Meine sechstägige
Finnland-Tour wird auf dieser Homepage nicht ganz so ausführlich behandelt.
Ihr müsst Euch
mit ein paar schönen skandinavischen Eindrücken begnügen!
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Meine allerletzte Urlaubserinnerung 2004... Sonnenuntergang auf der Fähre von Rödby (Dänemark) nach Puttgarden!
Diese Rückfahrt war
meine letzte große Prüfung im Jahr 2004. Fünf verschiedene
Stationen, 29 Stunden insgesamt, und das nach 25 zum großen Teil
sehr anstrengenden Tagen. Als ich die ganze Rückfahrt Anfang August
buchte, wusste ich wirklich nicht, ob das die richtige Entscheidung sein
würde.
Es war richtig.
Ich habe es genossen.
Die Rückfahrt in der Übersicht
Ja, diese Tour war genauso
geplant und genauso gewollt. Hin ging es noch ganz schmucklos und unromantisch
mit der Billig-Fluglinie "Germanwings", für geschmeidige 29,99 Euro
von Köln/Bonn bis Helsinki und von dort für fast genauso viel
mit dem Bus bis zum Busbahnhof von Turku. Und zurück wollte ich was
Besonderes, Bleibendes, Irres, NIE dagewesenes... und ganz alleine insgesamt
29 Stunden reisen, nee, das hatte ich wirklich noch nicht, und vor allem
durch insgesamt drei Länder.
So sah die Rückfahrt
aus:
Station 1 - FÄHRE
VON TURKU NACH STOCKHOLM, Freitag, 8. Oktober 2004
Abfahrt: 21 Uhr, ab Turku
(VIKING LINE)
Ankunft in Stockholm: 6.30
Uhr Ortszeit
Station 2 - ZUG (X2000)
VON STOCKHOLM NACH KOPENHAGEN, Samstag, 9. Oktober 2004, Abfart 10.20 Uhr
Stockholm 10.20 Uhr
Stockholm-Flemingsborg 10.31
Uhr
Norrköping Central
11.36 Uhr
Linköping Central 12.01
Uhr
Mjölby Station 12.16
Uhr
Nässjö Central
12.54 Uhr
Alvesta Station 13.28 Uhr
Hässleholm Central
14.02 Uhr
Lund Central 14.26 Uhr
Malmö Central 14.42
Uhr
Kastrup / Koebenhavn Lufthavn
15.08 Uhr
Koebenhavn H 15.23 Uhr
Station 3 - ZUG (EC 32)
VON KOPENHAGEN NACH HAMBURG, Samstag, 9. Oktober 2004, Abfahrt 15.47 Uhr
Koebenhavn H 15.47 Uhr
Hoeje Taastrup 16.01 Uhr
Ringsted 16.25 Uhr
Naestved 16.40 Uhr
Nykoeping F 17.16 Uhr
Roedby 17.36 Uhr
FÄHRE NACH PUTTGARDEN
(Netto-Fahrtzeit: 45 Minuten)
Puttgarden 18.35 Uhr
Oldenburg (Holstein) 19.06
Uhr
Lübeck Hbf 19.47 Uhr
Hamburg Hbf 20.17 Uhr
Station 4 - ZUG (IC 2309)
VON HAMBURG NACH DORTMUND, Samstag, 9. Oktober 2004, Abfahrt 20.45 Uhr
Hamburg Hbf 20.45 Uhr
Hamburg-Harburg 20.56 Uhr
Bremen Hbf 21.47 Uhr
Diepholz 22.15 Uhr
Osnabrück Hbf 22.42
Uhr
Münster Hbf 23.06 Uhr
Dortmund Hbf 23.37 Uhr
Station 5 - ZUG (RE 10142)
VON DORTMUND NACH MÜLHEIM - Samstag, 9. Oktober 2004, Abfahrt 23.45
Uhr
Dortmund Hbf 23.45 Uhr
Bochum Hbf 23.56 Uhr
Wattenscheid 0.01 Uhr
Essen Hbf 0.09 Uhr
Mülheim Hbf 0.15 Uhr
Die Fähre von Turku nach Stockholm
"Mein" Schiff, die "Isabella" (oder besser: eine Hälfte davon)...
