USA-URLAUB: FOTO-SEITE NEW YORK
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Insgesamt entstanden auf der USA-Tour knapp 300 Fotos. Fast 100 davon habe ich aussortiert (die meisten in New York)!
Der Rest steht unter dem Motto "Da war ich auch" auf dieser Seite - und als Ergänzung
zum Tagebuch sind diese sicherlich ganz spannend! Viel Spaß!


ÜBERSICHT

1) FOTO-SEITE BOSTON

2) FOTO-SEITE NEW YORK

3) FOTO-SEITE PHILADELPHIA

4) FOTO-SEITE WASHINGTON

NEW YORK

Über New York

Als "die" Stadt wurde sie angekündigt. Von Freunden. Von Reiseführern. Von Filmen. Von Fernsehserien. Und "die" Stadt - ja, das ist sie wohl auch.
Vergesst alles, was ihr bisher gesehen habt. Streicht es, verbannt es in die Schubladen des Gedankenschrankes. Denn New York toppt es. Formuliert eine Liste mit verschiedensten Punkten, die für euch bei der Bewertung einer neuen Stadt eine Rolle spielen - und doch müsstet ihr für New York ganz eigene Kategorien entwickeln. In New York fahren die U-Bahnen 24 Stunden, in New York haben die meisten Läden Tag und Nacht geöffnet, in New York ist jeden Abend Party. New York ist reich, New York ist arm, New York ist schlau, New York ist dumm, New York ist groß - aber New York ist nicht klein.
New York ist so besonders, dass ich es nicht einmal gemerkt habe, als ich an der "Pennsylvania Station" aus meinem Amtrak-Zug stieg. Ich musste erst ankommen, mich dem Tempo anpassen, mit der "Staten Island Ferry" einen Blick auf die Skyline werfen, vom "Empire State Building" auf die Stadt hinabblicken, um zu begreifen, wo ich mich befinde. Ich bin viel gelaufen, hab eine Menge gesehen - und doch nicht genug, um zu sagen: "Ich bin ein New Yorker!" Oder: "Ich habe die Stadt gepackt, kapiert, begriffen!"
New York ist "die" Stadt, natürlich, in vielerlei Hinsicht sicherlich - aber auch für mich? Vielleicht habe ich einfach nur zu viel erwartet.
Oder vielleicht muss ich ganz einfach noch einmal hin. Und dann nicht mehr allein.

Zum besseren Überblick noch einmal aus dem BAEDEKER die wichtigsten Daten zu New York, obwohl ohnehin schon jeder Bescheid weiß:
Einwohnerzahl: 7,32 Millionen (die so genannte "Metropolitan Area", die alle Vororte einschließt, bewohnen sogar 18,1 Millionen Menschen).
Lage und Allgemeines: Im Südosten des Bundesstaates New York, wo der Hudson River und der East River in die Long Island Bay münden, liegt die größte Stadt der USA, New York City - die Stadt der Städte. "The Big Apple", "World Capital of Excitement", um nur wenige der Beinamen und Superlative zu nennen, die alle Welt mit dieser faszinierenden Metropole in Verbindung bringt. Dabei ist sie weder Hauptstadt des Bundesstaats noch der USA. Wozu auch? New York City ist die Welthauptstadt der Finanzen und des Kapitals, Sitz der Vereinten Nationen, ein Kulturmekka, das seinesgleichen sucht, ein Mosaik der Nationen und eine Stadt der härtesten sozialen Gegensätze.
Das seit 1898 offiziell so bezeichnete Greater New York setzt sich auf fünf Stadtbezirken ("boroughs") zusammen, von denen jeder für sich allein schon eine Millionenstadt ist: Manhattan als eigentliches wirtschaftliches und kulturelles Zentrum und dazu Bronx, Brooklyn, Queens und Staten Island.
Bevölkerung: Die Wellen von Einwanderern aus aller Welt haben zu einer ungewöhnlichen Vielfalt ethnischer Gruppen geführt, die sich in einer beispiellosen kulturellen Bandbreite äußert wie in ethnisch-sozial bedingten Spannungen.
Wirtschaft: New York behauptet die wirtschaftliche Vormachtstellung in den USA und ist der größte Kapitalmarkt und Bankenhauptstadt der Erde. Allein sieben der zehn größten amerikanischen Investmentbanken haben ihren Sitz am Hudson River, dazu kommen ein Drittel aller Einzelhandelskonzerne der USA, fast ein Fünftel aller Großhandelsunternehmen und drei Handelsbörsen sowie eine Unzahl von Dienstleistungsunternehmen, darunter allein 17.000 Restaurants. New York City ist auch die Medienhauptstadt der USA, in der alle wichtigen US-Fernseh- und Rundfunkgesellschaften und Verlage zu Hause sind und eine unüberschaubare Menge von Zeitungen und Zeitschriften erscheint. Ebenso haben die großen Filmgesellschaften ihren Verwaltungssitz in der Ostküstenstadt, auch wenn die Filme selbst meist in Studios in Kalifornien produziert werden. Nicht vergessen werden darf der Tourismus: 32 Millionen Menschen, darunter 5,8 Millionen aus Übersee, besuchen alljährlich New York City.
Kultur: Die Stadt am Hudson ist das kulturelle Zentrum der USA. Sie ist die größte Theaterstadt des Landes mit rund 35 Broadway-Bühnen und vielleicht 200 Kleintheatern. New York City ist dank einiger der bedeutendsten Museen der Erde, allen voran das Metropolitan Museum, und mehrerer Hundert Galerien ein Weltkunstzentrum; Wissenschaft und Bildung sind in mehr als 50 Universitäten und Colleges beheimatet, deren bekannteste die Columbia University ist. Das alles ist noch lange nicht genug, denn was wäre New York ohne seine Restaurants, Bars, Jazzclubs, schrillen Diskos und seine Nachtschwärmer...
Zur Verkehrsführung: Genauso wie in Boston ist Verlaufen in New York - vor allem in Manhattan - unmöglich. Die Stadt ist schachbrettartig angelegt. Zwölf breite Avenues führen senkrecht hindurch, die waagerecht von über 100 Straßen geschnitten werden. Ausnahme ist der "Broadway", der einmal quer durchführt, und die Straßen in "East" und "West" teilt. Wenn jemand also "West 99., Ecke 5.", sagt, weiß der Gesprächspartner genau, wo derjenige wohnt.
New York in Filmen: Das Leben in New York und der New Yorker ist in fast unendlich vielen Filmen festgehalten, die bekanntesten hat wohl Woody Allen gedreht (u.a. "Manhattan"). In New York spielen zahlreiche Fernsehserie, die sich auch mit dem Lebensgefühl der Stadt beschäftigen. Die aktuell bekannteste ist "Sex and the city" rund um die Journalistin Carrie, die sich in den noblen Shops und Bars Manhattans bewegt.

