URLAUBE, TEIL 12 - IRLAND 2008
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Samstag, 30. August bis Samstag, 13. September 2008

Connor
Auf dem Gipfel des Connor-Passes - Dingle-Halbinsel!

Irland

Regenbogen
Regenbogen bei Newgrange

folgt

Irische Daten:
Einwohner: 5,9 Millionen (4,2 Millionen in Irland, 1,7 Millionen in Nordirland)
Einwohner-Entwicklung: 1841 bis 1851 hatte Irland acht Millionen Einwohner. Tod und Auswanderung ließen die Bevölkerungszahl auf fünf Millionen sinken (1861), bis 1961 hielt die Emigrationswelle an. Erst seitdem steigt die Einwohnerzahl stetig von Jahr zu Jahr.
Fläche: 70.300 Quadratkilometer
Größte Städte: Dublin (1,2 Millionen Einwohner), Cork, Galway, Limerick. Und Belfast (Nordirland) mit 277.000 Einwohnern
Sprachen: Englisch, Gälisch
Klima: Dank des Golfstroms mild. Jahresdurchschnitt liegt bei 10 Grad - im Winter selten unter null Grad!
Bevölkerung: 60 Prozent sind unter 40.
Arbeitslosigkeit: 4,3 Prozent
Sport: Beliebte einheimische Sportarten sind Gaelic Football und Hurling. Außerdem: Fußball, Rugby, Golf, Pferderennen.
Jährliche Einnahmen aus dem Tourismus: 5 Milliarden Euro
Handyverträge: 4,3 Millionen für 86 Prozent der Bevölkerung

Das Programm:
1. Tag (30. August): Flug von Köln/Bonn nach Dublin
2. Tag (31. August): Dublin
3. Tag (1. September): Dublin bis Clifden (Westküste), Abstecher nach Clonmacnoise
4. Tag (2. September): Clifden - mit Ausflug in den Connemara-Nationalpark
5. Tag (3. September): Clifden bis Kilrush, Abstecher zu den Cliffs of Moher
6. Tag (4. September): Kilrush bis Killarney, Abstecher zur Dingle-Halbinsel
7. Tag (5. September): Killarney, Ausflug in den Ring of Kerry
8. Tag (6. September): Killarney bis Glengariff, auf dem Weg den Ring of Beara abfahren
9. Tag (7. September): Glengariff bis Cork, Abstecher nach Mizen Head
10. Tag (8. September): Cork bis Cashel
11. Tag (9. September): Cashel bis Glendalough (Wicklow Mountains), Abstecher zum Irish National Stud
12. Tag (10. September): Wicklow Mountains
13. Tag (11. September): Wicklow Mountains bis Newgrange
14. Tag (12. September): Newgrange bis Dublin
15. Tag (13. September): Flug von Dublin nach Köln/Bonn
= etwa 2200 Kilometer

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Landschaften

Strand
Strand. Einsam. Kann überall sein.

Wicklow Mountains

Status: Geheimtipp
Anderthalb Tage Zeit nahmen wir uns für die Wicklow Mountains - am 10. und 11. September. Die Wicklows sind eine versteckte Schönheit an der irischen Ostküste, die wirklich nicht in jedem Reiseführer unter den "Top Ten" auftauchen. Dabei liegen sie nur knapp 40 Kilometer von Dublin entfernt und liefern nicht weniger schöne Landschaften als weite Strecken der Westküste - und dazu fantastische Wanderstrecken! Zentrum der Wicklows ist "Glendalough", ein winziger Ort, der rund um eine bekannte, alte Klosteranlage (die vom heiligen Kevin im sechsten Jahrhundert errichtet wurde) gebaut wurde. Der Ort besteht aus den Klosterruinen, einem Riesenhotel, einem Besucherzentrum für beides und einer Jugendherberge (in der wir wohnten). Glendalough ist Startpunkt für viele, viele großartige Wanderrouten. Profi-Wanderer kennen den "Wicklow Way", der sogar 126 Kilometer lang ist! Ebenfalls von Glendalough sind die weiteren Punkte mit dem Auto zu erreichen - wie die sogenannte "Military Road" und der "Powerscourt Waterfall".
Besonderheiten: Der erste Reiseführer schreibt von einer "reizvollen Berglandschaft mit braun und purpurn gefleckten Hügeln". Es gibt Moor und Heide, Laub- und Nadelwald - und alle möglichen Tiere, die in irischen Wäldern leben; zum Beispiel eine Rotwildherde (die wir selbst sahen).
 
Nessie Minen
Das erste, was mir zu diesem Schild einfiel (und immer noch einfällt) ist: Nein, hier muss niemand nach dem Loch Ness suchen! Überlegt mal: Der Kopf des Schwimmers ist Nessies Schwanz, die Hand Nessies Kopf... Na? Das ist übrigens der "Upper Lake" in den Wicklow Mountains - unweit unserer Jugendherberge in Glendalough. Wir entschieden uns für einen "Hillwalk" in den Wicklow Mountains zum "Spink" - und das bei strömendem Regen. Die insgesamt vierstündige Wanderung führte uns vorbei an Zinkminenruinen.
Nebel Glendalough
Dieser Blick auf den Upper Lake ist schon bezaubernd, aber wir stiegen noch viel, viel höher. Dort regnete es aber so stark, dass Fotografieren keine besonders hilfreiche Beschäftigung gewesen wäre. Ebenfalls zu den Wicklow Mountains gehört die Klosterruine "Glendalough" - daher auch der Name unserer Jugendherberge. Dort gibt es einen Friedhof, der bis heute benutzt wird.
Wasserfall Lough Tay
Der höchste Wasserfall Irlands liegt auch in den Wicklow Mountains und heißt "Powerscourt". Achtung: Ganz schön gesalzene Eintrittspreise! Kostet 4,50 Euro pro Auto - und es gibt nicht einmal besondere Extras wie eine Ausstellung oder eine schön ausgeschilderte Wanderroute. Sondern "nur" diesen Wasserfall, der 120 Meter in die Tiefe stürzt. Zu den Wicklow Mountains gehört auch die sogenannte "Military Road", die englische Soldaten anlegten, um Oppositionelle besser aufspüren zu können, die sich in den Wicklows verschanzten. Inzwischen ist diese Road zu befahren - und an einer winzigen Stelle geht der Blick zum "Lough Tay". Wie im Märchen, oder?