Ich meisterte nicht zum ersten
Mal die Strecke Finnland/Schweden per Nachtfähre - was sich als unschätzbarer
Vorteil erweisen sollte. Denn mit den Gegebenheiten auf diesen nicht großen,
aber wahrlich auch nicht kleinen Gefährten umzugehen, ist für
Unwissende und nicht geübte Touristen etwas schwierig. Meine insgesamt
vierte Fahrt (zweimal Stockholm/Helsinki und einmal Helsinki/Stockholm
vorher) war die einsamste - logisch, weil ich ja auch alleine reiste; und
doch prallgefüllteste, weil ich nämlich erstmals von Freitag
auf Samstag fuhr und eine ganz eigene skandinavische Art der Wochenendgestaltung
kennenlernte, die da nämlich lautet: freitags um 21 Uhr die Fähre
in Turku nehmen, dann dort am Viking Buffet volllaufen lassen (für
20 Euro Essen und Trinken in ausreichender Menge umsonst) - und das ganze
bis 23 Uhr. Dann einkaufen im Duty-free-Shop und das dort eingekaufte sowie
das ohnehin mitgebrachte auf irgendeinem Gang vertilgen, und anschließend
in einer der wenig vorhandenen Lokalitäten auf dem 11-Stockwerke-Dampfer
versacken. Am nächsten Tag um 6.30 Uhr Ortszeit lautet das Ziel dann
Stockholm, und genau zweieinhalb Stunden später geht es mit derselben
Fähre zurück und dann wird erst einmal der Rausch ausgeschlafen.
So gehts, oder?
Was mich am meisten störte,
war die Lage meiner Kabine. Wenn das Schiff abgesoffen wäre, hätte
es mich als erstes oder ganz am Schluss erwischt. Meine Kabine lag im untersten
Deck (noch unter den beiden Autodecks) und dort in der hintersten Ecke.
Die Gewissheit, mich gerade mindestens zehn Meter unter dem Meer und unter
Massen an Autos zu befinden, beruhigte mich nicht wirklich. Ausschlafen
konnte ich nicht.
Nun aber ab zum Foto-Rundgang
über die "Isabella"!
Um 21 Uhr bewegte sich das Schiff von Turku in Richtung Stockholm, und um 21 Uhr öffnete das "Viking Buffet" seine Pforten. Das ist die Sicht von meinem reservierten Sitzplatz (der Spaß kostet 20 Euro). Es gibt ein unschlagbares Buffet mit allerlei kalten und warmen Vor-, Haupt- und Nachspeisen und dazu noch Getränke von Cola, Wasser, Fanta bis Bier zum Nachfüllen. Anderthalb Stunden verweilte ich dort - und ich hätte noch länger bleiben können. | Beim Hinausgehen - man beachte, dass ich es wirklich bis fast zum Schluss aushielt, denn der Ess-Saal war zu diesem Zeitpunkt schon leer - schoss ich dieses Bild, das die Dimension andeutet. | Freiluft-Decks gibt es selbstverständlich auch einige, aber da ich die Strecke bisher nur nachts gefahren bin, kann ich Euch keine Erfahrungsberichte liefern. In dieser Nacht jedenfalls hielt ich mich nur 30 Sekunden draußen auf. Ist ziemlich windig und kalt an der See... |
Auf jeder Etage hängt ein Schiffsplan aller elf Decks... schon spannend... ganz unten ist "mein" Wohndeck (2), darüber sind zwei Autodecks (3/4), darüber folgen zwei Wohndecks (5/6) mit Zimmern aller Qualität, darüber eine Etage mit einem Café, einem Raum mit Spielautomaten und dem Duty-Free-Shop (7), darüber die "Party-Etage" mit Kneipen, Fun Club und Viking Buffet (8), darüber die Disco und weitere Zimmer (9), darüber eine Konferenz-Etage mit Kapitänsdeck (10) und noch die Aussichtsplattform (11). Irgendwo zwischendrin gibt es auch eine Sauna, aber die habe ich nicht gefunden. Das hätte ich auch lässig gefunden. Auf ner Fähre in die Sauna, hihi. | Und nun ins Innere des Schiffes: Die einzelnen Etagen sind durch diese noblen Treppen miteinander verbunden. Geht auch hässlicher. Meine erste Erfahrung mit diesem Schiff sammelte ich 1996, auf einer Finnland-Jugendfreizeit mit der Kirche. Ich lernte eine hübsche Schwedin kennen, tanzte in der Disco mehr als ausgelassen zu "Until it sleeps" von Metallica und spielte endlos elektronisch Fußball mit einem Freizeitkumpel an einem der Spielautomaten. Das war ein ganz ganz großer Abend. | Das ist derselbe Standort, ein wenig weiter rechts. Um 0 Uhr hat das "Viking Buffet" geschlossen, und nur noch das Eingangsschild leuchtet hell auf. |