Staten Island Ferry (von Manhattan nach Staten Island)

In vielen Reiseführern lautet der wichtigste Tipp, was bei New-York-Neulingen als erstes auf dem Programm stehen sollte: Einmal mit der "Staten-Island-Ferry" fahren. Diese etwa 30-minütige Fahrt, die "Manhattan" mit dem Stadtteil "Staten Island" verbindet, ist gratis und bietet einen Blick auf die bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Stadt.
In Staten Island habe ich mich nur eine halbe Stunde aufgehalten, und es dann dran gegeben. Dieser Stadtteil ist nur ein Detail, der sich vielleicht beim dritten New-York-Besuch zum ausgiebigeren Erkunden anbietet. "Staten Island" wird von vielen New Yorkern "the forgotten borough" genannt ("der vergessene Stadtteil"). Es gibt dort wohl immer noch Strömungen, die sich für eine Unabhängigkeit Staten Islands (380.000 Einwohner) von New York einsetzen.
 
Zum Beispiel auf die Skyline von Manhattan, die ich von der Fähre über den Hudson River zum ersten Mal erstaunt anschauen konnte. "Mensch, ich bin wirklich in New York", dachte ich am Vormittag des 11. September. Die Fähre führt auch an dieser jungen Dame vorbei, die in den USA nur "Statue of Liberty" genannt wird. Und das ist die Skyline von ein bisschen weiter weg, kurz vor der Ankunft in "Staten Island".

Ground Zero (Manhattan)

11. September - da war doch was? Genau drei Jahre vorher gab es in New York City die grausamen terroristischen Attacken, denen über 3000 Menschen und die beiden Türme des World Trade Center zum Opfer fielen. Heute entsteht am "Ground Zero" ein neues Bauwerk. Am Jahrestag war von einer besonderen Form der Trauer - finde ich - nichts zu spüren. Dieses "NEVER FORGET"-Transparent (siehe oben) ist ein "Dauerbrenner" am Ground Zero.
 
Vielmehr hatte ich den Eindruck, dass die Riesenbaustelle an diesem eigentlich traurigen Gedenktag nur von Polizisten, Polizei-Motorrädern, Taxen und Touristen besucht wurde. Einheimische verirrten sich nicht wirklich in die Menschenmenge. Rund um das ehemalige WTC-Gelände waren auch einige Gebäude angeschlagen. Nicht aber dieses, das mit einer Riesen-USA-Fahne (man, sind die mir auf den Keks gegangen) und einem eher putzigen "We will never forget"-Plakat auf sich aufmerksam macht.
Eine Mini-Trauerfeier veranstalteten mutmaßlich Angehörige von Opfern. Beeindruckt war ich von der Größe des Geländes. Wie hoch die WTC-Türme wirklich waren, kann ich aber nur erahnen.

Brooklyn Bridge (von Manhattan nach Brooklyn)

Die "Brooklyn Bridge" ist die älteste über den East River. Die Pläne für diese erste Stahlhängebrücke der Welt entstand 1867.Nach 16-jähriger Bauzeit wurde die Brücke im Mai 1883 eingeweiht. Ihre Länge misst ohne die Zufahrten 1052 Meter. Die gesamte Spannweite beträgt 2 Kilometer. Der für Fußgänger reservierte Laufsteg verläuft oberhalb der Autotrasse; Spaziergängern, Joggern und Fahrradfahrern bieten sich von hier oben eindrucksvolle Aussichten auf Manhattan mit seinen Wolkenkratzern und den South Street Seaport sowie die Upper Bay mit der Freiheitsstatue (siehe oben) in der Ferne. Nachts bildet die Brücke eine eindrucksvolle Lichterkette zwischen den beiden Stadtteilen Brooklyn und Manhattan.
Anmerkung: Ich kann den Spaziergang über die "Brooklyn Bridge" sehr empfehlen. Es lohnt sich eine Subwayfahrt bis "High Street", mit anschließendem kurzen Bummel durch Brooklyn und dann dem etwa 30-minütigen Spaziergang über die Brücke, der sich (so wie ich es tat) auch ausdehnen lässt, wenn man sich zu einer kurzen Rast zum Entspannen oder Leute gucken auf einer der Banken niederlässt. Am Ende der Brücke stehen die Wolkenkratzer des "Civic Center", unter anderem mit der "City Hall". Dort gibt es die Subwaystation "Brooklyn Bridge / City Hall", mit der es zurück in den oberen Teil Manhattans geht.
 
Berühmt, berühmter, Aussicht: Das ist nur ein geringer Teil der Skyline Manhattans. Zu sehen sich die Hochhäuser des "Civic Center" und - teilweise - des "Financial District" rund um die Wall Street. Das ist dasselbe Motiv, aber mit kurzem Blick auf den Fußgängerweg über die Brooklyn Bridge, den tatsächlich auch Jogger und Fahrradfahrer benutzen.
Und das ist ein Blick auf die andere Seite - und die berühmtesten Hochhäuser sind noch weit entfernt... Ein paar Schritte hinter der "Brooklyn Bridge" liegt die nicht ganz so berühmte "Manhattan Bridge", die ebenfalls die Stadtteile Brooklyn und Manhattan verbindet.

