine Ehrensache, dass ich mal vorbeischaue, um zu gucken, was der Pappkopp da so treibt...
... eigentlich hatte ich vor, an den insgesamt fünf Tagen nicht nur "vor Ort" zu bleiben, sondern auch Ausflüge nach Helsinki, Tampere und Tallinn zu unternehmen, doch aus Stress-, Lust- und Geldgründen schoss ich alle drei Ausflüge in den Wind. In Helsinki und Tampere war ich jeweils schon zweimal, und Tallinn wäre absolut aufwändig geworden: neun Stunden Fahrt für zwei Stunden spazieren - und das für viel Geld!
Aber die Tage in Turku waren sehr erholsam, sehr lehrreich, sehr schön, der passende Abschluss meiner Urlaube, die optimale Vorbereitung auf den harten Alltag.
Nun mal rein in meinen Fotoroman, der Euch vielleicht einen kleinen Einblick über Turku und meine kleine Reise mit der anstrengenden Rückfahrt verschafft!

Zur Stadt

Gebiet: SÜDWESTFINNLAND
Einwohnerzahl: 174.000 (fast auf den Kopf genauso viele wie Mülheim)
Postleitzahl: FIN-20100
Telefonvorwahl: 921

Lage und Allgemeines:
Das südfinnische Turku (schwedisch Abo, sprich: Obu), die älteste Stadt und ehemalige Hauptstadt Finnlands, hat etwa fünf Prozent schwedischsprachige Einwohner und ist ein beliebtes Reiseziel für Besucher aus dem benachbarten Schweden. Es liegt an der Mündung des Aurajoki in den Bottnischen Meerbusen, die durch mehrere größere Inseln und zahllose Schären geschützt ist. Turku ist Verwaltungssitz der Provinz Turku-Pori und Sitz des lutherischen Erzbischofs von Finnland. Ferner gibt es dort eine finnische und eine schwedische Universität, eine Handelshochschule sowie schon seit 1623 ein Oberlandesgericht. Als Im- und Exporthafen hat Turku zusammen mit Naantali einen lebhaften Schiffsverkehr. Die bedeutende, meist im Weichbild angesiedelte Industrie umfasst u.a. eine Schiffswerft, Maschinenfabriken, Nahrungsmittelverarbeitung, Textilwerke.
Geschichte:
Die Stadt liegt etwa dort, wo Nachfolger der schwedischen Wikinger Mitte des 12. Jahrhunderts an Land gingen und zur Eroberung des heutigen Finnland ansetzten. Der schwedische Name bedeutet "Wohnplatz am Fluss", der finnische "Marktstätte". Das Gebiet um die Stadt herum erhielt später den Namen "Eigentliches Finnland". König Gustav Wasa verlieh Turku 1525 die Stadtrechte. 1630 legte Gustav II. Adolf durch Stiftung eines Gymnasiums, das seine Tochter, Königin Kristina, 1640 zur Hochschule erweiterte, das geistige Fundament für Finnlands erste Universität. 1743 wurde hier der Frieden geschlossen, der einen zweijährigen Krieg zwischen Russland und Schweden beendete. 1809 fiel die Stadt mit ganz Finnland an Russland. 1819 wurde der Sitz des finnischen Senats und 1827 nach einem verheerenden Brand auch die Universität nach Helsinki verlegt. Im selbständigen Finnland wurde 1918 als Stiftung eine neue schwedischsprachige Universität und 1920 als staatliche Institution eine finnischsprachige Universität gegründet. Turku nahm spürbar neuen Aufschwung. Dieser ist noch stärker seit Ende der 50er spürbar. Lange Zeit war die Stadt Zentrum des Schiffsbaus für Eisbrecher und andere Spezialeinheiten. In den 70er Jahren nahm der Reiseverkehr an Bedeutung zu.
Sport:
Okay, Turku ist genauso groß wie Mülheim - hat aber für Finnland eine deutlich höhere Bedeutung als Mülheim für Deutschland. Besonders offensichtlich ist dies im Sport. Wir haben nur den HTC Uhlenhorst und den VfB Speldorf zu bieten, Turku hingegen zwei Fußball-Erstligisten (Turku PS, Inter Turku) und den Eishockey-Rekordmeister (Turku PS) - und Finnland ist eine Eishockey-Nation!!