Connemara-Nationalpark

Status: Geheimtipp
Unsere erste lange Wanderung führte uns in den Connemara-Nationalpark an der Westküste (2. September). Morgens um zehn Uhr stiegen wir aus unserem roten Opel Corsa und begannen die schwerste Route auf der Karte. In roooooooot, soll wohl heißen: GEFAHR! Es ging hoch zum "Hill Mountain" und vorbei an grünsten Wiesen, blaustem Wasser - und das durch herrlichste Luft. "Wildromantische Landschaft", schreibt der Reiseführer.
Unsere Basis: Wir wohnten zwei Tage lang in Clifden (1800 Einwohner). Clifden ist der Hauptort von Connemara und eine Stadt mit vielen B & B's und Restaurants.
Und: Chris de Burgh - ein Ire - erkannte die Schönheit auch schon früh und besang die Gegend in "The Connemara Coast".
 
Connemera Connemera
Ein bisschen Sonne nach einem kurzen Regenschauer am Vormittag: Dann ergeben sich in ganz Irland auf saftig grünen Wiesen herrliche Fotomotive. So wie dieses im Connemera-Nationalpark. Ich fühl mich wohl. Sieht man, oder?
Connemera Connemera
In jedem irischen Nationalpark lassen sich Hügel erwandern, die einen sensationellen Ausblick auf Wiesen, Felder, Steine (und oft auch Meer) bieten. Im Connemera-Nationalpark stiegen wir in zweieinhalb Stunden auf den "Hill Mountain" und das bei (wie wir Fußballer sagen) irregulären Bedingungen. Gefühlt: Windstärke 100. Dieses Connemera-Pony hatte es da schon besser. Während wir dem Wind trotzten, lag das einfach nur faul rum. Tse.

Dingle-Halbinsel

Status: Geheimtipp
folgt
 
Dingle Fungie
Der "Connor Pass" zählt zu den anspruchsvollsten Straßen des Landes und - so der Rat - sollte im Winter nicht gefahren werden. Aufgrund der Enge ist die Gefahr, Reisebussen zu begegnen, sehr, sehr gering. Wer die 456 Meter hinaufgefahren ist - und dann auch noch ein paar Meter bergauf klettert, der kann die ganze Dingle-Halbinsel überblicken. Toll! Der Hauptort "Dingle" bietet übrigens eine skurrile Attraktion: In der Bucht hat es sich ein Delfin namens "Fungie" gemütlich gemacht (ja, vor Irland gibt es Delfine). Fungie wird von Touribooten mehrmals am Tag angesteuert - und er zeigt sich fast immer. Krass. Wir haben's nicht mitgemacht.

Ring of Beara

Beara
Merken und fahren: Ring of Beara!

Status: Super-Geheimtipp
Der "Ring of Beara" steht in den meisten Reiseführern nur in einer Fußnote. Sein Pech: Er liegt zwar ebenfalls auf einer Halbinsel, aber direkt südlich vom Ring of Kerry. Der Kerry-Ring ist deshalb viel populärer, weil er viel länger ist, weil er sich problemlos von Reisebussen bewältigen lässt und weil sich deshalb mehr Parkmöglichkeiten bieten. Landschaftlich attraktiver ist aber - unserer Meinung nach - dieser Ring, dem wir am 6. September drei Stunden am Nachmittag widmeten. Der Beara-Ring bietet die viel, viel schöneren, ursprünglicheren Dörfer; die deutlich engeren Straßen und die einsamsten Strände und Hügel. Wunderwunderschön!
 
Beara Beara
Einer meiner Lieblingsorte des kompletten Urlaubs ist dieser namenlose Strand irgendwo am Ring of Beara. Wir hielten dort eigentlich nur an, um uns zwischendurch mal zu stärken und ahnten nicht, welche Aussicht uns am sonnigen Spätnachmittag erwartet. Eindeutig ein Höhepunkt.

Ring of Kerry

Kerry

Status: Top 3 der Sehenswürdigkeiten in ganz Irland
Nicht missverstehen: Mein Plädoyer für den "Ring of Beara" soll nicht bedeuten, dass ich den Ring of Kerry nicht beeindruckend spektakulär finde. Was macht diesen Ring so besonders? Er vereint alle Spezialeigenschaften der irischen Landschaften zu einem stimmigen Bild. Der Kerry-Ring ist so grün wie Connemera, so steinig wie der Burren, so klippig wie Moher. Er hat etliche spannende Ruinen zu bieten und am Meer viele schöne Strände. Was den "Ring of Kerry" zur Touristenattraktion Nummer eins an der Westküste macht, sind die breiten Straßen. Insgesamt 158 Kilometer herrlichste Landschaft, massenweise Parkplätze, viele Kurztripmöglichkeiten. Im Gegensatz zum Ring of Beara ist hier aber jedes noch so kleine Örtchen komplett auf Tourismus ausgelegt. Am 5. September fuhren wir den Ring (inklusive Valentia Island), am Tag drauf legten wir vormittags den Killarney-Nationalpark nach.
 