Central Park (Manhattan)

"Sheep Meadow" - die größte Wiese des Parks. Was für eine Aussicht, oder?

Der "Central Park" nimmt eine Fläche von 340 Hektar und damit fünf Prozent der Gesamtfläche Manhattans ein. Er streckt sich von der 59. bis zur 110. Straße. Die Idee eines Parks wurde in den vierziger Jahren des vorigen Jahrhunderts geboren. Es wurde in der damaligen Peripherie der Stadt (Peripherie!!!!! Heute ist das der Stadtmittelpunkt!) angelegt. 10 Millionen Wagenladungen Erde und Humus mussten herangeschafft werden, über 500.000 Bäume und Sträucher wurden angepflanzt. Jetzt ist der Park ein Naturdenkmal und darf nicht mehr verändert werden. Die Fahrwege wurden 1912 asphaltiert, bald darauf auch die meisten Fußwege. Insgesamt gibt es 92 Kilometer Wege im Park. An den Wochenenden und an Feiertagen ist der Park für den Autoverkehr gesperrt, so dass die Wege dann ausschließlich Rad- und Inline-Fahrern, Joggern, Spaziergängern oder auch den noch fahrenden Pferdedroschken zur Verfügung stehen. Vor allem am Wochenende bevölkern den Park Spaziergänger, Touristen und Picknick machende Familien. Gemischt mit den an vielen Ecken auftretenden Kleinstbands und den Massen an Hot-Dog-Ständen ist das ein beeindruckendes Schauspiel. Der weitaus am stärksten frequentierte südliche Teil des Parks ist lieblicher, während der nördliche im natürlichen Zustand belassen wurde und weniger besucht wird. Vom Betreten nach Einbruch der Dunkelheit wird vor allem im nördlichen Teil (Nähe zur Bronx und zu Harlem) abgeraten - zu gefährlich.
Der Park hat neben den Wegen und der Natur noch jegliche Art der Abwechslungen zu bieten: Große Wiesen, mehrere Seen mit verschiedensten Wassersport-Möglichkeiten, Sportartspezifische Plätze, einen Zoo, Veranstaltungsbühnen und auch Spielplätze.
Der "Central Park" ist ein MUSS für jeden New-York-Touristen. Zu empfehlen ist ein Besuch am Wochenende!
 
"Sheep Meadow" - die größte Wiese, auf der ich mich an zwei Tagen hintereinander in der Sonne entspannte. Hier spürt jeder Besucher und jeder Sonnenhungrige, was mit "Oase der Ruhe inmitten der heißen Großstadt" gemeint ist. Umgeben von höchsten Gebäuden ist es trotzdem unheimlich entspannend. Beispiel Band: Dies ist nicht die einzige Band, die mir auf meinem Sonntags-Spaziergang (12. September) durch den Central Park begegnete.
"Strawberry Fields" - am Westausgang der 72. Straße wurde 1985 der nach einem Beatles-Song benannte "John-Lennon-Friedensgarten" angelegt, der mit gestifteten Pflanzen aus 123 Ländern an den 1980 in New York ermordeten Musiker erinnern soll. Dieser Ort im Central Park ist Pilgerstätte für Lennon-Fans (ich war zweimal dort, einmal stand dort ein Musiker samt Gitarre und stimmte Lennon-Songs an, sehr bewegend, das ganze) und für den Rest aller Touristen. Erschossen wurde John Lennon auf der gegenüberliegenden Straßenseite vor dem "Dakota Building", das heute bewacht wird. Das "schlossähnliche" Dakota entstand von 1880 bis 1884 als erster Privatbau in der Upper West Side. In den Luxussuiten lebten u.a. Leonard Bernstein und eben Lennon. Auch im Film ist das Haus verewigt. 1968 drehte Roman Polanski hier seinen Film "Rosemary´s Baby".

Museen

Mit rund 100 Museen, darunter einigen von Weltruf wie das Metropolitan Museum of Art (Met), das Museum of Modern Art (MoMA), das Guggenheim Museum, die Frick Collection, das Brooklyn Museum und das American Museum of Natural History, über 500 Kunstgalerien und den Kulturinstituten europäischer, asiatischer und afrikanischer Länder ist New York heute eins der wichtigsten - wenn nicht sogar das wichtigste - Kunstzentrum der Welt.
Anmerkung: In den meisten Großstädten interessieren sich die Einwohner eher beiläufig für so manches berühmtes Museum in der nächsten Umgebung. In New York ist das - glaube ich - anders. Ein Besuch in einem der berühmtesten (Met, MoMA, Guggenheim) ist als Abwechslung an einem kühlen Herbst- oder schwülen Sommertag immer im Terminkalender Willkommen. Das MoMA - das bestimmt mein Favorit gewesen wäre - hatte leider geschlossen, weil es derzeit umgebaut wird, und weil sich daher die wichtigsten Ausstellungsstücke in Berlin befanden. Also blieb für mich das Met und das Guggenheim Museum. Letzteres erreichte ich allerdings ein wenig zu spät, so dass ich mich mit dem Anblick der überragenden Architektur begnügen musste.
Tipp: Wer sich für Kunst interessiert und die Atmosphäre von Museen liebt, der kann in New York einen ganzen, ach was sag ich, zwei oder auch drei komplette Tage hier verbringen. Wer - wie ich - eher so in Richtung "Kunstbanause" geht, der sollte auch einen halben oder sogar ganzen Tag reservieren. Denn die meisten Museen lohnen - zumindest - einen groben Überblick.
 