Zu meinem Kurz-Urlaub

Was ein Erasmus-Student in Turku erleben kann:
Es ist ja altbekannt. Viele Studenten wollen eine Auslandserfahrung im Rahmen desselben erleben. Schön und gut, hätte ich auch machen sollen - aber MIST, jetzt ist´s zu spät. Jedenfalls hatten Björn und die anderen auf seinem Flur und in seinem Wohnheim die goldene Idee, es über Erasmus in Finnland zu versuchen. Erasmus fördert eine bestimmte Anzahl von Studenten (das genaue Prozedere erkläre ich hier nicht) mit einem kleinen Geldbetrag pro Monat - und organisiert in der jeweiligen Stadt Veranstaltungen. Die beliebtesten Erasmus-Städte liegen - wen wunderts - im Süden Europas. Während JEDER nach Barcelona will, zieht es derweil nur wenige in den nördlichsten Norden. "Im Sommer ist´s zu mückig, im Winter zu kalt - und die Jahreszeiten Frühling und Herbst existieren da sowieso nicht", bekam und bekomme ich stets zu hören. Falsch, alles falsch!
Studieren in Turku ist sicherlich etwas eigen. Turku ist keine Weltstadt, keine Metropole - und es ist nicht mal eine Weltstadt oder eine Metropole in der Nähe. Die Sehenswürdigkeiten der Stadt sind innerhalb von fünf Tagen erkundet - und nochmal zwei Wochen später sind auch die wichtigsten Kneipen und Discos abgearbeitet. Langweilig wird es aber trotzdem nicht, weil sich das vielseitige Uni-Leben im "Student Village" - 30.000 Studenten gibt es hier - abspielt. In den Wohnheimen gibt es verschiedene Flure, und die meisten Flure hängen sehr oft zusammen rum, und... irgendwo ist immer ne Flur-Party!
Im Turku-Alltag haben die Studenten meist mit ihrem Studium und dazu noch zweimal pro Woche mit ihrem Finnisch-Sprachkurs (kostet ein paar "Mücken" - Brüller! - pro Monat) und den Hausaufgaben dafür zu kämpfen. Viele beteiligen sich noch an irgendeiner Art des Uni-Sports (das ist für Erasmus-Studiengänge aber keine allzu dolle Überraschung). Mit in etwa einer Stunde pro Tag im Internet ergibt sich schon ein hübscher Alltag. Doch darüberhinaus ist Erasmus sehr aktiv, zum Beispiel mit wöchentlichen Kneipen-Angeboten, regelmäßigen Bowling-Abenden, vielen Motto-Partys (z.B. eine Sauna-Party und - als ich da war - eine "Latino Dance Party" in der Disco "Klubi") und Ausflugs-Angeboten. Oh ja, Ausflüge - die sind hier so gut möglich wie fast nirgends sonst. Mehrere Tagestrips nach Helsinki (2 Stunden mit Bus / Bahn) sind Pflicht, wie auch Boots- und Kanutouren durch den Schärengärten, der sich vor Turku kilometerlang erstreckt. Ebenso Pflicht ist Tallinn in Estland, das via Helsinki in einer Fähr-Stunde zu erreichen ist. Auch ein Trip mit der Nachtfähre von Turku nach Stockholm mit anschließendem Aufenthalt in einer der schönsten Städte der Welt sollte auf jedem "Zu-erledigen"-Zettel stehen. Für die Mutigen gibt es ein 5-Tages-Ausflugsangebot nach St. Petersburg (Björn machts mit) und für Fortgeschrittene mit fünftägiger Fortsetzung bis nach Moskau. Dazu gibt es noch einige (Björn hat davon erzählt), die ein paar Tage in Lappland verbringen. Ihr seht: Die Ablenkung ist hervorragend! Dass bei diesem üppigen Programm das eigentliche Studium etwas leidet, liegt auf der Hand - aber das kalkuliert Erasmus auch ein. Im Mittelpunkt steht vielmehr der Austausch mit der internationalen Studentenschaft und die Lebenserfahrung im Ausland. Die meisten gehen auch nur ein Semester, also vier bis sechs Monate, weg. Das reicht für ne Erfahrung dicke aus.

Was ich sonst noch sagen wollte:
Es ist kein Gerücht: Finnen saufen wirklich wie die Schweine! Ich selbst habe es nur am Rand mitbekommen, aber Björn hat heftige Geschichten von finnischen Wochenenden erzählt...
Und: Ich liebe Finnland!