Kerry Kerry
Valentia Island: Einer der Kurztrips ist möglich zur sogenannten "Valentia Island" - dieser Umweg nimmt etwa 40 Kilometer in Anspruch. Wir absolvierten diese (busfreie) Tour und spazierten auf den Mount Geokaun und dort zum Fogher Cliff. Fazit: einsamer als die Cliffs of Moher (viel einsamer), aber nicht minder spektakulär. Valentia Island II: Vom Mount Geokaun sind die Skellig Islands zu sehen - ein weiterer möglicher Halbtages-Trip, den wir uns aber schenkten. Soll aber ein Erlebnis sein - sagen ALLE Reiseführer.
Kerry Kerry
Staigue Fort: Bei Castlecove zweigt eine Straße ab. Nach vier Kilometern ist diese große Steinfort zu sehen - Entstehungszeit ist ungewiss. Der runde Bau hat einen Durchmesser von 27 Meter. Im Inneren der vier Meter dicken Mauern befanden sich Häuser. Zu sehen sind noch Kammern und Treppen. Aus dem Tal ist dieses Fort nicht zu sehen. Killarney Nationalpark: Die drei Seen des Killarney National Parks am Ring of Kerry bilden in dieser Gegend den Hauptanziehungspunkt. Dank des milden Klimas sind die Ufer dicht begrünt. Der Park umfasst ein Gebiet von 10.000 Hektar. Wir parkten am sogenannten Muckross House und wanderten geschätzte acht Kilometer bis zum Torc Wasserfall. Nach unserer Rückkehr fuhren wir bis zum Aussichtspunkt "Ladies View". Schön da!

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Großstädte

Dublin

Dublin
An der O'Connell-Bridge - im Zentrum Dublins.

Status: Sehenswürdigkeit Nummer 1. Offiziell.
Irland ist Dublin.
Ein paar Superlative gefällig? Ein Drittel aller Iren leben in und um Dublin - aber Dublin ist die kleinste Hauptstadt Westeuropas. In Dublin sitzen alle wichtigen Unternehmen Irlands - zum Beispiel Guinness, die Banken und, und, und. Dublin ist das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum Irlands. Die Stadt expandiert, expandiert und expandiert. Der Phoenix Park ist der größte Stadtpark Europas - sogar doppelt so groß wie der Central Park in New York und größer als alle größeren Parkanlagen Londons zusammen. Dublin hat mit Temple Bar das größte Kneipenviertel des Landes, mit dem "Spire" die weltweit höchste Skulptur und ist Schauplatz des weltberühmten Romans "Ulysses" von James Joyce. In Irland begannen wir unsere Tour und blieben vom Nachmittag des 30. August bis zum frühen Morgen des 1. September. An unserem letzten Abend verbrachten wir einige Stunden im heruntergekommenen Stadtteil Ballymun.
Mehr Infos gibt's in den Bildunterschriften.

Dublin in Zahlen:
Einwohner: 1,1 Millionen (mit Vororten)
Gälischer Name: Baile Atha Cliath ("Stadt der befestigten Furt"). Dieser Name ist in Irland selbst genauso präsent wie "Dublin".
Sehenswürdigkeiten (nach Meinung der Reiseführer): 1) Stadtbild (georgianische Gebäude, bunte Türklopfer, grüne Parkanlagen wie St. Stephens Green und Phoenix Park, Musiker und Pubs allüberall), 2) Kathedralen (St. Patricks Cathedral, Christchurch Cathedral - die wichtigsten Kathedralen Irlands), 3) Museen (Nationalmuseum Irlands, Trinity College mit der Old Library und dem Book of Kells und National Gallery), 4) Stadtmittelpunkt O'Connell-Bridge mit direkter Umgebung (Joyce-Denkmal, Spire usw.), 5) Pubs (Viertel "Temple Bar"), 6) Sonstiges (Guinness-Brauerei, Fußgängerzone Grafton Street, künftiges In-Viertel Smithfield).
Wir sahen: St. Stephens Green, Phoenix-Park, Kathedralen (von außen), Trinity College mit Old Library und Book of Kells, O'Connell-Bridge, Joyce-Denkmal, Spire, O'Connell-Street, Temple Bar by night, Guinness-Brauerei, Grafton Street, Smithfield

Fazit
Grönemeyer singt über Bochum: "Du bist keine Schönheit - vor Arbeit ganz grau!" Mit Dublin ist es ähnlich. Dublin ist weißgott keine Schönheit. Der Fluss "Liffey", der Dublin durchquert, ist schmutzig, hat kein märchenhaftes Ufer und Spaziergänge dort erfordern viel Fantasie, um schöne Ecken zu entdecken. Die Guinness-Brauerei nimmt einen Großteil der Stadtfläche ein, der Flughafen liegt (im Vergleich zu anderen Hauptstädten) ziemlich nah am Stadtzentrum. Auf dem Weg mit dem Bus vom Flughafen ins Zentrum zur O'Connell-Bridge durchquert jeder Bus die schmuddeligsten Eckchen im Hochhaus-Norden Dublins.
Doch Dublin ist nicht nur grau, hässlich und voll. Dublin ist auf der anderen Seite grün - sehr grün sogar (siehe Phoenix Park). Dublin ist unterhaltsam - sehr unterhaltsam (mit zahlreichen Straßenmusikern und jeden Abend Live-Musik in vielen, vielen Pubs), Dublin ist schön - sehr schön (Stadtbild, Kathedralen). Eine Stadt für den zweiten Blick. Dort zu studieren ist angesichts der internationalen Atmosphäre und der Millionen Pubs mit Sicherheit ein großer Spaß - wenngleich die Preise ziemlich stören: keine warme Mahlzeit unter 12,95 Euro (ohne Suppe, ohne Dessert, ohne Trinkgeld, ohne Getränk), selbst in den billigsten vom "Lonely Planet" empfohlenen Läden.
Tipp: Wer sich für den Irland-Urlaub nur zwei Wochen Zeit nimmt, sollte für Dublin aber nur maximal zwei Tage einplanen. Ohne schlechtes Gewissen.
 
