Ostermontag, 24. März bis Donnerstag, 27. März
Mailand
Ich habe versucht,
sowohl Eure Neugier zu befriedigen als auch mögliche Sightseeing-Interessierte
(kommt auf dieser Seite vor, glaubt mir) zu bedienen.
Deshalb erst einmal die...
... Übersicht
Einwohner: 1,3 Millionen
(zweitgrößte Stadt Italiens) - in der Metropolregion "Grande
Milano" etwa 7,5 Millionen
Lage / Politik: Hauptstadt
der Provinz Mailand und der Region Lombardei in Norditalien
Bekannt für...:
Fußball
(Inter Mailand, AC Mailand), Oper (Opernhaus "Scala"), Mode (Zentrum Italiens
für Mode und Design), Messe (bedeutendste Messe Italiens), Zeitungen
(Corriere della Sera, La Gazzetta dello Sport) und den berühmten Dom.
Wikipedia nennt Mailand die "moralische Hauptstadt Italiens".
Sehenswürdigkeiten
in der Umgebung: Lombardei mit Städten wie Bergamo, dazu noch
Comer See, Lago Maggiore, Gardasee als touristische Sommerurlaubs-Attraktion
und Mailänder Erholungsgebiet fürs Wochenende.
Anmerkungen: 3/4
aller Mailänder tragen Sonnenbrillen, teilweise sogar in der U-Bahn
auf der Nase und nicht auf dem Kopf. 95 Prozent aller Frauen schauen angepisst,
als hätten sie gerade erfahren, dass sie Privatinsolvenz anmelden
müssten (bei den Preisen wäre das allerdings auch kein Wunder)
und auf dem Bürgersteig haben wir niemanden erlebt, der freiwillig
ausweicht. Dass die in Mailand nicht dauernd zusammenstoßen. Komisch.
Viertens und damit letztens: Frühstück im Hotel muss nicht unbedingt
sein. In den zahlreichen am Straßenrand auftauchenden Bäckereien
("Panificio") gibt es ein mehr als reichhaltiges Angebot. Vorsicht: Die
Backwaren könnten trocken sein. Ist uns mehrfach passiert.
Genug Klischees bedient. Los geht's.
Der Mailänder
Dom und der Domplatz
Praktische Tipps für diejenigen von Euch, die Mailand besuchen wollen!
Erreichbarkeit: Dieser
Punkt ist beim "Dom" wirklich überflüssig. Am Dom enden alle
Straßen der Altstadt. Naja, eigentlich sogar alle Straßen der
kompletten Stadt.
Und mit der Metro?
Auch hier: leicht, leichter, Dom. Die Metrolinien M1 und M3 stoppen an
der Haltestelle "Duomo" - direkt unter dem Domplatz (und folglich auch
der Galerie und der Scala).
Kosten: Kommt drauf
an. Den Domplatz gibt's kostenlos, genauso das Innere des Doms. Aber die
Folgekosten... Wer die Ausgrabungen im Dom sehen will: kostet. Wer aufs
Dach will (siehe unten): kostet. Ein Eis im Umkreis des Domes ist Pflicht,
mehr als Pflicht. Aber das: kostet. Und wer sogar zu einer Shoppingtour
nach Mailand aufgebrochen ist. Das: kostet richtig!
Und sonst? Es hängen
viele Tauben auf dem Domplatz herum, viele Schulklassen, noch viiiiiiel
mehr Touristen - aber auch Mailänder, die sich vom Arbeitsstress ausruhen.
Das ist zwar die Minderheit, aber die Mischung macht's. Auf dem Domplatz
- ob am Denkmal oder auf der Domtreppe - lässt sich's herrlich entspannen,
lesen und gucken - schon bei 15 Grad. Hauptsache die Sonne scheint. Der
Domplatz ist einer der schönsten Plätze Europas - und ich habe
schon einige davon gesehen.
Für sieben Euro und einen Marsch von mehreren Millionen Treppen geht es hinauf auf das Domdach mit Blick über die Millionenstadt Mailand, die erst von oben so richtig zur Millionenstadt wird. Am Dom vorbei gibt es mehrere Blicke auf den Platz - und rechts könnt Ihr den Eingang zur "Galerie" (Galleria Vittorio Emanuela II). Mehr zur "Galerie" siehe unten unter "Mailänder Szenen". | Alt und neu auf einen Blick: Blick über die aufwändig gestalteten, uralten Domfiguren auf die Via Foscolo mit Eingang zur "Galerie". Im Hintergrund wird am neuen Mailand weitergebaut. Es entstehen nach wie vor etliche Hochhäuser. |
"Piazza del Duomo", diesmal von oben. Kommentar überflüssig, gell!? | Ganz oben: Kaum zu glauben, aber die vergoldete Marienstatue (im Volksmund "La Madonnina", übersetzt: "Das Madönnchen", wird in der Mailänder Stadthymne besungen) ist 4,16 Meter hoch und wiegt mehrere Tonnen. |
Noch einmal "alt und neu": Hinten liegt die moderne Millionenmetropole, vorn das Dach mit den Figuren. Insgesamt sind es 3500 - Heiligenstatuen, Tiere, Dämonen. | Sonne auffem Domdach. Ist's nicht herrlich? |
Praktische Tipps für diejenigen von Euch, die Mailand besuchen wollen!