Turku - Die Innenstadt

Turku ist recht simpel zu Fuß zu erkunden, wenngleich ein/zwei Busfahrten (Bahnen, ob über oder unter Tage, gibt es nicht) sicherlich nicht schaden würden. Ein Spaziergang im Uni-Viertel ist sicherlich ganz nett und ratsam, da Studenten einen nicht kleinen Bevölkerungsanteil ausmachen. Die Innenstadt liegt zu Fuß etwa 30 Minuten entfernt (da wäre die Busfahrt nicht schlecht). Am besten ist eine Busfahrt zum Marktplatz (Kauppatori), von dem die schönsten Straßen, wichtigsten Museen, die Ufer und Restaurants am Fluss "Aurajoki" und die bekannte und sehenswerte Domkirche zu erkunden sind. Und eine weitere Busfahrt würde zum Hafen führen, zur Anlegestelle der Silja Line und Viking Line, die Turku zweimal täglich mit Stockholm verbinden. Dort ist nicht nur der Hafen, sondern auch das Schloss, das ich nur im Bus sitzend passiert habe. Soll - laut Björn - aber auch ganz schick sein.
 
Die Domkirche begrenzt das Uni-Viertel und bildet den Beginn der Innenstadt. Auf dem Unikankari-Hügel wurde die Kirche 1230 gegründet und 1290 geweiht (ehemalige Kathedrale St. Henrik, finnisch Tuomiokirkko). Sie ist ein massiver Backsteinbau aus spätromanischer Zeit, mit gotischen und Renaissanceanbauten und einem 98 Meter hohen Turm. Unschwer zu erkennen und erraten, entstand dieses Bild auf der Kirchentreppe mit Blickrichtung Innenstadt. Fünf Fuß-Minuten weiter geht es über die Aningaisgatan Richtung Innenstadt, mit Blick auf die sehenswerte Domkirche und den örtlichen Fluss "Aurajoki". Auf der Aningaisgatan geht es in die Innenstadt.
Verkehrsmittelpunkt von Turku ist der Marktplatz (finnisch: Kauppatori). Werktags stehen hier bis 14 Uhr Stände, dieses Foto ist also später aufgenommen (ich glaube, so gegen 16 Uhr). Um ihn herum sind verschiedene wichtige Gebäude angeordnet (schwedisches Theater, Einkaufszentrum Hansa - ähnlich dem Mülheimer FORUM - und die orthodoxe Kirche). Vom Marktplatz ab bietet die belebte Einkaufsstraße Aurakatu verschiedenste Möglichkeiten. In der Nähe befinden sich die meisten und bestbesuchten Kneipen und Discos.
Fußweg von Björns Wohnheim: 30 bis 35 Minuten.
Der Fluss heißt - wie schon gelernt - Aurajoki. Dies ist eine der Brücken darüber, und im Hintergrund (sehr schlecht zu erkennen) am Höhleneingang gibts das künstlerisch wertvolle Spinnennetz zu sehen. Und überhaupt hat Turku auch Kunst und Museen zu bieten (z.B. Sibelius-Museum, Handwerksmuseum). Ich lief an allen vorbei, ging aber in keines rein. Der Blick auf Turkus Industriehafen... ... fast schon dort angekommen, gibt es keine Brücken mehr. Deshalb verbindet dieses "Föri" genannte Gefährt die beiden Ufer des Aurajoki. Die "Föri" braucht handgestoppte zwei Minuten und ist sehr einladend, wirklich. Björn und ich fuhren insgesamt dreimal damit.

Turku - By Night
 
 
Etwas verwackelt: Der Blick über Aurajoki und Dom (fast dasselbe Foto wie oben). Das ist auf der anderen Seite der Brücke: Ein Blick auf den Aurajoki und die zahlreichen Schiffe, in denen nun Restaurants und Bars untergebracht sind, und die vor allem abends Kunden und Touristen anlocken. Dasselbe Bild mit einer anderen Kameraeinstellung.

Turku - Einkaufen und Essen

Unschlagbar: BRATWURSTI !!!
 
 
"Golden Rax", warum diese Fotos? Das hat - natürlich - eine Vorgeschichte: In unserem Skandinavien-Urlaub 2001 hatten Björn und ich in Tampere tierisch Hunger, wollten aber in diesem scheißeteuren Land nicht groß in einem Restaurant speisen. Da erblickten wir "Golden Rax", ein Pizza-, Lasagne-, Kartoffel-, Suppen-, Chickenwings- und Salatbuffet, das (Getränke bis zum Abwinken!) ... "All you can eat" für unschlagbare 7,99 Euro (umgerechnet) anbot. Ein fairer Preis! In Turku gibt es "Golden Rax" auch. Und Björn und ich waren natürlich sofort am Start.
Einkaufen, Teil 1: Ein Einkaufsbummel in einem finnischen Supermarkt ist echt super-witzig: Hier zum Beispiel im Brotregal das "Pumpernikkeli"... ... und hier könnt Ihr versuchen, das selbst zu entziffern.