Dublin Dublin
Merrion Square: Dort stehen viele elegante Gebäude mit typisch georgianischen Eingängen und bunten Türklopfern. Die Straßen rund um den Platz sorgen für ein individuelles Stadtbild. Beeindruckend! Ebenfalls am Merrion Square - etwa 'ne Viertelstunde von der O'Connell-Bridge entfernt - ist dieses Denkmal von Oscar Wilde zu finden. Guinness-Brauerei: Wer ein bisschen den Fluss "Liffey" entlangläuft, landet automatisch bei der weltberühmten Guinness-Brauerei - an der James Street. Ist n' ziemlich großes Gelände. Hier wird 60 Prozent des in Irland getrunkenen Biers gebraut. Die Brauerei wurde an diesem Standort 1759 von Arthur Guinness gegründet. Zu besichtigen ist die Brauerei nicht, im Besucherzentrum gibt es aber auf fünf Etagen alle Infos zum Bierbrauen (wie diese Weltkarte mit weiteren Brauereien, zum Beispiel in Nigeria, Sierra Leone usw.) und die unvermeidliche Bierprobe. Ein WAZ-Kollege versackte dort - wie er zugab - einige Stunden... Pflicht ist die Besichtigung nicht, aber ein netter Zeitvertreib.
Park Dublin
Phoenix-Park I: Aufgrund des schönen Wetters spazierten wir zum Phoenix-Park - von unserem Hostel an der O'Connell-Bridge zu Fuß etwa anderthalb Stunden entfernt. Der Phoenix-Park ist laut Reiseführer der größte Stadtpark Europas. Er ist 808 Hektar groß, bietet Dutzende Sportplätze jeglicher Art, den Dublin Zoo und etliche Wiesen. Wie diese hier! Wir machten es uns gemütlich vor dem 60 Meter hohen Obelisken des Wellington Monument - von 1817. Phoenix-Park II: Eine typische Parkszene an einem Sonntagmittag. Von diesen Fußballgruppen sahen wir an diesem Tag mindestens vier! Herrlich!
Dublin Dublin
Baustellen: In ganz Irland gibt es viele, viele, viele Baukräne. Diese hier fotografierte ich von einer Wiese im Phoenix Park. Sie stehen im kopfsteingepflasterten Stadtviertel "Smithfield", das gerade aufwändig aufgemotzt wird. Es soll langfristig zu Dublins In-Viertel werden und Temple Bar ablösen. Im Moment ist die Old Jameson Destillery (die wir nicht von innen besichtigten) der größte Anziehungspunkt. Smithfield ist auf dem Spaziergang von der O'Connell-Bridge bis zum Phoenix Park einen Abstecher wert. O'Connell-Street I: Die O'Connell-Street wurde seit meinem letzten Irland-Urlaub (1997) erheblich aufpoliert. Neue Straßen, neue Bürgersteige, viele Geschäfte. Und dort steht ein Denkmal von James Joyce!
Spire Dublin
O'Connell-Street II: Mitten auf der Straße erhebt sich seit Januar 2003 der 120 Meter hohe "Millenium Spire", der auch aus größter Entfernung gut zu sehen ist. Er ist 126 Tonnen schwer und kostete vier Millionen Euro. Die Nadel misst an der Basis drei Meter und an der Spitze 15 Zentimeter. Der "Spire" steht an der Stelle der 1966 von der IRA gesprengten Nelson-Säule und wird nachts beleuchtet. Ballymun: Direkt am Flughafen liegt "Ballymun" - einst Dublins einzige Hochhaussiedlung sowie Kriminalitäts- und Drogenschwerpunkt. Da Ballymun in der Nähe des Flughafens liegt, hat die Stadt mittendrin einige Luxushotels gebaut. Gemeinsam mit den noch vorhandenen Hochhäusern und einem heruntergekommenen Einkaufszentrum ergibt das einen interessanten Stadtteil - der bei einem Dublin-Besuch aber nicht auf Platz eins der "Muss-ich-sehen"-Liste stehen sollte. Dieses Schild steht vor einem Baum - die Aufstellerin beklagt sich darüber, dass ihr Lieblingsbaum in Ballymun für ein neues Haus weichen musste.

Cork

Cork
Blick auf den River Lee und die St. Patricks Street. Cork baut immer noch.

