Vatan schenkt Lintfort zwei Tore

Am 21. Februar 2000 berichtete ich für die Mülheimer WAZ/NRZ über das Fußball-Landesligaspiel zwischen Vatan Spor Mülheim und Fichte Lintfort (2:2).

Rein in den Text:

Ein Gesichtsausdruck sagt oft mehr aus als Worte. Der Trainer des Fußball-Landesligisten Vatan Spor, Mohamed Ali Abdelhafid, schlich nach dem 2:2 (2:2)-Unentschieden seines Teams im Spitzenduell gegen Fichte Lintfort wortlos vom Feld und verzog keine Miene. Er war sehr enttäuscht.

Obwohl sein Team einen Punkt in der Partie gegen den Tabellenzweiten eroberte, schmerzte das Ergebnis wie eine Niederlage. Sage und schreibe 350 Zuschauer sahen an der Von-der-Tann-Straße, dass die Mülheimer Mannschaft alles versuchte, 90 Minuten lang rackerte und auch feldüberlegen war. Meistens fehlte aber der entscheidende Pass. Bei Kontern hatten die Gäste sogar die besseren Chancen. Das Unentschieden geht deshalb in Ordnung.

Doch der Reihe nach: Vor der Partie wunderten sich die Zuschauer, dass Yener Kahveci das Vatan-Tor hütete. Mustafa Atiks Blessuren aus dem letztwöchigen Lokalderby waren zwar verheilt, dafür zog er sich im Abschlusstraining eine Bänderdehnung zu. Zunächst ging es turbulent zu. In der 17. Minute erzielte Erdal Özcan das 1:0, zu diesem Zeitpunkt verdient. Erst durch dumme Fehler in der Vatan-Abwehr wurden die Gäste wach, sie bekamen zwei Tore geschenkt. Holger Dahlmann (22.) und Denis Krupic (25.) brachten Fichte mit 2:1 in Führung. Vor allem das Tor von Krupic war kurios, da dieser von Abwehrspieler Niyazi Bozkurt angeschossen wurde. Die Freude über die Führung währte bei den Gästen nicht lang. Hidir Kaya glich per Foulelfmeter zum 2:2 aus (32.).

Nach dem Seitenwechsel sank das Niveau, aber die Spannung stieg von Sekunde zu Sekunde. Ein Tor lag in der Luft. Der ansonsten abgemeldete Fichte-Torjäger Michael Passon (51.) und Stefan Kistler (60.) scheiterten an Yener Kahveci. Die beste Chance für die Mülheimer vergab Cevdet Calis mit einem Kopfball (72.). In der 80. Minute ärgerten sich die Mülheimer über Schiedsrichter Dirk Krafczyk (Essen), der einen Vorteil abpfiff und stattdessen ein Foul im Mittelfeld ahndete. Auch die Gäste zeigten sich wenig erfreut über die Schiedsrichter-Leistung: Der Elfmeter zum 2:2 war ihrer Meinung nach ebenso nicht berechtigt wie die gelb-rote Karte für Rene Kluge (85.).

Doch trotz aller Hektik fiel kein Tor mehr. Am Ende hieß es 2:2 und den Blick zur Tabellenspitze müssen die Vatan-Akteure erst einmal vergessen. Der enttäuschte Trainer Mohamed Ali Abdelhafid fand erst lange nach dem Schlusspfiff noch ein paar Worte: „Wir hatten den Sieg nicht verdient. Das war Pech und Unvermögen gleichzeitig.“

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