Erreichbarkeit: Siehe
bei "Dom"!
Und mit der Metro?
Siehe bei "Dom"!
Kosten: Wer aufs
Dach steigen möchte, kann die Treppe benutzen (dauert etwa drei Minuten,
je nach Tempo) und zahlt fünf Euro. Mit dem Lift geht's für sieben
Euro bergauf.
Und sonst? Bei Sommerwetter
bietet das Domdach nicht nur einen fantastischen Ausblick auf die Millionenstadt
und die Möglichkeit, die Dachdetails genau zu erkunden - sondern auch
genug Banken, um windgeschützt zu sonnen.
Der
"Parco Sempione": Fußball auf der Wiese, das Schloss als "Platz"begrenzung!
Praktische Tipps für das Schloss "Castello Sforzesco":
Erreichbarkeit: 800
Meter vom Dom entfernt - die Via Dante Orifici verbindet Domplatz mit dem
Kreisverkehr vor dem Schloss. Wirklich simpel. Die Reiseführer geben
stets bekannt, dass die wichtigsten Sehenswürdigkeiten innerhalb von
30 Minuten ab Domplatz zu Fuß erreichbar sind. Stimmt.
Und mit der Metro?
Wer nicht laufen möchte, kann auch die Metro nehmen. Wir benutzten
die M1 bis "Cairoli". Wohl auch möglich: M1 oder M2 bis "Cadorna".
Von "Cairoli" ist der Schlosseingang schon zu sehen.
Kosten: Wie beim
Dom: Den Innenhof und die Außenansicht gibt es für lau. Wer
allerdings das "Musei del Castollo" besuchen möchte, muss sein Portmonee
zücken. Wir machten es nicht. Bei dem Wetter drinnen? Nö!.
Und sonst? Ist das
Schloss wohl ein beliebter Ort, um zu heiraten. Oder wir hatten einfach
nur "Glück". Außerdem gibt es dort zahlreiche fliegende Sonnenbrillenhändler...
Witzige Szene: Als wir durch den Innenhof spazierten, kamen ein paar Motorradpolizisten
vorbei. Daraufhin verschwanden die Händler sofort. Als die Polizisten
ein paar Minuten später ihren Drink am Kiosk genommen hatten, tauchten
die Händler sofort wieder auf. Wie überraschend.
Praktische Tipps für den Park "Parco Sempione" (laut Reiseführer "Mailands grüne Oase"):
Erreichbarkeit: Siehe
bei "Castello Sforzesco" - denn der Hinterausgang des Schlosses ist gleichzeitig
der Haupteingang zum Park.
Und mit der Metro?
Siehe bei "Schloss"!
Kosten: Kaum zu glauben,
aber den Park gibt es komplett kostenlos.
Und sonst? Zu sehen
gibt es nicht viel. Viele Wiesen, einen kleinen See, eine uralte Sportarena,
einen für Historiker spannenden Triumphbogen. Ende. Wirklich nichts
zu sehen!?? Auf den Wiesen spielen milanesische Jugendliche Fußball,
auf den Schotterwegen joggen die Mailänder, auf den Wiesen liegen
Dutzende verliebte Pärchen. Eine typische "grüne Oase" mit vielen
Banken eben. Aber bei weitem nicht so schön wie New Yorks "Central
Park". Mailand kann selbst mit dem "Englischen Garten" nicht mithalten.
Insgesamt... gehören Schloss und Park aber schon zum Pflichtprogramm für Mailand-Touristen. Und noch einmal: vor allem bei Sonne!
Ganz wichtig: San Siro und das Giuseppe-Meazza-StadionPraktische Tipps:
Erreichbarkeit: Das
Stadion liegt außerhalb im Mailänder Stadtteil "San Siro". Die
Autobahn A8 beginnt 200 Meter hinter der Arena. Ein Fußmarsch vom
Dom ist nicht anzuraten. Dauert eben sehr, sehr lang.
Und mit der Metro?