Status: Top 5 der Sehenswürdigkeiten in ganz Irland
Als ich 1997 mit einer Kirchenfreizeit der Gemeinde Mülheim-Broich nach Cork reiste, war die Stadt das Stiefkind im grauen, armen Irland - und lag auf einer Insel im siffigen River "Lee". Immer mehr Leute verließen Cork, verließen Irland, ließen wenig zurück. Vom Aufschwung Irlands profitierte keine Stadt so sehr wie Cork. 2005 war die 180.000-Einwohner-Stadt (genauso groß wie Mülheim) Kulturhauptstadt Europas. Wir hielten uns in Cork vom 7., 19 Uhr, auf den 8. September, 12 Uhr, auf.
Was sich änderte in elf Jahren: 1997 waren die Hauptstraßen Grand Parade und St. Patricks Street noch verfallen und dreckig. Und nun? Völlig neu kopfsteingepflastert, befreit von Fastfood- (bis auf Mäkkes und Burger King) und Ein-Euro-Läden, keine leerstehenden Geschäfte - sondern nette kleine Boutiquen, Bars und Bistros. Es entstand direkt am River "Lee" eine neue Oper. Im Stadtviertel Shandon gibt es nun zahlreiche Galerien, Antiquitätenläden und Cafés. Nett. Und in Cork wird immer noch gebaut - zu sehen sind überall zahlreiche Kräne.
Wir sahen: Nicht so viel. Denn als wir am Corker Airport vorbeifuhren und die Innenstadt erreichten, war es schon 19 Uhr. Nachdem wir ein B & B gefunden hatten, schlug die Uhr 20.30 Uhr - und unser Hungergefühl war noch nicht beseitigt. Wir spazierten zum lokalen Burger King und kehrten völlig übermüdet gegen 22.30 Uhr zurück ins B & B. Am nächsten Morgen wollten wir direkt weiter Richtung Cashel. Wir durchquerten Shandon flüchtig, warfen einen Blick auf St. Patricks Street und Grand Parade und besuchten - siehe unten - das wohl spektakulärste Museum der Stadt: Cork City Gaol.
Wir sahen nicht: Vieles mehr - was mich aber nicht störte, denn 1997 hatte ich zwei Wochen Zeit, nur um Cork zu erkunden. Vieles polierten die Corker seitdem zwar auf, vieles aber auch nicht...
 
Cork Cork
Cork City Gaol I: Das ehemalige Stadtgefängnis sorgte im 19. Jahrhundert für Angst und Schrecken in der Corker Bevölkerung, wurde dann aber 1923 geschlossen. Zu sehen sind restaurierte Gefängniszellen mit lebensgroßen Figuren leidender Insassen. Häufig brachte die bittere Armut die Menschen ins Gefängnis. Cork City Gaol II: Im Gefängnismuseum gibt es sehr lustige Wachsfiguren-Nachbildungen. Am Ende der Rundtour (geführt wird jeder Besucher mit einem Walkman) gibt's eine audiovisuelle Show, die wirklich äußerst beeindruckend ist. Zwei Stunden lassen sich locker dort verbringen.

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Sehenswürdigkeiten

Moher
Cliffs of Moher

Cliffs of Moher

Status: Weltberühmt - aber überschätzt!
Wer sich nur ein bisschen auf den Irland-Urlaub vorbereitet, wird gleich auf der zweiten Seite des Reiseführers ein Foto von den "Cliffs of Moher" erblicken. Die Klippen ziehen sich acht Kilometer hin und ragen bis zu 203 Meter aus dem Meer.
Klingt wahnsinnig beeindruckend.
Sieht auch so aus.
Aber!
Aber aus den Cliffs of Moher haben die Iren eine unerträgliche Touristen-Melk-Maschine gemacht. "Früher" (vor uns) zeichnete die Klippen eine große Authentizität aus. Besucher konnten bis an die Klippen heranrobben, um ihre Fotos selbst zu schießen. Es störten keine Absperrgitter, kein Besucherzentrum buhlte um die Gunst der Gäste. Und jetzt? Die einst so beliebte Wanderung an die Klippenspitze "Hags Head" ist verboten, Gitter verhindern, dass die Mutigen an den Rand robben können und im Besucherzentrum ist alles teuer. Genau wie der Parkplatz übrigens. Der kostet acht (!) Euro.
Heißt: Sehen ja, aber nicht zu sehr drauf freuen.
 
Moher Moher
Breaking the rules: Im "Lonely Planet" war der Spaziergang zu "Hags Head" noch als Höhepunkt angekündigt worden, doch dann empfing uns das Schild "Please do not go beyond this point". Daran hielten sich nicht alle... Ich wagte mich zwar nicht... ... vor bis "Hags Head", wagte es aber, mich an die Klippe heranzurobben. Dann hielt ich meine Kamera direkt übers Wasser - puh, ging ganz schön steil 'runter.

Rock of Cashel

Status: Zwischen Top-Ten-Sehenswürdigkeit und Geheimtipp
"Oben" waren noch nicht so viele.
Aber von "unten" kennen den Rock of Cashel die meisten Irland-Touristen. Auf einem Hügel entstand die Burg auf dem Felsen "Cashel". Das sind sehr beeindruckend aus, ja, sogar majestätisch. Bei meinem ersten Irland-Aufenthalt 1997 knipste ich die Burg nur von unten. Diesmal drängte ich die Liebste, dass ich auch mal die Ruine von innen betrachten möchte. Also machten wir es - und wurden nicht enttäuscht. Denn von oben ist nicht nur der Ausblick über die grüne Provinz Munster sensationell. Nicht nur für Historiker vermittelt die Kathedrale aus dem 13. Jahrhundert (laut Baedeker) "Würde und Macht einer mittelalterlichen Bistumskirche".
Überraschend: Von "unten" sieht's so aus, als hätte einst eine mächtige irische Familie dort gehaust und "oben" erfährt der Besucher (wir von unserer leitenden Geschichtsstudentin Bridhet), dass hier schon im fünften Jahrhundert ein Steinfort stand und dass Hochkönige den Felsen der Kirche schenkten. Sukzessive entstanden die Kathedrale, die berühmte Cormac-Kapelle im romanischen Stil und weitere Gebäude. Alles wurde 1749 verlassen, verfiel dann und wurde 1874 vom Staat übernommen und zum Nationaldenkmal erklärt.
Zurecht.
 