Ein Höhepunkt im "Metropolitan Museum of Art" (zwei Sternchen im BAEDEKER, also höchste Kategorie, das drittgrößte Museum der Welt!!) ist die ägyptische Sammlung. Hier denke ich vor dem "Tempel von Dendur" nach, der aus dem 1. Jahrhundert vor Christus stammt. Im Besitz des "Met" sind 3,3 Millionen Kunstgegenstände, von denen fast 100.000 ständig zu besichtigen sind. Das "Met" grenzt direkt an den "Central Park", der nach einem Besuch zum Verschnaufen und Verweilen einlädt. Seht Ihr direkt hinter dem Taxi den Kerl im weißen T-Shirt? Das ist ein Straßenclown, der vorbeilaufende Passanten nachäffte... solche Kerl gibts wohl in jeder Millionenstadt. Aber lustig war´s trotzdem. Nur sechs Querstraßen weiter nördlich liegt das "Solomon R. Guggenheim Museum", ein Kunstmuseum mit einer der besten Sammlungen moderner Kunst der Welt - wie gesagt war ich leider ein wenig zu spät, um das Innere zu erkunden. Aber fast genauso spannend ist die Architektur von Frank Lloyd Wright, den der Museumsgründer Guggenheim beauftragte. Die 432 Meter lange Rampenspirale hat eine Neigung von drei Prozent und nimmt in 70 Nischen und kleinen Galerien die Kunstwerke auf. Schön, gell?

Empire State Building (Manhattan)

Das berühmteste Gebäude New Yorks ist? Naaaaaa? Natürlich: Das "Empire State Building" - die Großmutter aller modernen Hochhäuser, so will ich es mal wissen. Trotz der schrecklichen Ereignisse des 11. September 2001 ist es nach wie vor gestattet, die Aussichtsplattform zu besichtigen, und die bot mir an meinem vierten New York-Tag einen Super-Überblick über das, was ich schon gesehen habe, über das, was ich noch sehen muss, und über Manhattan ganz speziell. Erst einmal dorthin zu kommen, war allerdings äußerst langwierig. Fast eine komplette Stunde lang ging es durch verschiedenste Kontrollen.
Was müsst Ihr noch über das Empire State Building (natürlich zwei Baedeker-Sternchen, also höchste Kategorie) wissen?
Das 1932 vollendete Building ist das Wahrzeichen New Yorks geblieben - auch nachdem zahlreiche weitere Wolkenkratzer entstanden. Von seinen Aussichtsterrassen (sag ich doch) erhält man einen unvergleichlichen Blick auf Manhattan, bei klarem Wetter soll man aus der Aussichtsterrasse im 102. Stockwerk sogar mehr als 125 Kilometer weit sehen können.
Die Bauarbeiten begannen 1929. Nach nur 19-monatiger Bauzeit war der 381 Meter (mit Antennenmast 449 Meter) hohe Koloss fertiggestellt. Hier arbeiten und leben über 30.000 Menschen! Bei seiner Errichtung wurden 365.000 Tonnen Stahl, Beton und Granit verwendet, 100 Kilometer Wasserleitungen verlegt und 5630 Kilometer Telefonkabel verlegt. 73 Fahrestühle verkehren in elf Kilometer langen Aufzugsschächten, in nur 45 Sekunden transportieren sie Menschen und Lasten in über 80 Stockwerken in die Höhe. Es gibt auch ein Treppenhaus: Durchtrainierte Läufer brauchen für die 1860 Stufen beim jährlichen Empire State Run-Up elf Minuten. Der Mast auf dem Dach war ursprünglich als Ankerplatz für Luftschiffe vorgesehen, jetzt werden über ihn Fernseh- und Radioprogramme ausgestrahlt. Im Film war das Gebäude letzte Zufluchtsstätte für den Riesengorilla "King Kong", bevor er in die Tiefe stürzte. Allerdings wurde die Schlussszene des Films im Kino gedreht.
Empfehlung: Am Tag (und - so heißt es - erst recht in der Nacht) ist der Besuch dieses Gebäudes sehr empfehlenswert - vor allem für New-York-Neulinge. Die einstündige Wartezeit solltet Ihr in Kauf nehmen, es lohnt sich - vor allem, um sich einen imposanten Überblick über das beeindruckend hohe Hochhausmeer Manhattan zu verschaffen.
 
Dieses Bild entstand in 381 Metern Höhe und blickt auf die Antenne, die in 449 Metern Höhe steht. Eigentlich war der Mast als Landeplatz für Flugzeuge und Luftschiffe gedacht - doch ein fliegendes Etwas landete nie dort. Aussicht, Teil 1: Blick vom Empire State Building in Richtung Murray Hill an der East Side - mit dem zweitberühmtesten und wohl schönsten Wolkenkratzer New Yorks (ganz links): Dem 1930 errichteten "Chrysler Building". Aussicht, Teil 2: Derselbe Standort, die andere Richtung. Das ist der Blick in Richtung Hudson River und die Nachbarstadt "New Jersey" auf dem anderen Ufer.
Aussicht, Teil 3: Derselbe Standort, diesmal geradeaus: Blick auf die Wolkenkratzer-Ansammlung des "Rockefeller Center" - im Hintergrund lugt der "Central Park" ganz in Grün hervor. Aussicht, Teil 4: Und noch einmal dieser Standort mit Blickrichtung Upper Manhattan ("Oberes Manhattan") und East Side. Wieder ist das Chrysler Building zu sehen. Hier bekommt Ihr einen schönen Eindruck, wie das so ist, vom Empire State Building auf den Rest der Stadt hinab zu blicken. Weit hinab geht es nämlich nicht. Die mit am dichtestesten besiedelte Stelle der Welt ist spürbar, greifbar, so nah. Aussicht, Teil 5: Siehe Teil 3. Der "Central Park" ist ein wenig besser zu erkennen. Zu sehen sind auch die "Bedingungen" der Touristen hinter diesen käfigartigen Gittern.
Aussicht, Teil 6: Das ist die unmittelbare Nachbarschaft des Empire State Building - aber wenig interessant. Also schnell weiter zur... ... Freiheitsstatue, die mit einem guten Fernglas (oder in diesem Fall: einem guten Zoom und einem brauchbaren Bildbearbeitungsprogramm) am Horizont zu erkennen ist. Aussicht, Teil 8: Das gilt selbstredend auch für den "Financial District" im unteren Manhattan ("Lower Manhattan") mit der Wall Street, die New Yorks zweite prägende Skyline bietet.