Deshalb: Bahn benutzen. Die Straßenbahnlinie "16" fährt direkt
bis vor die Tür. Direkt! Eine Wahnsinnsanbindung. Wir wählten
eine etwas andere Lösung und benutzten die Metrolinie M1 bis "Lotto
Fiera 2" und spazierten die "Via Le Caprilli" entlang. In zehn Fußminuten
ging es vorbei am Autodrom bis zur Nordseite - der Inter-Tribüne.
Wer also etwas mehr Zeit hat...
Kosten: Bei Eingangstor
14 ("Gate 14") geht's für 12,50 Euro hinein. Doch was gibt es für
12,50 Euro? Einen Aufenthalt im "San Siro Museum". Das bietet auf zwei
Seiten (AC links, Inter rechts) allerlei Pokale, Eintrittskarten, Autogrammkarten
und Originaltrikots. In 30 Minuten seid Ihr durch. Dann gibt es noch eine
30-minütige englischsprachige Führung, die auf die Haupttribüne
führt, in die VIP-Sitze, einige Basis-Infos zum Stadion. Am Ende geht
es in die Umkleidekabinen von Inter und AC, der sicherlich spannendste
Teil. 12,50 Euro sind natürlich hemmungslos zu viel. Viel viel zu
viel. Aber für Fußballfans dennoch ein Muss. Vor allem für
VfL-Fans, die sonst wohl keine Chance haben, das Stadion zu sehen. Wobei:
Champions League 2011/2012...
Und sonst? Ist rund
um das Stadion an Nicht-Spieltagen wenig bis gar nichts los - und deshalb
wirkt die Gegend sehr trostlos. Der Stadtteil San Siro präsentiert
sich an den Straßen rund ums Stadion angenehm und prächtig.
Wie es in den Nebenstraßen aussieht, erkundeten wir nicht. Denn inklusive
An- und Abreise, Chill- und Fotopause vor dem Stadion, Führung und
Besuch des Museums ist das "Giuseppe-Meazza-Stadion" eine geschmeidige
Drei-Stunden-Tour.
Auszüge aus der Pizza-Speisekarte:
Anmerkung: Der "normale"
Pizzakäse ist Mozzarella. Der NORMALE!
Pizza Prosciutto e Funghi
(meine Wahl): Pomodoro, Mozzarella, Prosciutto, Funghi (Tomaten, Mozzarella,
Schinken, Champignons), klein: 3,50 Euro, groß (siehe Bild): 5 Euro
Pizza Grana e Rucola: Pomodore,
Mozzarella, Rucola, Salami (3,50/5)
Pizza Salsiccia e Zola:
Pomodore, Mozzarella, Gorgonzola, Salsiccia (italienische Bauernwurst)
(3,50/5)
Pizza Speciale: Pomodore,
Mozzarella, Taleggio (italienischer Weichkäse), Rosmarino, Salvia
(so wie ich weiß: Kalbfleisch) (3,50/5)
usw.
Insgesamt stehen etwa 30
Pizzen auf der Speisekarte, die ich Euch bei Interesse gern zumailen kann!
Hotel Nettuno, Via Tadino,
800 Meter vom Hauptbahnhof entfernt (zehn Minuten zu Fuß). In Ordnung!
Unsere Fahrt
Montag, 24. März 2008:
4 Uhr: Aufstehen. Vier Uhr
(!!!)
4.45 Uhr: Abfahrt in Mülheim
- dankenswerterweise mit Abholservice
5.40 Uhr: Ankunft in Köln,
Parkkosten: 49 Euro für drei Tage (Tipp: Lasst Euch bringen! So kostete
der Parkplatz pro Person mehr als jeweils ein Flug)
6.55 bis 8.25 Uhr: Flug mit
Germanwings nach Mailand
9.40 Uhr: Ankunft am Hotel
nach 45-minütiger Busfahrt - wir konnten sofort auf unser Zimmer,
aber vermieden es zu ratzen. Sonst wären wir wohl erst um kurz nach
14 Uhr aus dem Bett gekrochen...
Dienstag/Mittwoch, 25./26.
März 2008:
Mailand: siehe oben
Donnerstag, 27. März
2008
6 Uhr: Aufstehen, ab 6.50 Uhr
zehn Minuten Fußmarsch zum Hauptbahnhof
7 Uhr bis 7.45 Uhr: Ankunft
am Flughafen
8.55 bis 10.25 Uhr: Flug mit
Germanwings nach Köln/Bonn, Umweg über "Burger King" nach Mülheim.