Turku - Die Studentenstadt

Turku kann durchaus als "Studentenstadt" bezeichnet werden. Laut Björn sind 30.000 der 174.000 Einwohner Studis. Es gibt - siehe oben - drei verschiedene Hochschulen in der "Student Village", und auch das Uni-Krankenhaus (in dem Björn arbeitete) steht dort. Wohnheim reiht sich an Wohnheim, es ist echt eine wirklich nette Atmosphäre. Der Weg in die Innenstadt beträgt zwar zu Fuß eine halbe Stunde, ist aber super geeignet zum Ausnüchtern... jaaaa, es stimmt wirklich, Finnen trinken wie die Bekloppten! Aber das ist ein anderes Thema...

Björn vor dem Uni-Hauptgebäude (Turun Yliopisto heißt WIRKLICH übersetzt Turku Universität)
 
Haaaach, herrlich, so ein Wohnheimleben: Das ist Björns Wohnheim "3D" in dem großen Studentendorf. Hinter Tür "5" verbirgt sich Björns Zimmer (ziemlich zentral). So sieht ein Flur aus. Jeder Flur hat zwölf "Bewohner", die ihr Essen jeweils in der Gemeinschaftsküche zubereiten "müssen". Jedes Haus hat eine eigene Sauna, die für zwei Euro pro Stunde (NICHT PRO PERSON) gemietet werden kann.
Das ist ein aufgeräumtes Studentenzimmer. Ich hätte das wohl nicht so gut hinbekommen, wenn ich mir meine eigene Wohnung anschaue. Im Vergleich zu den Wohnheimzimmern, die ich aus Leuven und Tübingen und diversen anderen Uni-Städten kenne, ist das der absolute Mega-Luxus! Das ist in einem unaufgeräumteren Moment. Dusche und WC sind Teil des Zimmers (wahrlich kein Standard für Wohnheimzimmer), zwei Leute finden problemlos Platz.

 

Turku - Foto-Spielereien

Mensch, alter Idiot! Was haben wir alles zusammen schon erlebt! Gruß nach Finnland!
 
 
Kurz vor dem Foto-Shooting für die Titelseite dieser Homepage - an Hauptstraße vor Stadteingang. Dieses Foto hat Björn unbedingt gefordert. Es gibt fast keine Bilder, auf denen ich lache. Kurz vor Ende: Andi packt schon wieder seine Sachen.
Tja, meinen Schlepptop hatte ich auch mit - und nutzte ihn... ... genauso wie Björn häufig zum Flipper spielen. Dieses Bild steht unter dem Motto "Nadine is watching you" (SCHÖNE GRÜSSE) ... !

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NAANTALI

Naantali?? Häää?? Wer oder was ist Naantali, werden die meisten (oder sogar alle) von Euch fragen... Dass sich Naantali in Finnland befindet, liegt auf der Hand (ist ja schließlich ein Finnland-Urlaub), aber bekannt ist dieses kleine, verschlafene, schnuckelige, typische Städtchen nicht. Ich unternahm - nach Tipp von Björn - einen Halbtagsausflug mit dem Bus nach Naantali!
Um Euch Naantali wenigstens ein bisschen näherzubringen, nun zwei Auszüge aus Reiseführern:

Polyglott FINNLAND (Seite 56):
"14 Kilometer westlich von Turku liegt an einer Nebenstraße Naantali (schwedisch Nadendahl, 11.500 Einwohner). Die betagte Kleinstadt lebt im Sommer auf, wenn der finnische Präsident seinen Sommersitz Kultaranta und die weniger wichtigen Leute ihre Sommerwohnungen im Altstadtkern mit seinen engen, wimmelnden Gassen beziehen. Für die Kinder ist Naantali aus einem ganz anderen Grund interessant. Hier liegt die "Muminwelt", in der Tove Janssons Figuren Geschichten ausd en Welten von Wald und Wasser aufleben lassen.