"Statue of Liberty" / Liberty Island und Ellis Island

Sie ist das Symbol der Freiheit, das Symbol für New York, das Symbol für die USA. Sie kennt fast jedes Kind auf der Wind, sie bekommt in der Grundschule schon jeder zu sein.
Die Freiheitsstatue.
Ich bin hin gefahren. An meinem letzten New York-Tag.
Geschichte: In der Upper Bay erhebt sich auf der etwa fünf Hektar großen Felseninsel Liberty (seit 1956 "Liberty Island" / Freiheitsinsel) auf den Grundmauern eines 1811 erbauten Forts die Freiheitsstatue ("Statue of Liberty"), das samt Fundament und Sockel 93 Meter hohe, weltweit bekannte Symbol als Hort der Freiheit und Demokratie. Die Monumentalstatue, von Frankreich den USA zum 100-jährigen Bestehen gewidmet, wurde von Frederic Auguste Bartholdi ursprünglich für die nördliche Suezkanaleinfahrt entworfen und am 28. Oktober 1886 hier in Anwesenheit von US-Präsident Cleveland, Bartholdi und de Lesseps, dem Konstrukteur des Suezkanals, eingweiht. Sie besteht aus einem mit 300 Kupferplatten verkleideten Stahlgerüst (von Gustave Eiffel), ist bis zur Spitze der bei Dunkelheit erleuchteten Fackel in der erhobenen Redhten 46 Meter hoch und wiegt 225 Tonnen. Sie hält in der Linken die Unabhängigkeitserklärung mit dem historischen Datum "Juli 4. 1776". Insgesamt vergingen von der Planung der Statue bis zu ihrer Enthüllung in New York zwanzig Jahre. In den Sockel eingemeißelt sind die Worte: "Bring mir Deine Müden, Deine Armen / Deine geduckten Massen, die sich nach Freiheit sehnen... / Schick Deine Heimatlosen, Sturmgebeugten zu mir / Ich erhebe meine Fackel neben dem Goldenen Tor".
Bedeutung: Die große Bedeutung erlangte die "Statue of Liberty" zu Beginn des 20. Jahrhunderts, während der großen Einwanderungswelle. Für Millionen Einwanderer, die per Schiff in die USA kamen, war die Freiheitsstatue das erste, was sie von der Neuen Welt und von der Verkörperung ihrer Hoffnungen sahen. Bevor sie jedoch an Land gingen, mussten sie die Prozeduren auf "Ellis Island" (direkt nebenan) über sich ergehen lassen.
Tipp: Auch der Weg zur "Statue of Liberty" kann gut und gerne einen halben Tag in Anspruch nehmen. Vom "Battery Park" fahren regelmäßig (ich glaube, alle 20 bis 30 Minuten) Schiffe Richtung "Liberty Island". Darauf informieren mehrere Schautafeln, und zudem ist es möglich, die Statue zu "besteigen", allerdings nicht mehr bis in die Krone (das ist seit dem 11. September 2001 verboten, soweit ich weiß). Auf dem Rückweg hält das Schiff auch bei "Ellis Island". Wer möchte, kann sich hier in einem kleinen Museum über die Geschichte dieser kleinen Insel in den Original-Räumlichkeiten erkundigen. Ich tat´s nicht, was jedoch nichts zu sagen hat.
 
"Ellis Island" erlangte von 1892 bis 1917 Berühmtheit. Ursprünglich Befestigungsanlage und Munitionsdepot, bekam die Insel 1892 ihre neue Funktion, als die Bundesregierung die Kontrolle über die Einwandererströme übernahm. Die Einwanderungswilligen mussten Gesundheitsuntersuchungen und Befragungen über sich ergehen lassen, bevor sie die ersehnte Erlaubnis zur Weiterfahrt nach Manhattan oder New Jersey bekamen. Den größten Andrang verzeichne Ellis Island in den neunziger Jahren des vorigen Jahrhunderts bis zum Ende des ersten Weltkriegs, als circa 17 Millionen Menschen hier durchgeschleust wurden. Der Andrang war zuweilen so groß, dass jeder Einwanderungsbeamte täglich 400 bis 500 Menschen zu befragen hatte. Das "Bild der Bilder": Andi im Galatasaray-Trikot (war versprochen) vor der Freiheitsstatue. Ich gebe zu: Vor dem großen, bekannten, berühmten Bauwerk zu stehen, hat mich sehr beeindruckt.

Financial District / Wall Street (Manhattan)

New York ist Leben, Kneipen, Bars, Restaurants, voll, Land, Leute, lebensfroh, hektisch, chaotisch, rempelnd.
Doch es gibt auch die andere, dunklere Seite von New York. Den angsteinflößenden "Financial District" mit der "Wall Street" als Hauptstraße. Das sind die goldenen Wege und Bauten des Kapitalismus. Hier werden jeden Tag Millarden, ach wahrscheinlich fast schon Billionen verbraten, verpokert, verspielt. Nur höchst widerwillig stellte ich mich der Aufforderung, und schaute mir für zwei Stunden das Geschehen im aalglatten "Financial District" mit all seinen Managern und Bänkern an.
Geschichte der "Wall Street": Die Straße hat ihren Namen von einer ursprünglich hier verlaufenden Befestigungsmauer, die das holländische Nieuw Amsterdam vor Einfällen der Engländer und Indianer schützen sollte. Im Jahr 1700 wurde an ihrer Stelle eine Straße angelegt (das Financial District ist die einzige Gegend in Manhattan, in der die schachbrettartige Straßenführung nicht gilt, sondern die ursprüngliche Form belassen wurde). Heute befinden sich hier viele Banken, andere Finanzinstitute und außerdem zwei der höchsten Wolkenkratzer New Yorks, die aber keine Namen (außer den Adressen 40 und 60 Wall Street) tragen. Am Mittag sind die Wall Street und ihre Umgebung so mit Menschen überfüllt, dass man kaum vorwärtskommt; an Feiertagen und am Wochenende hingegen ist die Gegend menschenleer. Ich war am Vormittag dort... es lief eine Demonstration (keine Ahnung, für oder gegen was), und es war nicht ganz so viel los...
 