Dann mal ab in den "Fun Club"... das ist der größte "Club" des Schiffes, der von 22 bis 2 Uhr Programm bietet, und das für die Altersklasse von 30 bis 55. Hier traten um 23.30 Uhr und 0.30 Uhr sogar zwei Live-Bands auf, die ein paar alte Songs von (mit Vorliebe) Alanis Morissette spielten - und auch "Simply the best" sowie "Summer of 69". Im Bild die Finnin Katariina Näminen (oder so ähnlich). | Um 0.30 Uhr spielte die Band "Step by step". Die Menge tanzte ausgelassen, ich schaute mir das Spektakel von außen an. | Auf der Kneipenmeile hingegen war um 0.35 Uhr nicht mehr ganz so viel los. Hier steppte der Bär "lediglich" von 21 bis 23.30 Uhr. Auf diesem Gang liegen eine Kneipe (Sports Bar) und zwei "echte" Restaurants, bevor sich am Horizont der "Fun Club" anschließt. Die Disco - hier ohne Foto gewürdigt - ist eine Etage darüber. Da war nichts los, weil die "jüngeren" Mitreisenden eher 16/17 waren, und ein Schiffsgorilla vor der Tür die Ausweise kontrollierte. |
Herzlich Willkommen auf meinem Deck, das unterste des ganzen Schiffes. Mein Zimmer ist das ganz links hinten... | ... am Ende des Ganges... | ... und auch nicht gerade geräumig. |
Stockholm
Dass Stockholm meine Traumstadt
ist, habe ich an diversen Stellen dieser Homepage schon betont. Dementsprechend
bereue ich zutiefst, nur vier ganz müde Stunden im Anschluss an eine
anstrengende Schiffsreise verbracht zu haben. Aber allein die halbe Stunde,
in der ich im Morgengrauen durch Gamla Stan (die Altstadt) in die Innenstadt
spazierte, ganz langsam, genießend, immer wieder anhaltend, allein
dafür hat sich die ganze Rückreise-Mühe gelohnt.
Ansonsten erlebte ich von
Stockholm an diesem kalten Vormittag nicht viel. Aber doch genug, um mir
selbst zu schwören: Hier bist du nicht zum letzten Mal gewesen. Hier
kommst du auch ein fünftes, sechstes und siebtes Mal noch hin. Und
wirst immer wieder etwas Neues entdecken. Es ist ein unerklärliches
Phänomen: Jeder Mensch hat seine eigenen Lieblingsecken. Und meist
ist die Sympathie schon beim ersten Schritt da. So war es 1994 auch bei
mir und Stockholm. Meine Liebe zu Stockholm hat mich seitdem nie losgelassen,
nicht 1996, bei meiner zweimaligen Rückkehr im Rahmen der Finnland-Freizeit,
und erst recht nicht 2001, als Björn und ich im Rahmen unseres Nordkapp-Urlaubs
hier drei volle Tage verbrachten.
Jedes Mal, wenn ich Stockholm
besuche, habe ich das Gefühl, in einer Weltstadt, in DER Weltstadt
zu sein, und doch gleichzeitig weiß ich, dass ich im kleinsten Dorf
Europas bin. Das Wasser, die Seen, die Ausläufer der Ostsee unterteilen
Stockholm in ganz ganz viele kleine Stadtteilchen und beruhigen ungemein.
Eine Stadt ohne großen Fluss, ohne "Wasseranschluss", ist für
mich keine Stadt, das weiß ich seit Stockholm. Das liberale Schweden
zeigt sich besonders in der Hauptstadt, eben in Stockholm. Die Leute sind
freundlich, zuvorkommend, die kulturellen Möglichkeiten enorm, die
alternative Szene ordentlich. Langweilig wird es in dieser Stadt nie. Jeder
Abend, jeder Sonnenuntergang unter einer der unzählbaren Brücken,
wäre ein Lebenshöhepunkt. Natürlich ist Stockholm auch eine
touristisch hochinteressante Stadt, mit sehr sehenswerten Museen (Beispiel:
Wasa-Museum mit dem gleichnamigen Schiff, ich war 2001 dort) und der überaus
sehenswerten Altstadt (Gamla Stan). Dort liegt unter anderem das (auch
zu besichtigende) königliche Schloss. Für jugendliche Reisende
ist Stockholm aufgrund der interessanten Jugendherbergen eine Reise wert:
Die erste liegt auf einem still gelegten Segelschiff (dort nächtigte
ich 2001), das zweite in einem nicht mehr genutzten Gefängnis.
Vielleicht - als Appetizer
- noch ein kurzer Ausschnitt aus dem "BAEDEKER Skandinavien, Seite 421":
"Die Stadt liegt auf Inseln
und Halbinseln an der Mündung des Mälarsees in die Ostsee. Die
See bildet hier eine tiefe Bucht: Die Schären und hochaufragenden
Felsen sowie die zahlreichen Wasserarme dieser küstennahen Region
machen die reizvolle Lage Stockholms aus. Schön ist auch die Umgebung
mit Wäldern und Gewässern, Schlössern und Küstenorten.