Cashel Cashel
Rund um den Rock of Cashel existiert ein Friedhof. Die Aussicht auf die Provinz Munster ist beeindruckend. Es gibt noch insgesamt - sagte unser "Guide" Bridhet - sieben Personen, die sich dort beerdigen lassen dürfen, damit sie neben Familienangehörigen liegen können. Einer der Grabsteine: "Father - Any Man can be a Father, it takes someone special to also be a friend" - hier vor dem 28 Meter hohen Rundturm, der zwischen 1127 und 1134 erbaut wurde.
Cashel Cashel
... und so sieht der Rock of Cashel von unten aus! Die Umgebung von Cashel bietet einen Kurztrip in die Galtee Mountains mit endlosen grünen Wiesen. Der zentrale Ort der Umgebung heißt Tipperary.

Newgrange

Status: unter Historikern weltberühmt
Diese alten Steine sind 1000 Jahre älter als die Pyramiden und als Stonehenge.
Diese alten Steine verbergen Geheimnisse aus fünf Jahrtausenden.
Diese alten Steine sind nicht nur alte Steine.
Ausgeschildert sind die Gräber "Newgrange" und "Knowth", die etwa 40 Kilometer nördlich von Dublin liegen, mit dem Ortsnamen "Bru na Boinne". Vom dortigen "Visitor Centre" werden - für sehr wenig Geld - die Touren zu den beiden Gräbern organisiert. Pro Tag dürfen nur 750 Leute die Gräber sehen - manchmal wollen aber 2000 rein. Daher ist selbst hinfahren und klettern nicht möglich und erst recht nicht gestattet.
Die Ausstellung im "Visitor Centre" ist in etwa 45 Minuten besichtigt, die organisierten Bustouren dauern inklusive Führung etwa zwei Stunden. Wer dann noch eine halbe Stunde warten muss... So ein Tag in "Bru na Boinne" kann schon mal drei bis vier Stunden in Anspruch nehmen. Aber die Touren erst zum Grab "Knowth" und dann zum berühmten "Newgrange" lohnen sich nicht nur für Historiker. Die weißen, runden, von einem Grashügel überwucherten Steinwälle sind schon von weitem zu sehen. Die Größe: 80 Meter Durchmesser, 13 Meter Höhe.
Auf historische Details möchte ich hier nicht eingehen, die gibt's in aller Ausführlichkeit bei Wikipedia - oder eben vor Ort. Nur noch eins: Newgrange ist deshalb etwas ganz besonderes, weil während der Wintersonnenwende (19. bis 23. Dezember) die Sonne durch eine Öffnung über dem Eingang scheint - und das nur in dieser Zeit zu Sonnenaufgang. Nur dann erhellen die Strahlen den langen Gang für 17 Minuten. Sonst bleibt es im kompletten Jahr dunkel. Dieses mystische Schauspiel wird im Inneren des Grabes mit einer künstlichen Lichtquelle nachgestellt. Auch das ist schon beeindruckend genug. Witzige Randnotiz: Im 19. Jahrhundert waren auch schon Besuchergruppen im Grab - nur verewigten sich diese (mangels Sicherheitskontrollen) auf den alten Steinen. Da finden sich dann eingeritzte "Früh-Graffitis" aus dem Jahr 1835. Fast schon antik...
 
Newgrange Newgrange
Eine der berühmtesten kleinen Öffnungen der Welt: Die Sonne scheint nur zu Wintersonnenwende hinein und erhellt den Gang für 17 Minuten. Nur dann!!! Newgrange von außen: Hättet Ihr gewusst, dass die Anordnung der Steine an der Außenfassade eine Interpretation der Archäologen ist?

Irish National Stud

Stud

Auf Wunsch der Liebsten besuchten wir bei Kildare kurz vor Dublin das "Irish National Stud", das irische Nationalgestüt - für Pferdefreunde mit großer Sicherheit ein Muss bei jeder Irland-Reise. Dieses Pferd namens "Invincible Spirit" ist Irlands teuerster Zuchthengst. Wie ich mir sagen ließ, gelten irische Vollblüter als ganz besonders temperamentvoll.
Und was gibt es zu sehen?
Viele, viele Wiesen mit vielen, vielen Pferden. Dazu noch - mit Glück - im Frühjahr die Geburt eines Fohlens und in den übrigen Monaten wenigstens ein Video dieses Schauspiels. Im irischen "Horse Museum" stehen so einige Exponate, bis hin zum Skelett von Arkle (das beste irische Rennpferd aller Zeiten). Eine Führung übers Gelände dauert etwa 30 Minuten. Ein Tag im "National Stud" endet mit einem Spaziergang durch den "Japanese Garden", der auf 20 bepflanzten Stationen den Lebensweg nachstellt. Den Abschluss bildet das "Tor zur Ewigkeit".

Old Head of Kinsale

Das ist kein klassischer Touristen-Anziehungspunkt. Ich wollte nur hin, weil das der hübscheste Ort war, den wir in unserer Kirchenfreizeit 1997 besuchten (Kinsale liegt nur knapp 30 Kilometer von Cork entfernt). Während Kinsale die Feinschmecker-Stadt Irlands sein soll (wir hielten dort nicht), ist der Old Head of Kinsale eine Klippenlandschaft, die mich an den Element-of-Crime-Satz "Vor uns ist die See, dahinter liegt New York" erinnert.
Erschreckend - aber auch typisch Irland: Daaaaaaaaamals, also vor elf Jahren, war der Old Head eine einsame Landschaft. Wir setzten uns an die Klippen, bauten auf den endlosen Wiesen unser Freizeitbüffet auf. Und jetzt? Teile der Klippen sind zwar noch zugänglich, aber auf den endlosen Wiesen steht jetzt ein Golfplatz. Also "Golf Head of Kinsale" quasi. Hmm.
 