Die "New York Stock Exchange" an der Wall Street (siehe Straßenschild rechts oben) ist die größte Börse der USA und trotz mancher Krise die bedeutendste der Welt vor Tokio und London. Täglich werden hier für über 2000 Firmen Aktien im Wert von vielen Millionen gehandelt. Über eine mögliche Besichtigungstour habe ich mich nicht informiert - es war sehr viel abgesperrt und die Zahl der "Ordnungshüter" ging fast in die Hunderte... Gegründet wurde die Börse übrigens 1792, um Staatsanleihen aus dem amerikanischen Revolutionskrieg zu handeln.  Wisst Ihr jetzt, was ich mit "bedrückend" meine? "Durch diese Straßenschlucht dringt kaum ein Sonnenstrahl", heißt es im BAEDEKER, und nirgends auf der Welt ist mir bisher ein Ort begegnet, der als Symbol der Allmacht des Kapitals in all seiner Finsternis durchgehen kann. So sieht das WIRKLICH im ganzen Financial District aus. Ich war froh, als ich nach einer halben Stunde Schlendern durch New Yorks Finanzwelt endlich Richtung "Freiheitsstatue" verschwinden konnte.
Vor der "Chase Manhattan Bank" steht die Großskulptur "Four Trees" von Jean Dubuffet, die 1972 aufgestellt wurde. Die 14 Meter hohe und 25 Tonnen schwere Großplastik aus Aluminium, Stahl und Kunststoff bezeichnete der Künstler als "ein Monument des Geistes, eine Landschaft des Esprit". Der Security-Typ, der in der blauen Schwimmweste in meine Richtung stolziert, verbot mir übrigens das Fotografieren. Dabei hatte ich nur die Plastik und - ein paar Augenblicke später - die Wolkenkratzer, die rechts oben zu sehen sind, fotografiert. Die spinnen, die Amis, mit ihrem Scheiß-Sicherheitswahn. Wer die Fähre zu "Liberty Island" und der Freiheitsstatue benutzt, der erhält schon kurze Zeit nach der Abfahrt einen Blick auf die Skyline des "Financial District". Zum Glück war es an diesem Tag bedeckt, so dass das ganze Bild eine bedrückende Atmosphäre erhält...

Queens

Ein "Halbtagsausflug" führte mich in den New Yorker Stadtteil Queens, der mit 313 Quadratkilometer größte "borough". Queens liegt im Nordosten von Brooklyn und ebenfalls auf Lond Island. Bis Mitte des 19. Jahrhundert blieb Queens unbedeutend. Dies änderte sich nach der Eingemeindung nach New York 1898 und nach dem Bau der Queensboro Bridge (1909). Heute leben hier zwei Millionen Einwohner. Auch Queens ist für seine ethnische Vielfalt berühmt, wobei das in New York eigentlich gar nicht mehr betont werden muss... Es gibt hier "Astoria", die größte griechische Gemeinde außerhalb Griechenlands, der Bezirk "Flushing" nennt sich "Klein-Seoul", außerdem gibt es einen Hindu-Tempel, ein puertorikanisches Viertel und eine große dominikanische Gemeinde.
Trotz der hohen Einwohnerzahl wird Queens im "BAEDEKER New York" gerade einmal eine Seite gewidmet - Sehenswürdigkeiten á la Manhattan sind hier selten. Das sehe ich ein bisschen kritisch, denn einen solch großen Bezirk links liegen zu lassen, ist absolut unangebracht. Na gut, Queens hat eher praktische Bedeutung. Zwei der drei New Yorker Flughäfen befinden sich auf dem Stadtteilgebiet, zudem das Gelände, auf dem zweimal eine Weltausstellung in New York stattfand. Außerdem gibt es den "Flushing Park", in dem das riesige Tenniszentrum von New York liegt, in dem jedes Jahr die "US Open" stattfinden (sie waren zwei Tage vor meinem Ausflug nach Queens beendet). Im "Flushing Park" liegt auch das "Shea Stadium", die Heimat der New York Mets.
Tipp: Ein Trip nach Queens ist deshalb sehenswert, weil die U-Bahnlinie 7 hier überirdisch verläuft - und man über den Dächern von Queens einen schönen Überblick über das "Schlafzimmer Manhattans" bekommt.
 
Das ist das "Shea Stadium", die Heimat der New York Mets, die leider am Tag meiner Abreise ein Heimspiel hatten, was mir leider nicht half. Ich musste auch in New York auf meinen Besuch bei einem Baseballspiel verzichten. Es sieht so aus, wie ein Fußballstadion, ist aber "nur" eine Tennisarena. Das Arthur-Ashe-Stadium fasst - glaube ich - um die 18.000 Zuschauer. Im Vordergrund ist das Stellwerk der New Yorker Subwaylinie. Der Globus im Hintergrund ist das Überbleibsel einer Weltausstellung. Im Vordergrund ist eine Spielszene aus dem Fußballspiel, das auf einer der zahlreichen Kunstrasenplätze im "Flushing Park" stattfand. Das war einer meiner herrlichsten Momente in einem "wahr-reren" Teil von New York.