Stockholm ist die Hauptstadt
Schwedens. Über Seen und Kanäle steht sie mit dem Binnenland
in Verbindung. Ihre Vorstädte sind zum Teil aus Villenvierteln hervorgegangen.
Nach dem zweiten Weltkrieg entstanden in den Außengebieten Wohnvororte
mit Einkaufszentren und Satellitenstädte.
Stockholm ist Sitz der Ministerien,
des Reichstags und des höchsten Gerichts, eines katholischen Bischofs,
einer Universität und einer Kunstakademie, mehrerer Hochschulen und
wissenschaftlicher Institute, von Bibliotheken und kulturellen Einrichtungen
sowie des Nobelinstituts. In der Stadt gibt es viel Industrie, besonders
auf den Gebieten der Metallverarbeitung und des Maschinenbaus sowie der
Textilfabrikation. Darüber hinaus ist Stockholm ein Zentrum des Fremdenverkehrs
und Kongressort."
Um 6.30 Uhr Ortszeit (die Zeitverschiebung betrug eine Stunde) legte das Schiff in Stockholm an, bis zur Weiterfahrt hatte ich 3:50 Stunden totzuschlagen. Der Fußweg vom Hafen bis zum Bahnhof beträgt zehn Minuten mit dem Bus oder 30 bis 40 Minuten zu Fuß. Wir "landeten" in der stockfinsteren Nacht, und ich spazierte ins Helle. Einfach herrlich. | Um 7 Uhr pflanzte ich mich an der Kante von Riddarholmen und Gamla Stan auf eine Bank und schaute den U-Bahnen hinterher. | Dann ging es durch Gamla Stan, Stockholms berühmte Altstadt, in der zum Beispiel das königliche Schloss, ganz berühmte Kirchen und superviele schöne kleine Minigässchen liegen. |
Auch das ist noch Gamla Stan, eine Ecke, die ich schon mehrfach erkundete. | Dies ist wieder eins von den Nordkapp-2001-Erinnerungsfoto. Im Rahmen unseres Stockholm-Aufenthaltes während unserer Skandinavien-Rundreise spiesen Björn und ich bei "Rodolfino"... ich passierte es auf dem Weg zum Bahnhof. | Kurz vor dem Bahnhof liegt das Stadshuset (Stadthaus), auf das mein Blick kurz vor dem Bahnhofeingang fiel. |
Von Stockholm nach Kopenhagen
Die Sonne scheint bei der Fahrt über die Öresundbrücke von Malmö (Schweden) nach Kopenhagen (Dänemark).
Nach der anstrengenden Schiffsfahrt
und der megakurzen Nacht brachte ich die mehr als dreieinhalb Stockholm-Stunden
mit einem ausgedehnten Spaziergang vom Hafen bis zum Bahnhof und einem
ausgiebigen Frühstück samt Buchführung in einem dortigen
Café hinter mich. Als ich im Zug "X 2000" Richtung Kopenhagen abfuhr,
als die fünfeinhalbstündige Fahrt begann, fiel ich sofort in
einen tiefen einstündigen Schlaf. Zwischendurch erwachte ich lediglich
für diese Fotos:
Norrköping Central, ein Zwischenhalt um 11.36 Uhr. | Felder, Seen, Felder, Seen - schööön. Die Zugfahrt durch Schweden - wenn ich sie denn in meinen Wachphasen einmal genießen konnte - war die schönste, die ich bisher mitgemacht habe. | Kurz vor Dänemark... 14.46 Uhr, ein kurzer Aufenthalt in Malmö. | So sieht der "X 2000" von innen aus. Der Zug war fast ausverkauft, aber fast alle stiegen in Malmö aus. |
Von Kopenhagen nach Hamburg
Zwangsläufig etwas wacher
war ich von 15.30 Uhr bis 0.30 Uhr, den verbleibenden neun Reisestunden.
In Kopenhagen hatte ich gar keine Zeit, der EuroCity wartete schon am Bahnsteig
gegenüber. Die Zeit im EC war sehr abwechslungsreich. Erst zwei Stunden
Zugfahrt, dann eine Stunde auf der Fähre von Rödby bis Puttgarden
(mit der Fußball-Übertragung des Länderspiels Iran gegen
Deutschland... ich sah das Tor von Fabian ERNST!) und dann wieder ne Stunde
im Zug. In Hamburg angekommen, war ich froh, dass es bald vorbei ist. Die
restlichen vier Stunden bis Mülheim verbrachte ich vor meinem Laptop
und bearbeitete Bilder. Finnische und schwedische Bilder.
Im Inneren des EuroCity von Kopenhagen nach Hamburg. | Das ist der EC von außen. |
Hamburg Hauptbahnhof, an einem Samstagabend. | Mein vorletzter Zug für heute wird angezeigt. |