Kinsale Golf
Herumklettern wie daaaaaaaaaaamals: 1997 weilte ich mit der Kirchenfreizeit am "Old Head of Kinsale", jetzt kletterte ich einfach so dort herum. Aber überall konnte ich nicht hin. Denn große Teile der damals endlosen Wiesen gehören jetzt einem Golfplatz. Mit elektrischem Tor, Überwachungskameras, Securitydienst. Tja. Auch das ist das "neue", boomende Irland.

Mizen Head

Mizen Head
Das ist die Brücke, die zum Museum am südwestlichsten Zipfel Irlands führt.

Status: Geheimtipp
Nun gut, es ist nicht gerade ein beeindruckender Titel. "Der südwestlichste Punkt Irlands". Da gibt es doch wesentlich bessere Orte auf der Welt. Nordkapp zum Beispiel. Oder Key West in Florida. Und doch ist Mizen Head ein wirklich hübscher und vor allem unterschätzter Punkt auf Irlands touristischen Landkarte.
Schon der Weg kann einiges. Wir legten ihn an einem Sonntag zurück und stellten fest, dass im ach so katholischen Irland der siebte Tag der Woche keine besonders gläubige Funktion mehr hat. Okay, die Kirchen morgens waren pickepackevoll (wir sahen uns, als wir einige Dörfer durchquerten), aber in jeder noch so kleinen Siedlung (und wir bewegten uns nicht in Tourismus-Hochburgen) hatte ein Supermarkt geöffnet, in jeder noch so kleinen Siedlung gab es kein Anzeichen von hochgeklappten Bürgersteigen.
Also.
Mizen Head.
Hin geht's durch die Städt... äh Or... äh Örtchen Skibbereen, Ballydehob, Barleycove Beach und Crookhaven. Am Ende steht die "Mizen Head Signal Station", eben der südwestlichste Punkt Irlands. Zu bieten hat dieses kleine Museum eine Ausstellung über die Leuchtturmwärter, die bis 1993 hier Dienst schoben und einen ziemlich genialen Ausblick über den Atlantischen Ozean. Nur die versprochenen Seehunde gab's nicht. Schade.
 
Mizen Head Mizen Head
Die Mizen Head Nebelstation wurde 1993 auf Automatikbetrieb umgestellt. Bis dahin lebten die Wärter in der Station. Äußerst lebensnah wird in den echten Räumen das Leben der Wärter nachgestellt. Außerdem gibt's Infos über die Geologie und Geschichte der Gegend. Nebelstation, Teil 2: Das Museum hat auch noch einen Außenbereich, der bei heftigem Wind einen sensationellen Ausblick bietet.

Westküste

Ich muss gestehen: "Westküste" ist kein sehr präziser Ausdruck, schließlich reisten wir Ewigkeiten an der Westküste entlang - nämlich sechs Tage. Zwei Bilder konnte ich den übrigen "Rubriken" nicht zuordnen, deshalb packe ich sie kackfrech unter "Westküste". Vielleicht noch so viel: Die Westküste ist mit Sicherheit der attraktivste Streifen Irlands - und landschaftlich einer der attraktivsten Europas. Etwas vergleichbar Schönes habe ich bisher nur in Skandinavien gesehen.
 
Kilrush Schiff
Der Blick aus unserem Hotelzimmer im "Crotty's" in Kilrush im "County Clare" ging direkt auf den örtlichen Marktplatz. Kilrush hat 2700 einwohner und liegt direkt an der N67 - eine Nationalstraße. Schon witzig, dass eine so bedeutende Straße mitten durch ein kleines Städtchen führt... Eine dieser Nationalstraßen ist durch Wasser unterbrochen - die einzige Fähre, die wir benutzen mussten. Sie fährt in 20 Minuten von Killimer über die Shannon-Mündung nach Tarbert in der Grafschaft Kerry. Wir konnten deshalb Limerick umfahren und hatten noch eine atemberaubende Aussicht bei tollen Wolkenspielen.

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Irisches Leben

Mahlzeiten

Natürlich ist es ziemlich subjektiv, unter dem Stichwort "Mahlzeiten" nur diese beiden Fotos abzubilden. Denn oberflächlich besagt das, dass die Iren nur Guinness trinken (Promillegrenze 0,8 - oder: zwei Guinness) und sich bei jedem Frühstück einen Kalorien- und Cholesterin-Schock holen.
Was ist sonst noch typisch für Irland?
1) Tee. Eindeutig Tee. Tee wird immer getrunken, zu jeder Mahlzeit, überall.
2) Brown Bread. Auch "soda bread" genannt. Fluffig leicht, lecker für zwei Wochen. Aber nicht länger.
3) Alkohol. Außer Guinness ist irischer Whiskey noch weltberühmt. Die Jameson's Destillery ist sogar zu besichtigen (machte ich 1997).
4) Kartoffeln. "Nahrungsmittel Nummer 1" sagen die Reiseführer. Dann will ich mal nicht widersprechen.
5) Irish Stew: Ein Eintopf mit Hammelfleisch.
Fazit:
Irland ist nicht gerade das Traumziel für Feinschmecker. In Kinsale soll's etliche Sterne-Tempel geben, auch in den großen Städten wie Dublin und Cork gibt's für jeden Geschmack aus jedem Land irgendwas. Aber typisch irisch? Morgens der Kalorienschock, dazu Tee. Den ganzen Tag nebenbei "soda bread" und abends irgendwas mit Kartoffeln - danach dann ab in den Pub auf ein Guinness. Naja, etwas zu subjektiv und boulevardesk, ich gestehe. Auch in Irland - sagt der Lonely Planet - sind Kochkurse mittlerweile "in" und die durch den Wirtschaftsboom aufstrebende Mittelschicht und die multinationale Studentenschaft (hui, wieder boulevardesk...) bringt auch neue Küchenimpulse auf die Insel...
Wir Touristen wollen uns aber natürlich eher wie ein typischer Ire bewegen. Dazu gehe man einfach in einen Pub - denn nahezu jeder Pub bietet auch "Barfood" an. Die Karte ist zwar relativ klein und enthält oft die gleichen Gerichte. Aber es schmeckt! Zum Pub-Food gehören auf jeden Fall Irish Stew (1), Burger mit Pommes und Salat (2) und Lasagne (3). Dazu kommen dann meist noch ein Fischgericht und die Tagessuppe.
 