... Bekanntes in Manhattan ...

Wer von New York redet, der meint zu oft nur Manhattan. Die Skyline... liegt in Manhattan. Fast alle bekannten Sehenswürdigkeiten... liegen in Manhattan. Und diese Liste könnte ich endlos weiterführen. Im oberen Teil dieser Seite habe ich versucht, meinen New-York-Besuch ein wenig zu strukturieren. Doch New York eine Kontur geben zu wollen, ist unmöglich. UNMÖGLICH! Fast an jeder Straßenecke ist der Wiedererkennungswert hoch, und sei es, dass man beim Schlendern immer wieder auf die berühmte "Fifth Avenue" (die ich nicht extra fotografiert habe) mit all seinen teuren Shops oder den "Broadway" mit den Theatern trifft. Eine weitere Anmerkung: Auch im riesigen "Chinatown" und im alternativen "East Village" unweit meines Hotels war ich; dort habe ich aber nicht geknipst.
Unten nun sind einige Sehenswürdigkeiten abgebildet, die ich auch besuchte, die ich aber nicht einsortieren kann und will.
 
Washington Square, Manhattan: Das ist der Mittelpunkt von "Greenwich Village", und lag ungefähr zehn Fuß-Minuten von meinem Hostel entfernt. Der Washington Square ist so etwas wie der Mittelpunkt der angrenzenden "New York University" und verleiht dem ohnehin schon etwas anderen Viertel eine jugendliche Note. "Einst Richtstätte, Armenfriedhof und Paradeplatz, ist Washington Square jetzt ein Ort, wo sich New York tummelt", sagt der BAEDEKER Zum Washington Square führte mein Weg an meinem ersten Tag am "Big Apple". Noch kurz zu "Greenwich Village": Die Zahl der Dichter und Denker, die hier lebten, ist enorm und geht von Edgar Allen Poe bis zu Mark Twain. "The Village" ist heute eine respektable Wohngegend mit hübschen Innenhöfen, verwinkelten Gässchen und einem Riesenangebot an Jazzkneipen, Cafés, Bars und Restaurant. Muss ich dieses Foto wirklich noch untertiteln? Das ist der "Times Square" in Manhattan, dieser weltberühmte Treffpunkt an der Ecke Broadway/7th Avenue. Die Neon-Beleuchtung fast aller Läden ist für den nächtlichen New-York-Besucher ein Muss, aber auch tagsüber schon sehr sehenswert. Anderthalb Millionen Fußgänger überqueren TÄGLICH die "Kreuzung der Welt". 40 Bühnen stehen in den Seitenstraßen des Times Square. Hier schlägt das Theater-Welt der Welt, heißt es. Und wer einmal dort war, der glaubt es auch. "If you can make it there, you can make it everywhere" - dieser Sinatra-Spruch ist auf viele Bereiche New Yorks anwendbar; aber wohl vor allem auf die Theater-Szene. Straßenschilder-Salat und oft geknipstes Motiv: Broadway, Ecke Times Square - jeden Tourist und jeden New Yorker zieht es immer wieder hier hin. Ich weilte zweimal tagsüber dort und beobachte die in einem beachtlichen Tempo vorbeiziehende Masse. Bei meinem nächsten Aufenthalt in New York will ich den Times Square by night erkunden, habe ich mir fest vorgenommen. So grell und schrill wie heute war es am Times Square übrigens nicht immer. Sogar bis Anfang der 90-er Jahre wurde der Platz zu eienm Symbol des städtischen Verfalls mit fast fünfzig Sex-Shops und Peepshows, Prostitution, Drogen und Gewalt. Erst vor knapp 15 Jahren schlossen sich Grundbesitzer, Geschäftsleute und Büroanlieger zusammen und verwandelten den Times Square wieder in das heutige Schmuckstück. Den Namen hat der Platz übrigens von der Zeitung "New York Times", die einst (1904) hier ihren Sitz im links zu sehenenden schmalen Hochhaus bezog.
Der größte "Betonzylinder" der Welt: "Madison Square Garden" in Chelsea/Manhattan, eine der bekanntesten Sporthallen. Das Stadion fasst 20.000 Menschen und hier finden alle möglichen Veranstaltungen statt: Die "New York Knickerbockers" spielen hier Basketball, die "New York Liberty" ebenfalls Basketball (ist ne Frauenmannschaft), die "New York Rangers" tragen hier ihre Eishockey-Heimspiele aus. Andere Großereignisse aus den Bereichen Sport (Boxen, Wrestling) und Musik (Konzerte) sind ebenfalls angesagt. Zum Komplex gehört auch ein 5600 Besucher fassendes Theater sowie Kino, Kegelbahnen, Büros, Läden und Restaurants. Normalerweise ist der "Madison Square Garden" auch zu besichtigen, aber leider nicht an dem Tag, an dem ich mich dort aufhielt. So muss diese Sicht von Außen genügen. "Rockefeller Center", Manhattan, Teil 1: Das "Rockefeller Center" umfasst insgesamt 19 (!) Wolkenkratzer und ist damit "die größte zusammenhängend geplante Wolkenkratzer-Stadt der Welt". Sie spielt in der Skyline Manhattans eine Hauptrolle. Die Initiative ging von John D. Rockefeller aus, dem damals reichsten Mann der USA, der das Gelände der Columbia University abkaufte. Zwischen 1931 und 1940 mussten hier 228 Häuser abgerissen werden. In den Büros arbeiten täglich 250.000 Menschen. Das Center gilt als eigene Stadt, in der sich 30 Restaurants, unzählige Geschäfte aller Art, über 100 Kunstwerke und eine Menge Fernsehstudios. Die größten US-Mediengesellschaften haben hier ihren Sitz (und sind theoretisch auch zu besichtigen - ich hatte keine Zeit dafür). Dies hier ist das 250 Meter hohe "GE Building", das Hauptgebäude im "Rockefeller Center". "Rockefeller Center", Manhattan, Teil 2: Dies ist die berühmte Statue des Prometheus (1934), der der Sage nach den Menschen das Feuer überbrachte. Um die Plaza stehen die Fahnen der bei der UNO akkreditierten Staaten. Diese "Lower Plaza" in der Passage "Channel Gardens" wird im Winter als Eislaufbahn genutzt und im Sommer (im September auch noch) als Café- und Restaurant-Terrasse. Die Schlusssequenz im Film "Kevin allein in New York" (den ich in Philadelphia sah) spielt hier. Irgendwo hier steht auch in jedem Winter der berühmte hohe Weihnachtsbaum. Einen halben oder sogar ganzen Tag im "Rockefeller Center" zu verbringen, ist überhaupt kein Problem.