12 Uhr: Rückkehr!
Tipps für die Fahrt
Vieles erschließt sich von selbst und die Flugreisen sind ja doch irgendwie alle gleich. Vielleicht folgendes: Die Busfahrt vom Hauptbahnhof zum 40 Kilometer außerhalb liegenden Flughafen "Malpensa" kostet sechs Euro. Ab Hauptbahnhof fährt der Bus alle 10 bis 20 Minuten ab. Auch die Flughäfen "Linate" und "Bergamo" (vor allem Ryanair) werden vom Hbf regelmäßig angefahren. Macht Euch keine Sorgen: Sobald ihr zwei bis zweieinhalb Stunden vor Start am Hauptbahnhof eintrefft, seid ihr definitiv pünktlich. Keine Klimmzüge!
Und sonst?Was wir nicht sahen:
Museen.
Und die Umgebung.
Eigentlich wollte ich es bei diesen vier Wörtern belassen. Aber okay, wenn schon Reise-Andi, dann richtig.
1. Die Scala habe
ich oben schon erwähnt, liegt direkt neben dem Dom und dem Domplatz.
Sie soll zu besichtigen sein, aber nur nach Voranmeldungen. Die Opernkarten
sind für Rucksackreisende nicht zu bezahlen, deshalb knickten wir
uns den Besuch - genauso wie den das opernhauseigenen Museums. Sollten
sich tatsächlich einige reichere Personen auf meine Seite verirren:
Macht's, die Scala ist garantiert ein Erlebnis.
2. Die zahlreichen Museen,
als da wären: Pinacoteca Ambrosiana (liegt ebenfalls direkt
am Dom), das Privatmuseum Museo Poldi-Pezzoli (laut Marco-Polo-Guide
das "vielleicht schönste Museum Mailands" - Scala-Nähe, nur zwei
Straßen weiter), die Pinacoteca di Brera (zwischen Schloss
und Dom) und nicht zu vergessen das Cenacolo Vinciano. Im Speisesaal
dieses Klosters ist da Vincis berühmtes "Abendmahl" zu sehen (genau,
das aus dem "Da Vinci Code"). Eine vorherige Anmeldung ist notwendig, das
Ganze liegt in Schlossnähe. Genug Museen, die wir verpasst haben.
Eine Alternative bei Regenwetter. Oder was für Kunstliebhaber.
3. Die Umgebung: Habe ich
ganz oben - und somit schließt sich der Kreis - schon angesprochen:
Zur Lombardei gehören schneebedeckte Berge (siehe oben, Bild vom Rollfeld
des Flughafens), eine fast subtropische Seenlandschaft und nette kleine
Städte. Dazu gehören zum Beispiel Bergamo (121.000 Einwohner)
und Brescia (195.000 Einwohner), wenngleich Brescia ein hässlicher
Industriegürtel nachgesagt wird. Innendrin soll's dann ganz schön
sein und in den Vororten gibt's ein Weinanbaugebiet. Ein paar Kilometer
hinter Brescia beginnt dann auch der Gardasee, der hierzulande wohl
jedem ein Begriff ist. Nordöstlich von Mailand geht's aus der Lombardei
fast schon 'raus, aber da gibt es noch zwei weitere bekannte Seen: Den
Comer
See (da wohnte Klinsi während seiner aktiven Zeit bei Inter) und
den Lago Maggiore.
4. Einige bekannte Bars
(komisch, dass wir die ausgelassen haben...). Im Zucca am Dom zum
Beispiel (sogar in der Gallerie) schenkte Davide Campari 1867 erstmals
seinen berühmten Drink aus.
Solltet Ihr also enoooooorm viel Zeit haben - und sogar eine ganze Woche in Mailand verbringen, lautet mein Tipp:
Plant vier Tage in Mailand ein, dann lässt sich ein Reiseführer gut durcharbeiten. Dehnt Euren Aufenthalt rund um den Dom auf einen ganzen Tag aus (von mir aus inklusive Scala, Einkauf bei Gucci und ein, zwei Museen und zwei, drei Campari im Zucca - PFLICHT bleibt: ein Eis bei "Grom"), meldet Euch für da Vincis "Abendmahl" an (wenn ihr Dan-Brown-Fans seid), fahrt im Stil von "Before Sunrise" in einen x-beliebigen Vorort und spaziert durch die Straßen (wie ich das eigentlich sonst gern mal mache) und nicht zuletzt: die Lombardei. Ein, zwei Tage in Bergamo/Brescia/Gardasee und ein Tag am Comer See und Lago Maggiore - ruck, zuck ist die Woche voll. Bezüglich Abendgestaltung: Googelt Euch ein bisschen durch. An die "Atomic Bar" geriet ich über eine abstruse Konstruktion wie "Mailand Rock Disko" und dann auf Trefferseite vier.