Guinness Breakfast
Das ist kein repräsentatives Bild für jeden Tisch in Irland - dieses Foto entstand nach der Führung in der "Guinness-Brauerei". Aber Guinness ist nun einmal das irische Nationalgetränk. Und ein Urlaub in Irland ohne Guinness ist kein Urlaub (es sein, man darf nichts trinken...). Dieses Frühstück wurde uns als "typisch irisch" verkauft - und in den Reiseführern (in allen, die wir haben!) wird das bestätigt (eigentlich kaum zu glauben). Zwei Scheiben gebratener Speck, ein Spiegelei, zwei Schweinswürstchen und dazu noch "black pudding" (Blutwurst mit Fett) und "white pudding" (Leberwurst). Dazu gereicht werden O-Saft, Müsli/Milch, Brot und Orangenmarmelade. Hmmjam... Historischer Hintergrund: Die irischen Landarbeiter brauchten vor der harten Arbeit auf dem Feld eine ziemlich gute Grundlage! In Dublin und Cork ist ein solches "fry" (so heißt's) nicht mehr wirklich üblich. Aber in den dörflichen Gebieten...

Musik

Was? Die Iren machen auch Musik?
Wer so auf die Stichworte "Irland" und "Musik" reagiert, hat ja mal gaaaaaaar keine Ahnung! Erster Tipp: Einfach nur in den nächsten "Irish Pub" gehen (in jeder Großstadt gibt's einen) und zuhören. Auf jeden Fall am Wochenende gibt es Live-Musik. Immer. So ist's auch direkt in Irland. Am Wochenende, unter der Woche - und auch mal ohne Band - alte Rockcover und irische Klassiker funktionieren immer.
Doch nicht nur im Pub, in der Fußgängerzone oder im Dubliner Temple-Bar-Viertel kann jeder Tourist feststellen, was für ein musikbegeistertes Volk die Iren sind. Es gibt da noch Bands und Sänger wie
- U2 ("With or without you", "Sunday bloody sunday", "Where the streets have no name")
- The Cranberries ("Zombie", "Dreams", "Linger", "Ode to my family")
- The Corrs ("No more cry")
- Sinead O'Connor ("Nothing compares to you")
- Kelly Family ("Angel")
- JJ72/Mark Greaney ("October Swimmer")
- Bob Geldof ("Great Song of indifference")
- Chris de Burgh ("Lady in Red")
und noch viel mehr. U2-Sänger Bono, Bob Geldof: Zwei der berühmtesten Sozialromantikkünstlersänger des Planeten! Alles Iren.
 
Musiker Band
Gesehen auf der Grafton Street, der Fußgängerzone in Dublin: Zwei Musiker, die "Johnny B. Goode" spielen. Dabei hat der linke von beiden - kaum zu glauben, aber wahr - die Stimme einer Soulsängerin. Krass. Noch so eine typische Szene. Auf dieser Bühne vor dem Dubliner Zoo spielte eine irische Band irgendwelche klassischen irischen Schlager. Scheinbar gemietet von irgendwem - zur Unterhaltung der Besucher des Phoenix Parks.

Politik

Graffiti

Ich mache es kurz: In unserem Tagesablauf tauchte Politik überhaupt nicht auf. Wenn ich etwas über die irische Politik oder die irische Wirtschaft wissen wollte, musste ich in die Reiseführer schauen. Auf das kürzlich gescheiterte EU-Referendum wies nur dieses eine Graffito hin, gefunden an einer Wand der Guinness-Brauerei in Dublin: "Ireland - killed by Lisbon".

Geschichte

Für Historiker - ich sagte es bereits - ist Irland eine Fundgrube. Die großen Kriege gingen an Irland vorbei, weshalb viele, viele Ruinen, Klosteranlagen und Hügelgräber aus Tausenden von Jahren noch zu besichtigen sind. Auch die Landschaft wirkt wahnsinnig ursprünglich. Wirklich. Näheres über den Konflikt in Nordirland ist in Irland selbst kaum festzustellen. Jedenfalls nicht im Stadtbild.
 
Clonmacnoise Glendalough
Klosteranlage 1: Clonmacnoise mitten in Irland. Wir hielten dort am dritten Tag unserer Reise - also auf dem Weg von Dublin an die Westküste. Das hier ist das "Cross of the Scriptures" und gilt als eines der schönsten Sandsteinkreuze Irlands. Klosteranlage 2: Glendalough an der irischen Ostküste - mitten in den Wicklow Mountains. Dort weilten wir kurz vor Ende unseres traumhaften Urlaubs. Die Legende besagt, dass sich 498 ein junger Mönch namens Kevin in die Wicklows zurückzog, um zu meditieren. Viele weitere folgten und ließen sich von Kevin unterrichten. Das Kloster wurde erst im 17. Jahrhundert aufgelöst. Typisch für die Klöster in Irland sind die Rundtürme.

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Diese Seite wurde zuletzt geändert am 30.9.2008
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