Sonstiges

Auf den Spuren meiner Lieblings-TV-Serien, Teil 2: Jeder, der die Serie "Seinfeld" liebt, der kennt dieses Bild (Broadway, Ecke West 112. Straße). Das ist das Stamm-Restaurant von Jerry, George, Kramer und Elaine - und dieses Bild taucht pro Folge bestimmt drei- bis viermal auf. "Tom´s Restaurant" liegt kurz vor Harlem und in unmittelbarer Nähe der "Columbia University". Es soll - ich bin mir aber nicht sicher - der Aufhänger für Suzanne Vegas Song "Tom´s Diner" gewesen sein. (Tom´s Restaurant ist ein gutes Beispiel für eine Bar, die in New York - gefühlt - zu Tausenden rumstehen. Dort ist das Essen schnell fertig, dort kann gefrühstückt werden, warm und kalt sowie auch abends gegessen werden. Oder einfach nur tagsüber auf ne Cola hingehen - auch kein Problem).

Mein Schlusswort:
"Man liebt es - oder man hasst es" - heißt es über New York. Aber genauso heißt es, dass manchmal selbst New Yorker, die seit Jahrzehnten hier wohnen, nicht so ganz wissen, was sie von ihrer Stadt denken. Ich kann es auch nicht sagen. Am Anfang habe ich mich verdammt schwer getan, am Ende habe ich - siehe Tagebuch - Frieden mit der Stadt mit den verdammt vielen Möglichkeiten geschlossen. Das hier ist Berlin mal drei. Das hier ist einfach unglaublich und kaum in Worte zu fassen. Ich werde noch einmal hier hinkommen müssen, um mein - im Moment sehr grobes - Bewertungsprofil ein wenig zu schärfen.
 
Samstag, 11. September, mein erster Vormittag in New York: Doch ich stürzte mich nicht in den städtischen Trubel, sondern ins nächste Internet-Café, um von 9.30 Uhr bis 11.20 Uhr Ortszeit den Live-Ticker beim Fußballspiel VfL Bochum gegen Borussia Dortmund (Endstand 2:2) zu verfolgen. Ich trug dabei ein VfL-Trikot und meine von der Homepage-Titelseite bekannte Pudelmütze. Das ist ein Foto an meinem vorletzten New York-Tag, als ich völlig geschafft auf der Treppe des "General Post Office" sitze und ein paar geschriebene Postkarten mit Briefmarken beklebe. Das "Post Office" im Bezirk "Chelsea" liegt gegenüber vom "Madison Square Garden". Und - HELAU - da ist auch schon der "Madison Square Garden", der sehr interessant liegt. Er befindet sich nämlich AUF (!!) dem New Yorker "Hauptbahnhof", nämlich der unterirdischen "Pennsylvania Station". Dort kam ich auch an und fuhr wieder weg. Ist recht praktisch: Stellt Euch vor, das Ruhrstadion in Bochum würde direkt auf dem Hauptbahnhof stehen. Ich würde keinen Zug mehr verpassen.
In New York, an der 1st Avenue, liegt das Hauptquartier der UNO, dort ist nahezu jede Straße mit einem solchen "UN Way"-Schild versehen. Ich schlenderte dort vorbei, aß einen Blueberry-Muffin, schoss auch Fotos - aber aufgrund der Hässlichkeit des Gebäudes entschloss ich mich, diese Bilder von der Homepage fern zu halten. Und natüüüürlich darf ein Beispiel einer dunklen U-Bahn-Station nicht fehlen. Ohne die Subway kommt in New York niemand aus: kein Tourist, kein Einheimischer. Ich erwarb für 21 Euro eine sieben Tage lang gültige "Metro Card", mit der ich unbegrenzt fahren durfte - und das nutzte ich ausgiebig. Das U-Bahn-System ist allerdings undurchschaubar, selbst ein geübter Bahnfahrer wie ich musste sich daran erst gewöhnen (29 Linien, 468 Stationen). Dass es abends auf den Bahnhöfen sehr gefährlich sein soll, kann ich mir gut vorstellen. Nach 20 Uhr benutzte ich die Dinger auch nicht mehr. Tagsüber sind sie aber sehr sehr praktisch. Autofahrern geht es in New York schlecht. Die Straßen sind übervölkert mit gelben Taxis/Taxen (die etwa 50 Prozent des Straßenverkehrs ausmachen) sowie Bussen (weitere 20 Prozent). Der Rest steht dauernd im Stau. Der New Yorker liebt Taxi fahren, und das ist auch furchtbar einfach. Einfach den Arm ausstrecken, winken und gestresst gucken, und innerhalb von einer Minute hält - GARANTIERT - eins. Selbst für kürzeste Strecken benutzt so mancher ein Taxi. Die Subway zu benutzen (hier zum Beispiel an der Station "Fifth Avenue / 53 Street") ist aber auch weit verbreitet, so dass sich in den Bahnen ein herrlicher Gesellschaftsquerschnitt bietet (mit einem nicht kleinen Yuppie-, aber auch einem nicht kleinen Ärmsten-Anteil).

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Diese Seite wurde zuletzt geändert am 21.10.2004
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