Baedeker SKANDINAVIEN (Seite 465):
"Etwa 17 Kilometer westlich von Turku liegt an der Küste die reizvolle kleine Stadt Naantali (schwedisch Nadendal, 11.000 Einwohner), die als Badeort besucht wird. Sie entwickelte sich im Umkreis eines Birgittenklosters, das 1443 hier errichtet wurde. Die alte Kirche, nördlich der Stadt am Meer gelegen, enthält einige Grabmäler und einen Altar (15. Jahrhundert) aus Danzig. Nahe der Kirche steht ein Gedenkstein für Jöns Budde (gestorben 1491), den ältesten nachweisbaren Schriftsteller Finnlands, der als Mönch in Naantali lebte. Heute ist Naantali der wichtigste Ölimporthafen Finnlands. Auf der Naantali westlich vorgelagerten Insel Luonnonmaa, die mit dem Festland durch die Ukkopekka-Brücke verbunden ist, steht das Schloss Kultaranta, das dem finnischen Staatspräsidenten als Sommersitz dient."

Naja, richtig ausführlich ist das nicht.
Ich jedenfalls verlebte einen prächtigen Nachmittag in dieser Stadt, fuhr mit einem vollen Bus finnischer Arbeiter in den Feierabend und fast ganz alleine mit dem Busfahrer zurück Richtung Turku Kauppatori (um das nochmal zu übersetzt: Marktplatz). Das dauerte sowohl hin als auch zurück etwa 35 Minuten. Wer sich in Turku aufhält und einen einsamen, ruhig, ganz entspannten Ausflug unternehmen will: Ab nach Naantali! Mir sind höchstens fünf Menschen bei meinem anderthalbstündigen Rundgang begegnet.

Nun aber rein in meinen Rundgang!
Björn hatte mir mit einem Bleistift auf einem weißen Blatt Papier einen Rundgang aufgezeichnet; geographisch sicherlich nicht einwandfrei, aber doch so stimmig, dass ich zwar zuerst zehn Minuten in die falsche Richtung ging, dann aber doch noch den korrekten Pfad erwischte...
 
Los ging es auf der Metropolenmeile "Mannerheimkatu" (etwa sieben Fußminuten vom Busbahnhof entfernt). Björn hatte mir schon gesagt, ich solle diese Hauptstraße nicht überschätzen, aber da war GAR NICHTS LOS!!! Noch weniger als nix. Die Häuser? Ganz nett! Einmal links, einmal rechts, und schon ist der Segelhafen und der Verbindungssee zum Meer zu sehen. Herrlich... ... und denn mal ab am touristischen Hafen entlang. Ein Selbstauslöserbild mit Andi im Kackstuhlsitz. Ich verbrachte ein paar Minuten auf der Bank, auf der die Kamera in diesem Moment stand, und hörte "Entre dos tierras".
Und das ist dasselbe Bild ohne Andi im Kackstuhlsitz. Die alte Kirche von Naantali, auch in Hafennähe, unten steht eins von mehreren Cafés, die wohl nur ein paar Wochen im Jahr richtig viel Geld umsetzen. Mein Ziel: Ein kleiner Aussichtsturm mit diesem Superblick... ... dort verweilte ich, verweilte ich, verweilte ich ...
... verweilte ich, fotografierte ich, genoss ... ... hörte Musik, verweilte, genoss ... ... dachte nach, entspannte, war glücklich! Ein Ort für Heiratsanträge.
Herbststimmung vor einem Café von Naantali! Und zurück ging es wieder durch die Mannerheimkatu... ... in Richtung Naantali-Zentrum. Das ist die Hauptkreuzung der Stadt zur Prime-Time werktags um 17 Uhr. Geil, oder? "Hesburger" ist übrigens der finnische Burger-Imbiss, der deutlich weiter verbreitet ist als Mc Donalds und Burger King (die gibt es in Helsinki und allenfalls noch in Turku und Tampere). "Hesburger" hat hingegen allein in Turku so um die 20 Fillialen. Und wieder angekommen am Busbahnhof von Naantali, unweit der Hauptkreuzung. Mein Busfahrer befindet sich gerade in der - unschwer zu erkennen - "Kaffepaussi". Was heißt das wohl?

Finnland ist langweilig, mögen all die Spanien-Urlauber sagen. Finnland ist öde, trist, einsam und leer, steht im großen Buch der Vorurteile. Ich hingegen habe mich an diesem Nachmittag wieder neu in Finnland verliebt. Gut, ich könnte nicht mein ganzes Leben hier verbringen. Aber für einen wochen-, meinetwegen auch monatelangen Aufenthalt wird es mich immer wieder hierhin ziehen.

Eindeutig mein Lieblings-Schilderwald!
 

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Diese Seite wurde zuletzt geändert am 17.10.2004
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